John Foster Dulles ist ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Er ist unter Präsident Eisenhower Außenminister (1953 bis 1959) und bekannt für seine Politik, mit der er versucht, der Ausbreitung des Kommunismus zu begegnen.
- 1888
25. Februar: John Foster Dulles wird in Washington D.C./USA als Sohn des presbyterianischen Geistlichen Allen Macy Dulles und dessen Frau Edith (Geburtsname: Foster) geboren.
- 1908
Dulles erwirbt den Abschluss "Bachelor of Arts" an der Princeton University. Dort war er während seines Studiums ein Schüler von Woodrow Wilson.
- 1908-1919
Studium der Rechtswissenschaften an der Sorbonne in Paris und an der George Washington Universität, wo er zum Dr. jur. promoviert.
- 1911-1949
Anwalt und ab 1926 Teilhaber in der renommierten Anwaltskanzlei Sullivan&Cromwell (S&C) in New York. Sein Schwerpunkt ist internationales Recht.
- 1912
Heirat mit Janet Avery. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor.
- 1917/18
Aufgrund seiner Sehschwäche nimmt er nicht kämpfend am Ersten Weltkrieg teil, sondern plant in der Kriegs-Handelsbehörde (Trade Board) die Versorgungsrouten der amerikanischen Schifffahrt.
- 1918/19
Mitglied der US-Friedensdelegation in Paris und der Reparationsdelegation. Hier macht er die Bekanntschaft von Jean Monnet, mit dem ihn eine lebenslange politische und persönliche Freundschaft verbindet.
- 1939
Veröffentlichung des Buches "War, Peace and Change".
- 1945-1950
Dulles wird US-Delegierter bei der Gründung der Vereinten Nationen (UN) und bei den folgenden Vollversammlungen 1946, 1947 und 1950. 1948 ist er Chef der US-Delegation bei der UN-Versammlung in Paris.
1945, 1947 und 1949 ist er Berater des US-Außenministers bei Außenministerkonferenzen.
- 1950
Berater des Außenministers Dean Acheson (1893-1971).
- 1950/51
Im Zeichen einer "überparteilichen" Außenpolitik beruft Präsident Truman Dulles zum Chef-Unterhändler beim Friedensschluss mit Japan.
- ab 1953
Ernennung zum Außenminister in der Regierung Dwight D. Eisenhowers.
Verfechter der Politik des "Eingrenzens" (containment) der UdSSR durch ein Netz von Militär- und Sicherheitsabkommen. Außerdem setzt er sich für das Zurückdrängen des Kommunismus ("roll back") und die Abschreckung sowjetischer Aggressionen durch "massive Vergeltung" ein.
In der Deutschlandfrage setzt Dulles zunächst auf eine Verbindung der Frage der Wiedervereinigung mit den Sicherheitsproblemen Europas und der Forderung nach freien Wahlen. 1959 lenkt er jedoch ein und sieht freie Wahlen nicht mehr als Bedingung zur Wiedervereinigung.
- 1954
Europapolitisch unterstützt Dulles ebenso wie Konrad Adenauer den Plan des französischen Ministerpräsidenten René Pleven für eine Europäische Verteidigungsgemeinschaft (EVG). Nach dessen Scheitern ist seine Position zunächst gefährdet. Eisenhower hält jedoch an Dulles fest.
- 1956
In der "Suezkrise" nimmt er Stellung gegen England und Frankreich, wodurch die Beziehungen der Großmächte untereinander stark belastet werden.
- 1957
Dulles formuliert die Eisenhower-Doktrin, die die Staaten des Mittleren Ostens zum Widerstand gegen die politische Offensive der Sowjetunion animieren soll.
- 1958
Während der Fernostkrise trifft Dulles mit dem Präsidenten der Republik China auf Taiwan, Chiang Kai-shek, in Taipeh zu dreitägigen Besprechungen zusammen.
- 1959
Februar: Seine letzte Auslandsreise nach London, Paris und Bonn steht im Zeichen der Zweiten Berlin-Krise.
April: Kurz vor der Ost-West-Außenministerkonferenz tritt Dulles als Außenminister aus gesundheitlichen Gründen zurück.
20. Mai: Verleihung der "Presidential Medal of Freedom", der höchsten zivilen Auszeichnung der USA.
24. Mai: John Foster Dulles stirbt in Washington D.C. an einem Krebsleiden.
Anlässlich seiner Beerdigung wird die Genfer-Außenministerkonferenz unterbrochen, damit die beteiligten Außenminister, auch Gromyko, an dem Staatsbegräbnis in Washington teilnehmen können.
(iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 20.08.2019
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard: Biografie John Foster Dulles, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/john-foster-dulles.html
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