Vergangene Ausstellung
19.11.2003 bis 15.02.2004

"Jeder ist ein Fremder – fast überall."

Europa ist seit jeher Durchgangskontinent. Die Auseinandersetzung mit dem "Fremden" gehört schon immer zum Lebensalltag in allen europäischen Ländern.

"Jeder ist ein Fremder – fast überall", diese menschliche Grunderfahrung bildet den Ausgangspunkt der Wanderausstellung, die in Zusammenarbeit von acht europäischen Partnermuseen entstanden ist. Auf Initiative und unter Federführung des Hauses der Geschichte wirken das Arbejdermuseet in Kopenhagen, das Bijbelsmuseum in Amsterdam, das Deutsche Historische Museum in Berlin, das Helsinki City Museum, das National Historical Museum in Athen, das Schweizerische Landesmuseum in Zürich sowie das Musée dHistoire de la Ville de Luxembourg an diesem Kooperationsprojekt mit. Nach der Präsentation in Bonn vom 19. November 2003 bis 15. Februar 2004 wird die Ausstellung unter dem Titel"Everybody is a stranger somewhere" etwa drei Jahre lang in Europa zu sehen sein. Rund 200 Exponate sind zu sehen – von der Hanse-Urkunde über Jacke, Wanderstab und Gesangbuch eines dänischen Handwerksgesellen, einem Gedicht des ehemaligen türkischen Ministerpräsidenten Bülent Ecevit bis zum Privileg Landgraf Carls von Hessen für verfolgte Hugenotten von 1685.

Arbeitsmigration, Krieg und Okkupation sowie Gewissensgründe sind hauptsächlich dafür verantwortlich, dass Menschen ihre Heimat verlassen. Schlaglichtartig beleuchtet die Ausstellung ausgewählte Einzelbeispiele von der Antike bis in die Gegenwart aus unterschiedlicher Sicht. Jedes Museum stellt Themen vor, in denen sich das Problem des Fremdseins niederschlägt. Diese Aspekte verdichten sich zur Gesamtansicht der Präsentation:

Internationalen Austausch und wirtschaftliche Verflechtung stellt das Haus der Geschichte am Beispiel der mittelalterlichen "Hanse" vor. Das Helsinki City Museum erzählt die Geschichte von Carl Ludwig Engel, einem deutschen Architekten, der in Finnland seine größte Wirkungsstätte fand. Die Präsentation des Arbejdermuseet in Kopenhagen erinnert an die dänischen "Navers", reisende Handwerksgesellen. Als Claus von Amsberg 1966 die niederländische Thronfolgerin Beatrix heiratete, hagelte es Proteste gegen den Deutschen. Bei seinem Tod 2002 zählte Prinz Claus zu den angesehensten Mitgliedern des Königshauses - das Bijbelsmuseum Amsterdam erzählt die Geschichte einer außergewöhnlichen Integration.