1967 entsteht in West-Berlin die "Kommune I" als Teil der Studentenbewegung. Ihre Mitglieder organisieren politische Aktionen und Proteste. Als der Schah von Persien am 2. Juni 1967 die Stadt besucht, verteilen sie Tüten mit dem Porträt des Schahs an Teilnehmer der Anti-Schah-Demonstrationen. Die Schah-Maske steht beispielhaft für neue Formen des außerparlamentarischen politischen Protests und bietet Gelegenheit, sowohl die Studentenunruhen der 1960er Jahre als auch Proteste und Protestformen im Allgemeinen zu thematisieren.

Für den Unterricht

Recherchieren: Anhand der LeMO-Darstellung zur Studentenbewegung können Schülerinnen und Schüler Ziele, Motive und Vorgehensweise der Studenten herausarbeiten.

Vergleichen und recherchieren: Die 1967/68 eingesetzten Protestmittel lassen sich mit heutigen Mitteln vergleichen. Schülerinnen und Schüler können in einem Brainstorming zunächst selbst Ideen für Protestmittel entwickeln und diese mit der Schah-Maske anhand folgender Kategorien vergleichen: Materialität, Gestaltung, Effektivität, Innovationspotential und Ziele der Protestmittel. Zusätzlich können Schülerinnen und Schüler in LeMO weitere Beispiele für historische Protestmittel recherchieren.

Medienkompetenz entwickeln: Mit dem Bericht der Deutschen Wochenschau zu den Studentenunruhen können Schülerinnen und Schüler eine Filmanalyse durchführen und dazu folgende Kategorien verwenden: Schnitttechnik, Kameraführung, Auswahl der Szenen, Darstellung der Akteure, Sprache.

Medienkompetenz entwickeln: Bei Familien, Bekannten oder anderen Lehrerinnen und Lehrern können Schülerinnen und Schüler filmisch oder schriftlich Zeitzeugenberichte zur Zeit der Studentenunruhen einholen. Dazu sollte zuvor gemeinsam ein Leitfaden zur Führung eines Interviews entwickelt werden.

Für den Museumsbesuch

Bei einem Museumsbesuch können Schülerinnen und Schüler in der Dauerausstellung im Haus der Geschichte den Ausstellungsbereich "Studentenunruhen" rund um das Objekt "Schah-Maske" analysieren. Dabei können Schülerinnen und Schüler neben der räumlichen Gestaltung der Szene folgende Objekte und Medien untersuchen und zum Thema einordnen: Filme zu den Studentenprotesten 1967/68 sowie Audiobeiträge von Protagonisten und Kritikern; Fotografien der Kommune I, Medienberichte über sie sowie das Flugblatt "Wann brennen die Berliner Kaufhäuser?"; Foto und Zeitungsbericht zum Attentat auf Rudi Dutschke sowie verschiedene Protest-Materialien gegen den Springer-Verlag.

In der Dauerausstellung können Schülerinnen und Schüler erkunden, welche weiteren Aspekte aus der Zeit der Studentenunruhen dargestellt und welche Mittel dazu eingesetzt werden. Welche Meinung haben Schülerinnen und Schüler zur Gegenüberstellung der Bilder des Vietnam-Krieges und des Lebensgefühls der "Flower Power-Generation" (z.B. mit einem T3 VW-Bulli einschließlich Musikinstrumenten und Kleidung)? Die Medienstation "Biografische Perspektiven: Beatgeneration" bietet hierzu spannende Einblicke.

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