- 			189130. Dezember: Antoine Pinay wird in St. Symphorien-sur-Coise/Frankreich als Sohn eines erfolgreichen Hutfabrikanten geboren. Ausbildung zum Kaufmann. 
- 			1914-1918Als Soldat im Ersten Weltkrieg verliert er einen Arm. Pinay heiratet in die alteingesessene Gerber-Familie Fouletier in Saint Chamond ein und wandelt die Gerberei in ein modernes und erfolgreiches Unternehmen um. 
- 			1929-1977Bürgermeister von Saint-Chamond. 
- 			1936Abgeordneter des Département Loire. 
- 			1938-1940Mitglied im Senat als Repräsentant des konservativen Bürgertums und des gewerblichen Mittelstandes. 
- 			1940-1944Pinay lehnt die Politik Pétains ab, bleibt aber trotzdem während der deutschen Besetzung in seinen Ämtern. Nach der Befreiung im Jahre 1944 gehört er daher zunächst zu den "Unwählbaren". Die allgemeine Anerkennung der Bevölkerung für seine Verdienste und die Tatsache, dass er deutsche Juden vor der Gestapo verborgen hat, erlauben ihm aber schon bald die Rückkehr in politische Ämter. 
- 			1945Wahl in die konstituierende Nationalversammlung, ab 1946 auch in die Nationalversammlung, wo er sich der Fraktion der Unabhängigen Republikaner anschließt. 
- 			1948Mitglied der Regierung als Staatssekretär für Wirtschaftsfragen im 1. und 2. Kabinett Queuille. 
- 			1949-1979Präsident des Generalrats des Département Loire. 
- 			1950-1952
- 			1952Februar-Dezember: Ministerpräsident und Finanzminister Frankreichs. In dieser Funktion erwirbt er sich den Ruf, der Inflation Einhalt geboten und die französische Wirtschaft stabilisiert zu haben. Berühmt wird die sogenannte Pinay-Anleihe, die an den Goldkurs gebunden und steuerfrei ist. Wegen des Widerstandes gegen sein einschneidendes Steuerreform-Programm tritt er bereits am 22. Dezember wieder zurück. 
- 			1955Nach dem Sturz der Regierung Mendès-France versucht Pinay erfolglos, eine neue Regierung zu bilden. 
- 			1955-1956Als Außenminister im 2. Kabinett Faure hilft Pinay, die Marokko-Krise durch Ablösung des französischen und spanischen Protektorats zu beenden. 
- 			1958Während der Staatskrise im Mai 1958 setzt sich Pinay für eine Machtübertragung an General Charles de Gaulles ein, der zunächst zum französischen Ministerpräsidenten ernannt und nach der Verfassungsänderung zum Staatspräsidenten gewählt wird. 
- 			1958-1960Als Wirtschafts- und Finanzminister unter de Gaulle erreicht Pinay die wirtschaftliche und finanzielle Sanierung Frankreichs. Seine ablehnende Haltung gegenüber der Reform des Handelsrechts, einer Verbesserung der Stellung der Gewerkschaften in den Betrieben und Regionalisierungsplänen zwingt ihn bereits im Januar 1960 zum Rücktritt. 
- 			1960-1985Präsident der "Companie francaise pour la diffusion des techniques". 
- 			ab 1962Berater der "Societé pour l'expansion industrielle francais à l'étranger". 
- 			1964-1973Präsident der Behörde für Regionale Wirtschaftsentwicklung der Region Rohne-Alpes und ab 1967 auch Mitglied der Gesellschaft für die wirtschaftliche und soziale Erholung des Rhone-Gebietes. 
- 			1969Pinay unterstützt die Präsidentschaftskandidatur des Gaullisten Georges Pompidou. 
- 			1973-1974Ernennung zum ersten französischen Médiateur (Vermittler), dessen Aufgabe es ist, Spannungen zwischen Regierung, Parlament und Verwaltung auszugleichen. 
- 			1974Pinay unterstützt öffentlich die Präsidentschaftskandidatur Valéry Giscard d'Estaings (geb. 1926). 
- 			1991Anlässlich der Feiern zu seinem 100. Geburtstag fordert Pinay den Rücktritt Präsident Mitterrands und äußert sich lobend über den späteren Ministerpräsidenten Edouard Balladur. 
- 			199413. Dezember: Antoine Pinay stirbt in Saint-Chamond. 
(db/iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
               Stand: 11.03.2016
               Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
               Blume, Dorlis/Zündorf, Irmgard: Biografie Antoine Pinay, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/antoine-pinay.html
               Zuletzt besucht am 31.10.2025
 
		