Die Reisefreiheit in der DDR ist stark eingeschränkt: Da das SED-Regime Fluchten verhindern möchte, dürfen nur die wenigsten Menschen in westliche Länder reisen. Viele verbringen ihre Ferien daher in der DDR – hier ist Camping äußerst beliebt. Der Schlosser Gerhard Müller aus Limbach-Oberfrohna erfindet 1976 ein Autodachzelt, das er und seine Lebensgefährtin bald in Serie herstellen. Es ist so begehrt, dass sie mit der Produktion kaum nachkommen. Kein Wunder: Das Zelt auf dem Dach ermöglicht ungebundenes Reisen und ein Gefühl von Freiheit.

Für den Unterricht

Diskutieren: Ausgehend von der Objektbetrachtung machen die Schülerinnen und Schüler eine Ideensammlung zum Thema „Camping“: Was wird zum Camping benötigt? Haben sie selbst schon einmal gecampt und was ist dabei anders als in anderen Urlauben? Was hat ihnen gut, was weniger gut gefallen? Die Schülerinnen und Schüler können ihre Gedanken und Ideen notieren und sich untereinander austauschen. Hat jemand schon einmal ein Autodachzelt gesehen?

Untersuchen und beurteilen: In der LeMO-Darstellung zu "Reisefreiheit" können die Schülerinnen und Schüler die Reisemöglichkeiten von Menschen aus der DDR recherchieren: Wohin dürfen die Menschen reisen und wohin nicht? Die Schülerinnen und Schüler können die damalige Situation mit ihren eigenen Möglichkeiten heute vergleichen: Was bedeutet Reisefreiheit für sie? Sie können Gründe überlegen, die Menschen heute daran hindern, überall Urlaub machen zu können.

Analysieren: Der Zeitzeuge Peter Hennig berichtet von seinen Urlaubserfahrungen. Ausgehend vom Interview können die Schülerinnen und Schüler zunächst folgende Fragen beantworten: Wo haben Peter Hennig und seine Familie Urlaub gemacht? Welche Vorbereitungen mussten sie treffen? Die Schülerinnen und Schüler können positive und negative Erfahrungen notieren, die Peter Hennig schildert: Was mochte er besonders am Campingurlaub? Welche negativen Erlebnisse schildert er? Gemeinsam mit der Lehrkraft kann seine Erzählung in einen historischen Zusammenhang eingeordnet werden: Was sind die Gründe für seine negativen Erfahrungen?

Für den Museumsbesuch

Beschreiben: Im Museum können die Schülerinnen und Schüler das Dachzelt genau betrachten. Für eine Objektbeschreibung können sie folgende Kriterien verwenden: Größe, Material, Farbe, Ausstattung, Befestigung auf dem Trabi, Funktion und Besonderheiten. Sie können schätzen, wie viele Personen im Dachzelt schlafen können.

Recherchieren und diskutieren: Die Schülerinnen und Schüler sammeln zunächst weitere Informationen über die Erfindung Gerhard Müllers: Wie viele Dachzelte stellen er und seine Lebensgefährtin her und auf welche Schwierigkeiten stoßen sie dabei? An der Medienstation neben dem Trabi lernen sie die „Dachzeltfreunde“. Sie können in der Gruppe abstimmen, wer selbst gerne mit einem Autodachzelt auf Reisen gehen würde.

Nennen und vergleichen: Die Schülerinnen und Schüler betrachten die Vitrinen neben dem Trabi: Was bringen die Menschen aus dem Urlaub im sozialistischen Ausland mit? Weshalb sind gerade diese Dinge so begehrt? Gemeinsam können die Schülerinnen und Schüler die in der Ausstellung dargestellte Situation mit ihrer eigenen vergleichen: Welche Gegenstände bringen sie sich heute aus einem Urlaub mit und warum?

lo