• Stahlkreuz, das aus Teilen von typischen DDR-Müllcontainern geschweißt wurde. Vorder- und Rückseite sind gleich gestaltet. Auf das Kreuz ist zusätzlich eine Metallfeder mit einem Bügel montiert.

Aktionskunst: Stahlkreuz DDR-Kirchentag

Ein Kreuz aus dem Hebelarm eines Müllcontainers schweißen Manfred Butzmann und Ursula Wolf 1987 in einer öffentlichen Aktion in Berlin zusammen. Sie protestieren gegen Gewalt und Unterdrückung.

Die Aktion findet zum Zeitpunkt des evangelischen Kirchentags in der DDR statt. Dieser findet am 24.06.1987 erstmals seit 1961 in der DDR wieder statt. Er dauert vier Tage und ist genauso wie das Treffen der Katholiken vom 10.-12. Juli 1987 ein Forum für die neue kritische Generation. Die Kirchen unterstützen die Oppositionsbewegungen der Jugend, die eine sozialistische Umgestaltung der Gesellschaft fordert, im Sinne von "Glasnost" und "Perestroika". Aber auch unabhängig von kirchlicher Organisation wird spontan Protest gegen das Regime laut. Bei zwei großen Musik-Veranstaltungen auf einer Bühne vor dem Deutschen Reichstag zu Pfingsten 1987 kommt es zu Ausschreitungen zwischen der Volkspolizei und Jugendlichen aus der DDR, weil sie daran gehindert werden sollen, die Konzerte live zu hören.

Ort und Zeit:
DDR, 1987
Objektart:
Kunst
Bildnachweis:
Stiftung Haus der Geschichte; EB-Nr. 1994/01/0541, Foto: Thünker/Schaarschmidt, Stiftung Haus der Geschichte
Urheber:
Butzmann, Manfred; Wolf, Ursula

Dieses Objekt ist in der Dauerausstellung im Haus der Geschichte (Bonn) zu sehen.

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