Wolfgang Koeppen 1906 - 1996

  • 1906

    23. Juni: Wolfgang Koeppen wird in Greifswald geboren. Er wächst allein bei seiner Mutter auf.

  • seit 1919

    Nach dem Besuch der Mittelschule beginnt er zunächst eine Buchhändlerlehre.

    Koeppen beginnt Vorlesungen der Fächer Theaterwissenschaft, Literaturgeschichte und Philosophie in Greifswald, Hamburg, Berlin und Würzburg zu besuchen, ohne immatrikuliert zu sein.

  • 1926/27

    Dramaturg und Assistenzregisseur am Würzburger Stadttheater.

  • 1931-1933

    Feuilletonredakteur beim Berliner "Börsencourier", später auch Ressortleiter.

    Er verfasst in den zwei Jahren mehr als 200 Theater-, Film-, und Literaturkritiken sowie Reportagen, Prosaskizzen und Essays.

  • 1934

    Veröffentlichung seines ersten Romans "Eine unglückliche Liebe", der sich mit den für sein Gesamtwerk charakteristischen Themen Künstler-Bürger-Gegensatz, Identitätsprobleme und Reisen als grenzüberschreitende Selbsterfahrung auseinandersetzt.

    Im Anschluss geht Koeppen in die Niederlande, ins "freiwillige" Exil.

  • 1935

    In Scheveningen/Niederlande verfasst er seinen zweiten Roman "Die Mauer schwankt". Darin setzt er sich mit dem Zusammenbruch einer überkommenen Ordnungsmacht - dem Deutschen Kaiserreich zwischen 1913 und 1918 - auseinander. Die Schrift wird später ohne Koeppens Wissen unter dem Titel "Die Pflicht" von den Nationalsozialisten herausgegeben und vereinnahmt.

    Koeppen hält engen Kontakt zu Klaus Mann und Erika Mann.

  • 1938-1945

    Rückkehr nach Deutschland. Er lebt zunächst in Berlin und verfasst Drehbücher für Filmgesellschaften, vor allem für die UFA.

    Später zieht Koeppen nach München und schließlich an den Starnberger See, wo er zurückgezogen bis versteckt lebt, um der Einziehung zur Wehrmacht zu entgehen.

  • ab 1945

    Seit Kriegsende lebt Koeppen in München, unterbrochen von längeren Reisen durch Europa und die USA.

  • 1948

    Veröffentlichung des Romans "Aufzeichnungen aus einem Erdloch" im Verlag Herbert Kluger. Koeppen beschreibt in dieser Auftragsarbeit die Geschichte des nach dem Krieg nach Amerika ausgewanderten Jakob Littner, dessen Name er als Pseudonym benutzt.

  • 1951-1954

    Veröffentlichung der Nachkriegstrilogie "Tauben im Gras" (1951), "Das Treibhaus" (1953) und "Der Tod in Rom" (1954), die das restaurative, schuldverdrängende Wirtschaftswunderklima der Ära-Adenauer einer kritischen Analyse unterwirft.

    Mit diesen Schriften gelingt Koeppen der literarische Durchbruch.

  • 1958-1961

    Veröffentlichung der Reiseessays "Nach Russland und anderswo" (1958), "Amerikafahrt" (1959) sowie "Reisen nach Frankreich" und "New York" (1961).

  • 1962

    Auszeichnung mit dem "Georg-Büchner-Preis".

  • 1965

    Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

  • 1971

    Veröffentlichung des Prosabandes "Romanisches Café.

  • seit 1972

    Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik.

  • 1976

    Veröffentlichung des autobiografisch inspirierten Prosastückes "Jugend".

    Nach langer Zeit, in der Koeppen kaum noch etwas veröffentlicht hat, wird diese Schrift als sein Alterswerk hochgelobt.

  • 1982

    Verleihung des Münchner Kulturpreises.

  • 1984

    Auszeichnung mit dem "Arno Schmidt Preis".

  • 1986

    Herausgabe der "Gesammelten Werke in sechs Bänden" durch Marcel Reich-Ranicki.

  • 1990

    Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Greifswald.

  • 1991

    Veröffentlichung des autobiographischen Bandes "Es war einmal in Masuren".

  • 1992

    Unveränderter Nachdruck des Romans "Jakob Littners Aufzeichnungen aus einem Erdloch" von 1948 unter Koeppens Namen.

  • 1994

    Die Stadt Greifswald verleiht Koeppen die Ehrenbürgerschaft.

  • 1994 und 1995

    Letzte Veröffentlichung mit dem Reisebuch "Ich bin gern in Venedig warum" (1994) und der Interviewsammlung "Einer, der schreibt" (1995).

  • 1996

    15. März: Wolfgang Koeppen stirbt in München.

 

(iz/nc) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 26.02.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Chmura, Nadine/Zündorf, Irmgard: Biografie Wolfgang Koeppen, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/wolfgang-koeppen.html
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