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April 2024
Filmplakat Nathalie
Filmplakat Nathalie, W-FILM
Filmszene
Filmszene, Foto: W-FILM Les Film du Losange

Komödie/Drama (Frankreich 2021, 84 Minuten, Regie: Lionel Baier)
Filmvorführung und Gespräch

Mit der Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Rebecca Pates (Universität Leipzig)
In Kooperation mit der Universität Leipzig und dem Referat Wissenspolitik der Stadt Leipzig

Nathalie Adler steht unter Strom! Sie muss den Staatsbesuch von Emmanuel Macron und Angela Merkel in einem Lager für Geflüchtete auf Sizilien organisieren – ein PR-Event von ungeheurer Symbolkraft. Doch wer glaubt angesichts der zahllosen Krisen noch an die EU-Familie? Bestimmt nicht Albert, Nathalies lang entfremdeter Sohn, der als Aktivist für eine gemeinnützige Organisation im Camp arbeitet. Ihr unverhofftes Wiedersehen wirbelt tief vergrabene Gefühle auf. Denn Nathalie repräsentiert für Albert eine heuchlerische Politik, die sich nicht um die wahren Probleme der Menschen schert. Die Versöhnung der beiden gerät komplizierter als die brisante diplomatische Mission.

Gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Rebecca Pates sprechen wir über die Migrationspolitik der Europäischen Union und darüber, wie sie in der Öffentlichkeit dargestellt und wahrgenommen wird.
 

Foto von Sookee
Sookee, Foto: Benjamin Jenak
Foto von Eva Klesse
Eva Klesse, Foto: Sally Lazic
Foto von Barbara Thalheim
Barbara Thalheim, Foto: MuTphoto Barbara Braun
Foto von Nastassja von der Weiden
Nastassja von der Weiden, Foto: Lea Petry

Mit Sookee (Rapperin, Berlin), Eva Klesse (Jazz-Schlagzeugerin, Berlin/Leipzig) und Barbara Thalheim (Sängerin und Liedermacherin, Berlin).
Moderation: Nastassja von der Weiden (Journalistin, Leipzig)
Begleitprogramm zur Ausstellung „Hits & Hymnen. Klang der Zeitgeschichte“

Unter 20 Prozent lag der Frauenanteil in der Musikbranche in den vergangenen Jahren – gleich, ob es um Songwriting, Charts, GEMA-Mitgliedschaft oder die auf Festivals gespielten Songs geht. Das hat die MaLisa Stiftung, die sich für die Überwindung einschränkender Rollenbilder einsetzt, für den Zeitraum von 2010 bis 2022 in allen Bereichen festgestellt. Zudem berichten Musikerinnen immer wieder von Diskriminierungserfahrungen.

Doch hat sich die Branche in den vergangenen Jahrzehnten verändert? Welche Bedingungen finden junge Musikerinnen heute vor? Welche Rolle spielen Geschlechterstereotype und kulturelle Normen bei der Wahrnehmung und Bewertung von Künstlerinnen? Wie könnten Strukturen künftig fairer und inklusiver gestaltet werden? Die drei Musikerinnen Sookee (Rapperin), Eva Klesse (Jazz-Schlagzeugerin) und Barbara Thalheim (Sängerin und Liedermacherin) gehen diesen und weiteren Fragen aus der Perspektive verschiedener Genres im Gespräch mit Moderatorin Nastassja von der Weiden nach.

Sookee (*1983) ist seit über 15 Jahren als Musikerin aktiv. Sie beendete im März 2020 nach sechs Alben, zahlreichen Kollaborationen und unzähligen Auftritten offiziell ihre Rap-Karriere. Als „Sukini“ macht sie seit 2019 Lieder, die sich Kinder und Erwachsene gemeinsam erschließen können. Sie ist außerdem Gastgeberin der intergenerationalen Gesprächsreihe „Abends warm“ und schreibt Kolumnen für das „Veto-Magazin“ und „Links bewegt“. Im Herbst 2021 erschien der Sammelband „Awesome HipHop Humans – Queerfeministischer Rap im deutschsprachigen Raum“, den sie zusammen mit Gazal Köpf herausgab.

Eva Klesse (*1986), studierte in Leipzig, Weimar, Paris und New York. Sie ist als Schlagzeugerin und Komponistin in zahlreichen Projekten tätig, unter anderem in ihrem eigenen Quartett. Konzertreisen führten sie einmal um die halbe Welt, so in die USA, nach Argentinien, Chile, Mexiko, Malaysia, Ägypten und China sowie auf die Bühnen zahlreicher internationaler Festivals. Seit 2018 lehrt Eva Klesse als Professorin für Jazzschlagzeug an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.

Barbara Thalheim (*1947), geboren in Leipzig, ist nach wechselnden Jobs seit 1973 offiziell als Sängerin oder – wie sie es selbst beschreibt –  als „rhythmische Ruferin“ tätig. Sie war Mitglied der Musikgruppe „Oktoberklub“ und absolvierte ein Externen-Studium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. Es folgten Gründungen verschiedener Musikgruppen und eigene Konzertprogramme. Von 1976 bis 1989 arbeitete sie zusätzlich als freie Rundfunkjournalistin bei „DT 64“. Insgesamt veröffentlichte sie rund 20 Alben. 1995 zog sie sich von der Bühne zurück und gründete ein Kulturbüro. Seit 1999 tritt sie wieder regelmäßig mit eigenen Programmen auf.

Nastassja von der Weiden (*1991) schreibt über Clubkultur, Feminismus und Sozialpolitik unter anderem für den Mitteldeutschen Rundfunk, tagesschau.de und Deutschlandfunk Kultur. Sie ist Herausgeberin des Magazins „frohfroh“, Producerin des Podcasts „Queer Crimes“ (ARD/MDR) und beteiligt sich als Kuratorin an interdisziplinären Kulturprojekten in Leipzig. Unter dem Pseudonym Antoinette Blume erschien ihr literarisches Debüt „Das Geräusch des Gurgelns/Fadenland“ im Verlag Marian Arnd.
 

Checker Tobi 2_mfa-film
Checker Tobi 2_mfa-film

Wissenschaftskino für Kinder:
Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen

Dokumentarfilm (Deutschland 2023, 92 Min, Regie: Johannes Honsell)
Filmvorführung und Gespräch
Mit der Wolkenforscherin Prof. Dr. Mira Pöhlker (Leibniz-Institut für Troposphärenforschung TROPOS, Leipzig)
Moderation: Dr. Antje Nolting (Referat Wissenspolitik der Stadt Leipzig)
In Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Troposphärenforschung TROPOS und dem Referat Wissenspolitik der Stadt Leipzig
Eintritt frei

Im Film „Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen“ dreht sich alles um eine geheimnisvolle Schatzkiste, die Tobi eines Tages erhält. Doch die Kiste ist verschlossen, und nur eine Person hat den Schlüssel: Marina – Welt-umseglerin und Tobis beste Freundin aus Kindertagen. Aber wo steckt sie? Mit der Suche nach ihr beginnt auch Tobis neuestes Abenteuer. Die Reise führt ihn nach Vietnam in die größte Höhle der Welt, in die berühmte Halong-Bucht mit ihren tausenden Kalksteininseln, über das stürmische Südchinesische Meer, zu Pferde-Hirten in der mongolischen Steppe und zu Indigenen im Amazonas-Regenwald Brasiliens, wo er mit Forscherin Mira auf einem Turm bis zu den Wolken klettert. Dabei hat er immer ein Ziel vor Augen: Das Rätsel der Schatzkiste zu lösen und die mysteriösen fliegenden Flüsse zu finden.

Mira Pöhlker, die im Film mitspielt und als Wolkenforscherin am Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) in Leipzig arbeitet, beantwortet im Anschluss Fragen von Groß und Klein. 
 

Alle reden übers Wetter
Filmszene, Foto: Grandfilm

Spielfilm (Deutschland 2022, 89 Min, Regie: Annika Pinske)
Filmvorführung und Gespräch
Mit der Regisseurin Annika Pinske und dem Filmhistoriker Dr. Andreas Kötzing (Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e. V. an der TU Dresden)

In der Reihe „Ein anderer Kino-Osten“
In Kooperation mit dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung 
Gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Clara hat es geschafft. Weg aus der ostdeutschen Provinz führt sie als Dozentin ein unabhängiges Leben in Berlin und macht ihren Doktor in Philosophie. Zwischen ihren beruflichen Ambitionen, einer Affäre mit einem ihrer Studenten und der fordernden Freundschaft zu ihrer Doktormutter Margot bleibt wenig Zeit für die Familie. Als Clara mit ihrer jugendlichen Tochter Emma zum 60. Geburtstag ihrer Mutter Inge zurück in die Heimat fährt, wird sie mit ihrem Ideal von einem freien, selbstbestimmten Leben konfrontiert. Wie hoch ist der Preis, den sie dafür zahlen muss? 

Annika Pinske, 1982 in Prenzlau geboren, ist Filmregisseurin und Drehbuchautorin. Sie studierte Philosophie und Literaturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Universität Potsdam. Darauf folgte ein Studium der Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Ihr Spielfilmdebüt „Alle reden übers Wetter“ feierte im Februar 2022 im Rahmen der Berlinale seine Weltpremiere. Im Rahmen der Berlinale 2023 wurde das Drehbuch mit dem Preis der Deutschen Filmkritik ausgezeichnet.
 

"Verkehrserziehung der Schuljugend an Hand praktischer Beispiele durch die Polizei", Foto: Unterberg, Rolf (c) Bundesarchiv
Dr. Kai Nowak, Foto: Dr. Kai Nowak (c)

Vortrag und Gespräch mit Dr. Kai Nowak (Historiker, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
In Kooperation mit dem Historischen Seminar der Universität Leipzig

Vom Verkehrskasper über den schulischen Verkehrsunterricht und die Fahrschule bis hin zu Autobahnplakaten: Bis heute begleiten Maßnahmen der Verkehrserziehung die Menschen von der Wiege bis zur Bahre. Sie sollen helfen, den Unsicherheiten des Straßenverkehrs kompetent zu begegnen. Über das Vermitteln theoretischen Wissens hinaus geht es der Verkehrserziehung darum, „richtiges“ Verhalten im Unterbewussten zu verankern, damit es routinisiert abgerufen werden kann.

Der Historiker Kai Nowak fragt in einem Forschungsprojekt nach den Veränderungen und Kontinuitäten der Verkehrserziehung in Deutschland und nach ihren Praktiken. Er setzt mit den ersten Fahrschulen Anfang des 20. Jahrhunderts ein, betrachtet die Institutionalisierung von Verkehrserziehung in der Weimarer Republik und ihre ideologische Indienstnahme im Nationalsozialismus sowie schließlich auch ihre Professionalisierung in der Ära der Massenmotorisierung und der gesamtdeutschen Verkehrsprobleme der Nachwendejahre. Dabei untersucht er die Konzepte und Strategien von Verkehrserziehung als Verweise auf gesellschaftliche Ordnungsvorstellungen. Zudem rückt er das Wechselverhältnis mit technologischen und wissenschaftlichen Entwicklungen in den Fokus. Anhand der Verkehrssicherheit, so Nowaks These, finden vielfältige Aushandlungsprozesse statt – etwa über geeignete Maßverhältnisse von Sicherheit und Risiko, von Regulierung und Selbstorganisation oder über Leitbegriffe wie Gemeinschaft, Demokratie, Freiheit und Selbstverantwortung.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Werkstattgespräche zur Zeit/Geschichte“. Regelmäßig stellen Studierende und Absolventinnen bzw. Absolventen des Historischen Seminars der Universität Leipzig ihre Forschungsprojekte außerhalb des akademischen Raums zur Diskussion. Besucherinnen und Besuchern eröffnet die Reihe neue Perspektiven auf die universitäre Forschung und lädt zum Mitdiskutieren ein.

Kai Nowak ist Historiker und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich für Historische Erziehungswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zuvor forschte und lehrte er an den Universitäten Gießen und Leipzig und war Forschungsstipendiat der Gerda-Henkel-Stiftung. 2014 wurde er an der Justus-Liebig-Universität Gießen mit einer Arbeit über Filmskandale in der Weimarer Republik promoviert (Projektionen der Moral, Wallstein 2015). Aktuell forscht er zur Geschichte der Verkehrserziehung und habilitiert sich damit am Historischen Seminar der Universität Leipzig. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Deutsche und Europäische Kultur- und Gesellschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts, Medien- und Filmgeschichte, Geschichte von Sicherheit, Risiko und Prävention sowie die Geschichte von Bildungstechnologien und -medien.

Filmszene
Ivie wie Ivie, Foto: 2021 Weydemannbros Constanze Schmitt & David Schmitt

Ivie wie Ivie
Spielfilm (Deutschland 2021, 112 Min, Regie: Sarah Blaßkiewitz)
Filmvorführung und Gespräch
Mit der Regisseurin Sarah Blaßkiewitz und dem Filmhistoriker Dr. Andreas Kötzing (Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Hannah-Arendt-Institut für Totalitaris-musforschung e. V. an der TU Dresden)
In der Reihe „Ein anderer Kino-Osten“
In Kooperation mit dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung 
Gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Die afrodeutsche Ivie, von ihren Freunden „Schoko“ genannt, wohnt mit ihrer besten Freundin Anne in Leipzig und arbeitet übergangsweise im Solarium ihres Ex-Freundes Ingo, während sie noch auf der Suche nach einer festen Anstellung als Lehrerin ist. Plötzlich steht ihre ihr bis dahin unbekannte Halb-schwester Naomi vor der Tür und konfrontiert sie mit dem Tod des gemein-samen Vaters und dessen anstehender Beerdigung im Senegal. Während die Schwestern sich langsam kennenlernen, stellt Ivie zunehmend nicht nur ihren Spitznamen, sondern auch ihr Selbstbild in Frage.

Sarah Blaßkiewitz, 1986 in Leipzig geboren, ist Regisseurin, Drehbuchautorin und ehemalige Schauspielerin. Erste Bekanntheit erlangte sie durch die Rolle der Josephine Langmann in der Kinder- und Jugendserie „Schloss Einstein“. Sie studierte Audiovisuelle Medien an der Beuth Hochschule in Berlin und ar-beitete parallel in verschiedenen Bereichen der Filmproduktion. Nach dem Stu-dium führte sie Regie bei mehreren Kurzfilmen und besuchte die Akademie der Künste in Wien. Im Jahr 2021 erschien ihr erster Langfilm „Ivie wie Ivie“, der sich mit strukturellem Rassismus, Identitätsfindung und Selbstbestimmung auseinandersetzt.