• Titelseite des Spiegels mit schwarz-weiß-Porträt des Generalinspekteurs Foertsch mit Ritterkreuz.

Titelseite DER SPIEGEL "Bedingt abwehrbereit"

Am 10. Oktober 1962 erscheint im "Spiegel" unter dem Titel "Bedingt abwehrbereit" ein Beitrag zum Verteidigungskonzept der Bundeswehr. Autor ist der "Spiegel"-Militärexperte Conrad Ahlers. Die Titelgeschichte berichtet kritisch über die Verteidigungsbereitschaft der Bundeswehr. Ahlers greift damit auch Verteidigungsminister Franz Josef Strauß an, der für die Atombewaffnung der Bundeswehr eintritt. Der Text enthält angeblich militärische Geheimnisse.

Auf Anordnung der Bundesanwaltschaft besetzen und durchsuchen Kriminalbeamte am 26. Oktober die Redaktionsräume des Nachrichtenmagazins. Während der Durchsuchung und an den darauffolgenden Tagen werden "Spiegel"-Mitarbeiter wegen Verdacht auf Landesverrat festgenommen: Conrad Ahlers und der Co-Autor der Titelgeschichte, Hans Schmelze; die "Spiegel"-Chefredakteure Claus Jacobi und Johannes K. Engels, "Spiegel"-Anwalt Josef Augstein, Verlagsdirektor Hans Detlev Becker und der Büroleiter in Bonn, Hans-Dieter Jaene. "Spiegel"-Herausgeber Rudolf Augstein stellt sich am 27. Oktober der Polizei und bleibt mit 103 Tagen am längsten in Haft.

Die Aktion ruft Protest in Medien und Öffentlichkeit hervor und entwickelt sich zur Regierungskrise.

Ort und Zeit:
Bundesrepublik Deutschland, 10.10.1962
Objektart:
Druckgut
Bildnachweis:
Stiftung Haus der Geschichte; EB-Nr. Z 98/356/1962/41.1
Urheber:
SPIEGEL-Verlag, Hamburg

Dieses Objekt ist in der Dauerausstellung im Haus der Geschichte (Bonn) zu sehen.

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