• Mittelfeld (gelb, schwarz): startendes Flugzeug, Mensch, sich die Ohren zuhaltend; Text: Keine Startbahn West! Nachtflugverbot. Umrandung rot, darauf in weißer Schrift: Volksbegehren, Volksentscheid.

Alltagskultur "Keine Startbahn West!"

Mit diesem Aufkleber protestieren 1981 die Gegner des Baus der Startbahn West am Flughafen Frankfurt Main. Bürgerinitiativen und Umweltgruppen fordern direkte politische Mitentscheidung über ein Volksbegehren, für das sie Unterschriften sammeln. Sie schaffen es, rund 220.000 Unterschriften einzureichen, doch das Volksbegehren wird 1982 zurückgewiesen. Es kommt zu großem Protest, tagelangen Demonstrationen und Blockaden auf dem Flughafen. Nach dem Scheitern des Antrags auf ein Volksbegehren reduzieren sich die Protesthandlungen allmählich auf wöchentliche „Sonntagsspaziergänge“ zur Baustelle. Am 12. April 1984 wird die neue Startbahn West in Betrieb genommen.

Das Recht der Bürger auf direkte Beteiligung an politischen Entscheidungen ist in der hessischen Landesverfassung verankert. Durch einen Volksentscheid können Bürger per Abstimmung selbst Gesetze erlassen. Voraussetzung für einen solchen Volksentscheid ist ein Volksbegehren zu einem ausgearbeiteten Gesetzesentwurf. Das Volksbegehren muss mindestens von einem Fünftel der in Hessen Wahlberechtigten unterstützt werden.

Ort und Zeit:
Frankfurt (Main), 1981/1982
Objektart:
Alltagskultur
Bildnachweis:
Stiftung Haus der Geschichte; EB-Nr. 1991/4/071

Dieses Objekt ist eingebunden in folgende LeMO-Seiten:

lo