Käte Strobel 1907 - 1996

  • 1907

    23. Juli: Käte Müller wird als viertes von sieben Kindern des Schuhmachers Friedrich Müller in der Nürnberger Arbeitersiedlung Gartenstadt geboren. Ihre Mutter Anna hat ihren Beruf als Köchin nach der Heirat aufgegeben. Ihr Vater wird später Gewerkschaftssekretär im Zentralverband der Schuhmacher und engagiert sich in der 1917 gegründeten Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD).

  • 1920

    Eintritt in die Sozialistische Arbeiterjugend.

  • 1923-1938

    Bürokraft beim bayerischen Landesverband für Obst- und Gemüseanbau bis 1938.

  • 1925-1933

    Strobel wird Helferin bei den "Kinderfreunden", einer der Sozialistischen Arbeiterjugend nahestehenden laienpädagogischen Bewegung, und übernimmt dort bald den Vorsitz. Von 1932 bis 1933 ist sie Mitglied im Reichsvorstand.

  • 1928

    Heirat mit dem Schriftsetzer und Sozialdemokraten Hans Strobel.

  • 1934

    Hans Strobel wird wegen Vorbereitung eines Hochverrats zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und später in das Konzentrationslager Dachau überstellt. 1937 wird er entlassen. Am Krieg nimmt er in einem Strafbataillon teil und gerät schließlich in Gefangenschaft.

  • 1938

    Geburt der Tochter Traudel.

  • 1941

    Geburt der Tochter Ilse.

  • 1946

    Hans Strobel kehrt aus jugoslawischer Kriegsgefangenschaft zurück.

  • 1947

    Strobel baut die Frauenarbeit in der fränkischen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) auf und wird deren Vorsitzende.

  • 1949

    Strobel wird in den Ersten Deutschen Bundestag gewählt.

  • 1958-1966

    Mitglied des Europäischen Parlaments.

  • 1962-1964

    Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments.

  • 1966

    Strobel wird Bundesministerin für Gesundheit. Sie engagiert sich in den folgenden Jahren in den Bereichen Familienpolitik und Jugendschutz. Auch fordert sie eine bessere Ausbildungsförderung, insbesondere für Mädchen.

  • 1968-1969

    Strobel bemüht sich um Aufklärung über Familienplanung und erleichtert jungen Frauen den Zugang zu Verhütungsmitteln. Sie ist Initiatorin des Aufklärungsfilms "Helga" und des umstrittenen Sexualkunde-Atlasses.

    Oktober 1969: Strobel wird Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit und reformiert das Jugendwohlfahrtsgesetz.

  • 1970

    Strobel beteiligt sich an der Diskussion um eine neue Frauenrolle und nennt die "Emanzipation des Einzelnen" als Ziel ihrer Familienpolitik.

  • 1972

    Strobel tritt aus dem Bundestag aus.

  • 1972- 1978

    Mitglied im Nürnberger Stadtrat.

  • 1996

    26. März: Käte Strobel stirbt in Nürnberg.

 

(nc/reh/sw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 19.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Chmura, Nadine/Haunhorst, Regina/Wirtz, Susanne: Biografie Käte Strobel, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/kaete-strobel.html
Zuletzt besucht am 10.12.2024

lo