Werner Heisenberg 1901 - 1976

Werner Heisenberg zählt zu den bedeutendsten Physikern des 20. Jahrhunderts. 1932 erhält er den Nobelpreis für die Begründung der Quantenmechanik. Während des Zweiten Weltkriegs erforscht Heisenberg im sogenannten „Uranprojekt“ militärische Einsatzmöglichkeiten der Kernspaltung, gerät aber auch in Konflikt mit den Nationalsozialisten, da er Kontakte zu jüdischen Wissenschaftlern unterhält. Nach dem Krieg führt Heisenberg seine wissenschaftliche Karriere in Deutschland und im Ausland fort und weist immer wieder nachdrücklich auf die Gefahren von Atomwaffen hin.

  • 1901

    5. Dezember: Werner Karl Heisenberg wird in Würzburg als Sohn des Universitätsprofessors und bekannten Byzantinisten August Heisenberg geboren.

  • 1920-1923

    Studium der Physik in München, wo er bei Arnold Johannes Wilhelm Sommerfeld promoviert.

  • 1922/23

    Studium der Physik in Göttingen bei Max Born.

  • 1924

    Assistent von Max Born in Göttingen, bei dem er habilitiert.

  • 1924/25

    Arbeit an der Universität von Copenhagen bei Niels Bohr.

  • 1924-1927

    Zusammen mit Max Born und Pascual Jordan begründet Heisenberg die Quantenmechanik.

  • 1927-1941

    Professor an der Universität Leipzig und Leiter des Theoretisch-Physikalischen Institutes in Leipzig.

  • 1927

    Veröffentlichung seiner Theorie "Über den anschaulichen Inhalt der quantentheoretischen Kinematik und Mechanik".

    Die "Heisenberg'sche Unbestimmtheitsrelation", nach der es physikalisch unmöglich ist, Ort und Impuls z.B. eines Elektrons für den gleichen Zeitpunkt mit absoluter Genauigkeit zu bestimmen, wird zu einer der größten Entdeckungen seit Bestehen der Quantentheorie.

  • 1928

    Veröffentlichung des Buches "Die physikalischen Prinzipien der Quantentheorie".

  • 1929

    Vortragsreisen in die USA, Japan und Indien.

  • 1933

    Nachträgliche Verleihung des Physik-Nobelpreises 1932 für seine Arbeiten zur Quantenmechanik und Verleihung der Planck-Medaille.

  • 1936

    Infolge seiner Anerkennung und Verteidigung der Forschungsergebnisse u.a. von Albert Einstein und Lise Meitner wird Heisenberg von den Nationalsozialisten angefeindet und seine Berufung auf den Münchner Lehrstuhl für Physik zurückgezogen.

    Heisenberg arbeitet daraufhin in aller Stille in Leipzig weiter.

    Heirat mit Elisabeth Schumacher. Aus der Ehe gehen sieben Kinder hervor.

  • 1941-1945

    Direktor des Kaiser-Wilhelm-Institutes, dem späteren Max-Planck-Institut in Berlin und Professor an der Universität Berlin.

    Er hat die wissenschaftliche Hauptleitung des deutschen Uranprojekts inne, dass die Atomenergie u.a. auch für militärische Zwecke nutzbar machen soll.

  • 1945/46

    Heisenberg wird zusammen mit anderen Atomforschern in England interniert.

  • 1946-1957

    Professor und Leiter des Max-Planck-Institutes für Physik in Göttingen. Heisenberg beschäftigt sich mit der bei Atomspaltungen im Weltall entstehenden kosmischen Strahlung.

  • 1948

    Gastdozent in Cambridge/England.

  • 1949-1951

    Präsident des Deutschen Forschungsrates und der Akademie der Wissenschaften in Göttingen.

  • 1950 und 1954

    Gastdozent in den USA.

  • 1952

    Vizepräsident des "Europäischen Rates für kernphysikalische Forschung".

  • ab 1953

    Arbeit an der Suche nach der "Weltformel", einer einheitlichen Theorie der Materie, die alle Grundgesetze der Natur erfassen soll.

  • 1953-1975

    Erster Präsident der am 10. Dezember 1953 von der Bundesrepublik Deutschland wiedererichteten Alexander von Humboldt-Stiftung mit Sitz in Bonn-Bad Godesberg.

  • 1955/56

    Gastdozent an der University of St. Andrews/Schottland.

  • 1957

    Unterzeichnung der Göttinger "Erklärung der 18 Atomwissenschaftler", die auf die Gefahren der Atomwaffen hinweist und sich gegen die Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen ausspricht.

    Verleihung des Orden "Pour le Mérite".

  • 1958

    Heisenberg hält in Göttingen einen Vortrag über seine "Einheitliche Theorie der Elementarteilchen", die als "Weltformel" bekannt wird.

  • 1958-1970

    Professor an der Universität München und Leiter des Max-Planck-Institutes für Physik in München.

  • 1964

    Auszeichnung mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband.

  • 1976

    1. Februar: Werner Heisenberg stirbt in München.

 

(iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 15.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard: Biografie Werner Heisenberg, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/werner-heisenberg.html
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