Uwe Johnson 1934 - 1984

  • 1934

    20. Juli: Uwe Johnson wird in Cammin/Vorpommern als Sohn eines Landwirts und Gutsinspektor geboren.

  • 1945

    Umsiedlung nach Mecklenburg.

  • 1946

    Der Vater stribt in einem sowjetischen Internierungslager.

  • 1952-1956

    Johnson beginnt sein Studium der Germanistik in Rostock. 1953 wechselt er nach Leipzig und studiert unter anderem bei Hans Mayer (1907-2001).

  • 1954

    Nach einer Verleumdungskampagne gegen die christliche "Junge Gemeinde" tritt Johnson aus Protest aus der "Freien Deutschen jugend" (FDJ) aus.

  • 1956

    Vollendung seines ersten Romans "Ingrid Babendererde", der allerdings erst 1985 veröffentlicht wird.

  • 1959

    Der bundesrepublikanische Suhrkamp Verlag veröffentlicht seinen Roman "Mutmaßungen über Jakob". Die Geschichte des Eisenbahners Jakob, der zweimal die innerdeutsche Grenze überschreitet, in der DDR nicht konfliktfrei leben kann und in der Bundesrepublik nicht leben mag, erregt ungewöhnliches literarisches Aufsehen. Johnson verlässt die DDR und siedelt sich in West-Berlin an.

  • 1960

    Auszeichnung mit dem Fontane-Preis der Stadt West-Berlin.

  • 1961

    Veröffentlichung des Romans "Das dritte Buch über Achim", der Einflüsse William Faulkners (1897-1962) und der französischen Schule des "nouveau Roman" erkennen läßt. In dem Roman versucht ein westdeutscher Journalist die Biographie eines DDR-Sportlers zu schreiben. In einem Interview umschreibt Johnson sein Generalthema mit den Worten "die Teilung, die Grenze, der Unterschied".

  • 1962

    Aufenthalt in Rom mit einem Villa-Massimo-Stipendium.

  • 1964

    Veröffentlichung der Erzählungen "Karsch und andere Prosa".

  • 1965

    Veröffentlichung des Romans "Zwei Ansichten", der die Hilfe eines nordwestdeutschen Reporters bei der Flucht einer Ost-Berliner Krankenschwester beschreibt. Wie bereits in "Das dritte Buch über Achim" bindet Johnson die Handlung jeweils an bestimmte historische Ereignisse: 17. Juni 1953, Ungarn-Aufstand 1956 und Mauerbau 1961.

  • 1966-1968

    Tätigkeit als Schulbuchlektor in New York/USA.

  • 1968-1983

    Entstehung seines hochgerühmten Hauptwerkes, des vierbändigen Romans "Jahrestage": Die fiktive Geschichte der Gesine Cresspahl, die seit den 1960er Jahren in New York lebt, wird verwoben mit der Geschichte ihres früheren Lebens in Mecklenburg und den Erinnerungen an ihre Eltern.

  • ab 1969

    Mitglied es PEN-Zentrums der Bundesrepublik und der Akademie der Künste in Berlin (West).

  • 1971

    Auszeichnung mit dem "Georg-Büchner-Preis".

  • 1972

    Vizepräsident der Akademie der Künste zu Berlin (West).

  • 1974

    Johnson zieht nach Sheerness on Sea auf der Themse-Insel Sheppey in England.

  • 1975

    Veröffentlichung einer Sammlung älterer Aufsätze, Glossen und erzählender Texte unter dem Titel "Berliner Sachen".

    Mitte der 1970er Jahre ist sein Leben von einer "schweren persönlichen Krise" geprägt, die dadurch bedingt ist, dass Johnson überzeugt ist, dass seine Frau für Prager und Ost-Berliner Geheimdienste gegen ihn arbeitet.

  • 1977-1979

    Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

  • 1979

    Poetik-Dozent an der Universität Frankfurt/Main. Verleihung des "Thomas-Mann-Preises".

  • 1980

    Veröffentlichung der Poetik-Vorlesungen an der Frankfurter Universität unter dem Titel "Begleitumstände".

  • 1982

    Veröffentlichung der Erzählung "Skizze eines Verunglückten".

  • 1983

    Austritt aus dem Verband Deutscher Schriftsteller in Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um den Schriftsteller Franz Xaver Kroetz.

  • 1984

    23. Februar: Uwe Johnson stirbt in Sheerness an Herzversagen.

 

(iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 19.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard: Biografie Uwe Johnson, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/uwe-johnson.html
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