Osama bin Laden 1957 - 2011

Osama bin Laden ist ein radikal-islamischer Terroristenführer, der mit dem von ihm gegründeten Netzwerk al-Qaida für die Terroranschläge vom 11. September 2001 verantwortlich ist. Bin Laden ruft zu Gewalttaten gegen die westliche Welt im Namen des "Dschihad" auf und wird zur Symbolfigur von Islamisten. Bei einer Geheimaktion auf Befehl von US-Präsident Barack Obama wird bin Laden bei einem Schusswechsel getötet.

  • 1957

    10. März: Osama bin Laden wird als Sohn von Mohammed Awwad bin Laden, einem erfolgreichen Bauunternehmer, und Alia Gahnem in Riad (Saudi-Arabien) geboren. Er hat über 50 Halbgeschwister.

  • 1967

    Nach dem Tod seines Vaters infolge eines Flugzeugabsturzes erbt bin Laden zusammen mit seinen 20 Halbbrüdern Anteile an der Firma seines Vaters im Wert von etwa 20 Millionen US-Dollar.

  • 1968-1976

    Besuch der westlich orientierten Al-Thagr-Schule in Dschidda (Saudi-Arabien).

  • ab 1970

    Der 13-jährige Osama zeigt großes Interesse am fundamentalen Islam.

  • 1974

    Bin Laden heiratet seine syrische Cousine Najwa Gahnem. Insgesamt heiratet bin Laden fünf bis sechs Mal und hat mit seinen Frauen zwischen 20 und 26 Kinder.

  • 1976-1979

    Bin Laden studiert Bauingenieurwesen an der König-Abdul-Aziz-Universität zu Dschidda (Saudi-Arabien). Ob er die Universität mit einem Abschluss verlässt, ist umstritten.

  • 1979

    26. Dezember: Die Sowjetunion marschiert in Afghanistan ein. Bin Laden schließt sich in Pakistan der Mudschaheddingruppe um Gulbuddin Hekmatyar an und organisiert mit Hilfe des saudi-arabischen Geheimdienstes Nachschubwege für den Widerstand.

  • 1984

    Bin Laden beginnt, in Peschawar (Pakistan) "Gotteskrieger" zu rekrutieren.

  • 1986-1988

    Einrichtung von Ausbildungscamps für arabische Freiwillige. Aus den vermutlich mehr als 3.000 Kämpfern, die bin Laden befehligt, geht das Netzwerk zur Unterstützung arabischer Oppositioneller, al-Qaida, hervor.

  • 1989

    Nach dem Abzug der letzten sowjetischen Truppen aus Afghanistan kehrt bin Laden nach Saudi-Arabien zurück.

  • 1990

    2. August: Einmarsch des Iraks in Kuwait. Das Bündnis Saudi-Arabiens mit den USA lehnt bin Laden vehement ab und geht in Opposition zum saudischen Königshaus.

  • 1991

    Bin Laden wird aus Saudi-Arabien ausgewiesen. Er lässt sich mit ca. 100 Getreuen und einem Millionenvermögen im Sudan nieder, wo er offiziell als Geschäftsmann arbeitet.

  • 1991-1996

    Im Sudan leitet bin Laden inoffiziell ein Camp zur Ausbildung von Guerrillakämpfern und vernetzt so islamistische Terrorgruppen.

  • 1992

    29. Dezember: erstes Bombenattentat al-Qaidas in Aden (Jemen). Zwei Menschen sterben.

  • 1993

    26. Februar: Bombenattentat auf das World Trade Center in New York City. Der Attentäter Ramzi Ahmed Yousef wurde von al-Qaida ausgebildet. Westliche Medien werden erstmals auf bin Laden aufmerksam.

  • 1994

    Bin Laden verliert die saudi-arabische Staatsbürgerschaft und wird offiziell von seiner Familie verstoßen.

  • 1996

    Auf Druck von USA und Vereinten Nationen weist der Sudan bin Laden des Landes. Bin Laden geht nach Afghanistan und lässt eine Festung und mehrere Ausbildungscamps errichten.

  • 1998

    Bin Laden erklärt sich selbst zum Mullah (Lehrer, Prediger) und erklärt den USA den Krieg. Er ruft alle Muslime auf, Amerikaner zu töten.

    7. August: Es folgen Anschläge auf Botschaften der USA in Nairobi (Kenia) und Daressalam (Tansania), bei denen 223 Menschen sterben und über 4.000 verletzt werden. Als Antwort bombardieren die USA Ausbildungscamps in Afghanistan.

    November: In den USA wird formell Anklage gegen bin Laden erhoben und ein Kopfgeld von 5 Millionen US-Dollar ausgesetzt.

  • 1999

    Das FBI erklärt bin Laden zum meist gesuchten Verbrecher und gefährlichsten Terroristen der Welt. Nachdem das Taliban-Regime eine Auslieferung ablehnt, verhängen UN und USA Sanktionen.

  • 2001

    11. September: Zwei von Terroristen entführte Passagierflugzeuge zerstören das World Trade Center in New York City, ein weiteres beschädigt das Pentagon in Washington, D.C schwer. 3000 Menschen sterben. Bin Laden gratuliert den Drahtziehern, gibt jedoch vor, nicht beteiligt gewesen zu sein.

    7. Oktober: Nachdem die Taliban ein erneutes Ultimatum zur Auslieferung haben verstreichen lassen, beginnen die USA und Großbritannien mit Kampfeinsätzen in Afghanistan. Im Dezember ist das Regime gestürzt, bin Laden bleibt unauffindbar.

  • 2003

    Auch der Irak wird zum Kampfschauplatz: Am 20. März 2003 beginnt die Bombardierung ausgewählter Ziele in Bagdad.

    Oktober: Bin Laden ruft im arabischen TV-Sender al-Dschasira zu Anschlägen im besetzten Irak, in Amerika und Europa auf.

  • 2004

    Mai: Bin Laden ruft alle Muslime zum "heiligen Krieg" im Irak auf.

    2. November: Bin Laden bekennt sich offiziell zu den Anschlägen am 11. September 2001.

    Dezember: Das Kopfgeld wird auf 25 Millionen US-Dollar angehoben.

  • 2004-2011

    Bin Laden veröffentlicht wiederholt Videobotschaften zu Jahrestagen des 11. Septembers und anlässlich von Präsidentschaftswahlen in den USA.

  • 2005

    Bin Laden lässt sich in Abbottabad (Pakistan) nieder, wo er luxuriös, aber abgeschieden lebt.

  • 2011

    2. Mai: US-Präsident Obama gibt den Befehl zur Geheimoperation "Operation Geronimo". Ziel ist die Gefangennahme bin Ladens. Bei einem Schusswechsel stirbt Osama bin Laden im Alter von 54 Jahren. Mit ihm wird auch sein Schwiegersohn Hamza getötet.

    6. Mai: al-Qaida bestätigt den Tod des Gründers und droht mit Vergeltungsschlägen.

 

(fm) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 04.08.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Mainzer, Fabian: Biografie Osama bin Laden, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/osama-bin-laden.html
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