John McCloy 1895 - 1989

  • 1895

    31. März: John Jay "Jack" McCloy wird in Philadelphia/USA als Sohn eines Versicherungsangestellten geboren.

  • 1912

    Studium am Amherst College in Massachusetts bis 1916, anschließend Studium der Rechtswissenschaften an der Harvard-University.

  • 1917

    Als junger Offizier ist McCloy während des Ersten Weltkrieges an der Front in Frankreich stationiert.

  • 1921

    Beendigung des Studiums und Zulassung als Anwalt.

  • ab 1921

    Mitarbeiter in verschiedenen Anwaltsfirmen in New York.

  • 1930-1939

    McCloy bearbeitet den sogenannten Black Tom-Fall, einen Sabotage-Fall aus dem Ersten Weltkrieg. Er erbringt den Beweis, dass deutsche Geheimagenten für den Fall verantwortlich sind, woraufhin das Haager Schiedsgericht Deutschland zu einer Schadensersatzzahlung von 26 Millionen US-Dollar verurteilt.

  • 1940

    Berufung ins Kriegsministerium als Experte für Gegenspionage.

  • 1941-1945

    Unterstaatssekretär im Kriegsministerium.

    In Nordafrika wirkt er bei der Gründung des französischen Komitees für die nationale Befreiung mit.

  • 1945

    Als Leiter der "Civil Affairs Division" ist McCloy an der Besetzung Deutschlands beteiligt.

    Durch persönliches Eingreifen verhindert er die Zerstörung der Stadt Rothenburg ob der Tauber, wofür ihm die Stadt 1948 die Ehrenbürgerschaft verleiht.

    McCloy nimmt an den Konferenzen von Casablanca, Kairo, Potsdam und San Francisco teil und gehört zu dem kleinen Personenkreis, der von der Absicht der US-Regierung, die Atombombe gegen Japan einzusetzen, Kenntnis hat.

    Mit seinem Vorschlag, die Japaner vorzuwarnen, kann er sich nicht durchsetzen.

  • 1946/47

    Mitglied im Atomenergie-Komitee des State Department.

  • 1947

    Februar: Ernennung zum Präsidenten der Weltbank (Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung).

  • 1949-1952
    Hoher Kommissar der US-Regierung und Militärgouverneur in Deutschland.

    Im Vertrauen auf die demokratische Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland arbeitet er an der Vorbereitung und Durchführung des Marshall-Plans mit.

    Unter seiner Ägide kommt das sogenannte Petersberger Abkommen zustande, welches die Bundesrepublik berechtigt, konsularische Beziehungen zu westlichen Staaten aufzunehmen und internationalen Organisationen beizutreten.

  • 1951

    6. März: McCloy verlangt von der Bundesregierung zur Bewältigung der Folgen des Korea-Krieges eine "bedeutsame Modifizierung der Marktwirtschaft".

    Nach Rücksprache mit Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard lehnt Bundeskanzler Konrad Adenauer in seiner Antwort vom 27. März den Übergang zu einer rüstungsbezogenen staatlichen Wirtschaftslenkung ab.

  • 1952-1965

    Zunächst Berater und ab 1953 Vorsitzender der Ford-Foundation für Friedensfragen.

  • 1953-1960

    Vorstandsvorsitzender der Chase National Bank.

  • 1957

    John McCloy erhält das Großkreuz des Bundesverdienstordens.

  • ab 1961

    Sonderberater für Abrüstungsfragen im Beraterkomitee Präsident John F. Kennedys.

    McCloy führt Gespräche mit Chruschtschow und gilt als Initiator des Berlin-Besuches Präsident Kennedys im Juni 1963.
  • 1962/63

    Mitglied des Koordinationskomitees während der Kuba-Krise.

  • 1963

    Nach der Ermordung Kennedys tritt McCloy von seinem Amt als Sonderberater zurück und wird Mitglied des Warren-Komitees zur Erforschung der Ermordung Kennedys.

    Bis zu seinem Tode ist McCloy als Teilhaber der Anwaltsfirma Milbank, Tweed, Hadley & McCloy in New York tätig.

  • 1985

    Zu seinem 90. Geburtstag wird McCloy zum Ehrenbürger Berlins ernannt.

  • 1989

    11. März: John Jay McCloy stirbt in Stamford/Connecticut.

 

(iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 12.04.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard: Biografie John McCloy, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/john-mccloy.html
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