- 1875
14. Dezember: Paul Löbe wird in Liegnitz/Schlesien als Sohn eines Tischlers geboren.
- 1890-1895
Lehre als Schriftsetzer in Liegnitz.
- 1899
Schriftleiter der sozialdemokratischen Zeitung "Volkswacht" in Breslau.
- ab 1904
Stadtverordneter in Breslau für die Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).
Als junger Parteiredakteur zieht er sich eine längere Freiheitsstrafe wegen Majestätsbeleidigung zu.
- 1914-1918
Als die Kriegspolitik die Partei spaltet, setzt er sich zwar für die Landesverteidigung ein, treibt aber auch die Verhandlungen um einen Verständigungsfrieden voran.
Als einer der Ersten bemüht er sich um die Wiedervereinigung der getrennten Flügel der Sozialdemokratie, der SPD und der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD).
- 1919
Im Wahlkreis Breslau wird Löbe in die Weimarer Nationalversammlung gewählt, in der er einer der Vizepräsidenten wird.
- 1920
Juni: Wahl in den Reichstag und Wahl zum Reichstagspräsidenten. In dieser Stellung erwirbt er sich durch vier Legislaturperioden Achtung und Vertrauen, auch der politischen Gegner.
Die Reichspräsidentenkandidatur, die man ihm nach dem Tode Friedrich Eberts angeträgt, lehnt er ab.
- 1932
Ablösung als Reichstagspräsident durch Hermann Göring. Redakteur des SPD-Zentralorgans "Vorwärts".
- 1933
Nach Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft kommt Löbe unter dem Vorwand, Parteigelder unterschlagen zu haben, für sechs Monate in Schutzhaft.
Unter der Bedingung, seine politische Tätigkeit aufzugeben, wird er aus der Haft entlassen.
Rückzug aus dem politischen Leben.
- ab 1935
Korrektor im Verlag Walter de Gruyter, Berlin.
Er nimmt Verbindungen zum Widerstandskreis um Carl Friedrich Goerdeler auf.
- 1944
Nach dem Attentat vom 20. Juli erneut kurzzeitig inhaftiert.
- 1945
Nach Kriegsende sofortige Wiederaufnahme der Tätigkeit für die SPD und Redakteur der sozialistischen Zeitung "Das Volk".
- 1946
Als Gegner einer Vereinigung von Kommunistischer Partei Deutschlands (KPD) und SPD tritt er aus dem Berliner Zentralausschuss der SPD aus, obwohl die sowjetische Besatzungsmacht versucht, ihn mit "Essen, Geld und eigener Villa" in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) zu halten.
Er engagiert sich fortan in der selbständig bleibenden SPD der westlichen Sektoren Berlins.
Lizenzträger der seit 1. Mai 1946 erscheinenden Tageszeitung "Der Telegraf" im britischen Sektor von Berlin.
- 1948/49
Mitglied des Parlamentarischen Rates in Bonn.
- 1949
13. Juni: Auf dem Wiesbadener Gründungskongress wird Löbe einstimmig zum Präsidenten des deutschen Rates der Europa-Bewegung gewählt.
7. September: Auf der konstituierenden Sitzung des Deutschen Bundestages hält Löbe als Alterspräsident die Eröffnungsrede.
Bis 1953 bleibt er als Vertreter Berlins im Deutschen Bundestag.
Veröffentlichung seiner Memoiren unter dem Titel "Erinnerungen eines Reichstagspräsidenten".
- 1951
Auszeichnung mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
- 1954
Übernahme des Präsidiums des "Kuratorium Unteilbares Deutschland".
- 1955
Anlässlich seines 80. Geburtstages wird Löbe zum Ehrenbürger Berlins und der Freien Universität Berlin ernannt.
- 1956
Veröffentlichung seiner Lebenserinnerungen "Der Weg war lang".
- 1967
3. August: Paul Löbe stirbt in Bonn.
(iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 22.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard: Biografie Paul Löbe, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/paul-loebe.html
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