Plakat zur Ausstellung Dig, Dag, Digedag - DDR-Comic Mosaik
Vergangene Ausstellung
11.04.2014 - 03.08.2014

Dig, Dag, Digedag

DDR-Comic "Mosaik"

Dem legendären DDR-Comic "Mosaik von Hannes Hegen" und den drei kleinen Helden Dig, Dag und Digedag widmet das Museum in der Kulturbrauerei seine erste Wechselausstellung. Anhand von Originalzeichnungen, Entwürfen und Modellen wird die Faszination deutlich, die "Mosaik" auf seine Leser ausübt. Die Ausstellung beleuchtet auch die Entstehungsgeschichte und die politischen Rahmenbedingungen des Erfolgscomics.

Der Besitz von Comics ist Jugendlichen in der DDR seit 1955 verboten. Meyers Neues Lexikon, herausgegeben 1962 in Leipzig, erklärt, Comics seien "auf sadistische Gewaltverbrechen, Pornographie, Kriegshetze und Hetze gegen das sozialistische Lager orientiert." Das "Mosaik" erscheint dennoch. Die Abenteuergeschichten sind so beliebt, dass sie stets innerhalb kürzester Zeit vergriffen sind. Insgesamt 223 Hefte mit einer Auflage von bis zu 660.000 Exemplaren erscheinen zwischen 1955 und 1975. Durch den wirtschaftlichen Erfolg behauptet sich "Mosaik" im streng kontrollierten Verlagswesen der DDR.

Abenteuerwelten fernab der SED-Diktatur
Die Mosaik-Helden Dig, Dag und Digedag erleben die Römerzeit noch bevor in Frankreich der erste Asterix-Comic erscheint. Sie reisen mit Piraten in die Südsee, erobern den Weltraum und begegnen berühmten Erfindern. Dabei entführen die drei Kobolde ihre Leser aus der engen Welt der SED-Diktatur. Gleichzeitig vermitteln die "Digedags" historisches, geografisches sowie naturwissenschaftlich-technisches Wissen und sorgen für anspruchsvolle Unterhaltung.

Plötzliches Ende und anhaltender Nachruhm
Kinder und Jugendliche in der DDR wollen es nicht glauben: Im Juni-Heft 1975 des Mosaik reiten die kleinen Comic-Helden Dig, Dag und Digedag auf ihren Kamelen in eine Fata Morgana und kehren nie zurück. Niemand weiß, warum sie verschwinden und durch drei neue Figuren, die „Abrafaxe“, ersetzt werden. Erst nach dem Ende der SED-Diktatur kommt die Wahrheit ans Licht. Die Ausstellung erzählt auch diese Geschichte.