Johannes Hoffmann 1890 - 1967

Johannes Hoffmann ist ein deutscher Politiker und der erste Ministerpräsident des Saarlandes (1947-1955). Er gründet im Saargebiet nach dem Zweiten Weltkrieg die Christliche Volkspartei (CVP) und wird deren Landesvorsitzender. Besonders in Deutschland sieht er sich starken Anfeindungen ausgesetzt, da er sich für einen wirtschaftlichen Anschluss des Saarlandes an Frankreich und einen eigenständigen politischen Status innerhalb Europas einsetzt.

  • 1890

    23. Dezember: Johannes Hoffmann wird als Bergmannssohn in Landsweiler-Reden bei Neunkirchen im Saarland geboren.

  • 1914-1918

    Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg.

  • 1918

    Nach Kriegsende arbeitet Hoffmann als Journalist in Berlin für das Organ der Zentrumspartei "Germania".

  • 1919

    Am 1. Juli heiratet Hoffmann in Berlin die vier Jahre jüngere Frieda Krause. Aus der Ehe gehen sechs Kinder hervor.

  • 1929

    Chefredakteur der katholischen "Saarbrücker Landeszeitung".

  • bis 1933

    Engagement für die Rückgliederung des Saargebietes in das Deutsche Reich.

  • 1934

    Hoffmann wird auf Druck der nationalsozialistischen Regierung in Berlin aus der "Saarbrücker Landeszeitung" entlassen. Er hatte in seinen Beiträgen wiederholt Kritik an der Weltanschauung und den antikirchlichen Maßnahmen der Nationalsozialisten geäußert.

  • 1935

    13. Januar: Nach der Volksabstimmung im Saargebiet, bei der mehr als 90 Prozent der Wahlbeteiligten für eine Wiederangeliederung an das Deutsche Reich stimmen, wandert Hoffmann nach Luxemburg aus.

  • 1935-1940

    Tätigkeit als Journalist in Luxemburg.

  • 1941

    Flucht vor der deutschen Wehrmacht über Spanien und Portugal nach Brasilien.

  • 1945

    Rückkehr nach Saarbrücken. Hoffmann wird Mitherausgeber der "Neuen Saarbrücker Zeitung".

  • 1946

    Mitbegründer der "Christlichen Volkspartei" (CVP), deren Landesvorsitzender er wird.

  • 1946/47

    Herausgeber der "Saarländischen Volkszeitung", dem Parteiorgan der CVP.

  • 1947-1955

    Ministerpräsident des Saarlands. In dieser Funktion setze er sich für eine politische Autonomie des Saarlands ein.

  • 1950

    Unterzeichnung der Saarkonventionen, die die wirtschaftliche Angliederung an Frankreich befürworten, dem Saargebiet aber auch weitgehende Autonomie sichern.

  • 1955

    Nach der Ablehnung des Saarstatutes durch Volksabstimmung tritt Hoffmann als Ministerpräsident zurück.

  • 1956

    Rücktritt als Vorsitzender der CVP. Rückzug aus der Politik.

  • 1963

    Veröffentlichung des Buches "Das Ziel war Europa. Der Weg der Saar 1945-1955".

  • 1967

    21. September: Wenige Tage nach einem zweiten Schlaganfall stirbt Johannes Hoffmann in einem Krankenhaus in Völklingen.

 

(iz/reh) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 18.04.2018
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Haunhorst, Regina/Zündorf, Irmgard: Biografie Johannes Hoffmann, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/johannes-hoffmann.html
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