Zwei Personen mit langen haaren stehen erhöht zwischen anderen Menschen, eine hält einen Mikrofonständer, einer eine E-Gitarre. Beide schwingen ihre Haare und sind in Bewegung. Um sie herum sind junge Leute zu sehen, die zum Teil zu den Musikern, zum Teil in die Kamera schauen.

19. März 2024 – 9. Februar 2025

Heavy Metal in der DDR

Lauter, härter, schneller - in den 1980er Jahren fasziniert Heavy Metal Jugendliche weltweit. Während im Westen Bands wie Metallica und Iron Maiden die Bühnen erobern, entwickelt sich in der DDR im Jahrzehnt vor Mauerfall und Wiedervereinigung eine ebenso energiegeladene Heavy-Metal-Szene, die sich am Westen orientiert und vom SED-Regime misstrauisch beäugt wird.

Die Ausstellung „Heavy Metal in der DDR“ wirft einen Blick auf den Alltag von Fans und Bands: Lederjacken und Nietenarmbänder, Gitarren und Schallplatten erzählen von Musik- und Jugendkultur in der DDR in den 1980er Jahren. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erwecken die Geschichten zum Leben.

Der Zusammenhalt der Heavy-Metal-Szene, zum Beispiel auf Konzerten, ist dabei ebenso Thema wie die Herausforderungen der eher unpolitischen „Metaller“ im Umgang mit dem SED-Regime. Schikanen und Überwachung durch die Stasi gehören zum Alltag. Mit zunehmendem Erfolg von Bands und Radiosendungen wie "Tendenz Hard bis Heavy" beim Jugendsender DT64 wird Heavy Metal jedoch zunehmend toleriert und die Szene erhält mehr Freiheiten. 

Was passiert mit der Szene nach 1989/90? Und was bleibt vom Heavy Metal in der DDR? Die Ausstellung öffnet den Blick auf den Alltag in Ostdeutschland in den 1990er und 2000er Jahren und verfolgt die Heavy-Metal-Szene durch Umbrüche, Extreme und Wiederbelebung bis in die Gegenwart.

Einblicke
Selbst gebaute mintfarbene AC/DC-Spielzeug-Fan-Gitarre.
Zum Ende der Ausstellung hin können die Besucherinnen und Besucher am Tresen Platz nehmen.
Band-Patches und Merchandise sind in der DDR, wie auch im Westen, für jeden "Heavy" essenziell.
Besucherinnen und Besucher können in der Ausstellung ein typisches Nietenarmband anprobieren.
Selbst gestaltetes Backpatch auf einer Jeansweste mit diversen westlichen Heavy-Metal-Gruppennamen, unter anderem Metallica, Helloween, Iron Maiden, Manowar, Anthrax und Agent Steel.
Zwei Personen schwingen ihre langen Haare. Die im Vordergrund hat ein Mikrofon mit Ständer in der linken Hand, die im Hintegrrund vermutlich eine E-Gitarre.

Begleitungen und Veranstaltungen

Selbstgemachte Gitarre (c) Johannes Kramer

Die Wechselausstellung „Heavy Metal in der DDR“ wirft einen Blick auf den Alltag von Fans und Bands der Metal-Szene in der DDR und Ostdeutschland. Während der einstündigen Begleitung entdecken Sie die wichtigsten Stationen: Was macht das Lebensgefühl Heavy Metal aus? Welchen Schikanen sind die Fans und Bands in der DDR ausgesetzt? Was passiert mit der Szene nach 1989/90?

Die Plätze sind begrenzt. Die Anmeldung erfolgt am Informationsschalter im Museum.

Selbstgemachte Gitarre (c) Johannes Kramer

Die Wechselausstellung „Heavy Metal in der DDR“ wirft einen Blick auf den Alltag von Fans und Bands der Metal-Szene in der DDR und Ostdeutschland. Während der einstündigen Begleitung entdecken Sie die wichtigsten Stationen: Was macht das Lebensgefühl Heavy Metal aus? Welchen Schikanen sind die Fans und Bands in der DDR ausgesetzt? Was passiert mit der Szene nach 1989/90?

Die Plätze sind begrenzt. Die Anmeldung erfolgt am Informationsschalter im Museum.

Selbstgemachte Gitarre (c) Johannes Kramer

Die Wechselausstellung „Heavy Metal in der DDR“ wirft einen Blick auf den Alltag von Fans und Bands der Metal-Szene in der DDR und Ostdeutschland. Während der einstündigen Begleitung entdecken Sie die wichtigsten Stationen: Was macht das Lebensgefühl Heavy Metal aus? Welchen Schikanen sind die Fans und Bands in der DDR ausgesetzt? Was passiert mit der Szene nach 1989/90?

Die Plätze sind begrenzt. Die Anmeldung erfolgt am Informationsschalter im Museum.

Ein Foto des MDR-Moderators Jan Kubon.
Porträt Jan Kubon © Elisabeth Heinemann
Links das Logo des DDR-Radiosenders DT64, rechts ein Radio mit unterschiedlichen Metal-Stickern.
Bild: DT64 und RFT-Radio Modell R4100 © Stiftung Haus der Geschichte/Johannes Kramer

Jan Kubon, Musikjournalist und Podcastautor („Iron East- Heavy Metal in der DDR“), im Gespräch mit Jens Molle, ehem. Moderator „Tendenz Hard bis Heavy“, und Kerstin Radtke, ehem. Sängerin Blitzz.

Was als Serviceprogramm des Deutschlandtreffens der Jugend 1964 (DT64) in Ost-Berlin begann, wurde aufgrund der hohen Nachfrage als erstes Radioprogramm gezielt für Jugendliche in der gesamten DDR etabliert. Ab Dezember 1987 wurde am Samstagnachmittag die Sendung „Tendenz Hard bis Heavy“ ausgestrahlt. Diese widmete sich ausschließlich dem Heavy Metal und wurde schnell zum wichtigsten Format für Fans des Genres.

Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums blickt Jan Kubon, Musikredakteur bei MDR-Kultur, mit einem der beiden Moderatoren der Sendung „Tendenz Hard bis Heavy“ Jens Molle auf diese Zeit zurück. Sie sprechen über Anfänge, Erinnerungen, die politische Dimension des Radiosenders. Auch in der DDR war die Heavy-Metal-Szene männlich dominiert, trotzdem gab es prägende Musikerinnen und engagierte weibliche Fans. Diese Perspektive wird Kerstin Radtke einbringen; sie war Sängerin der Heavy-Metal-Band Blitzz aus Erfurt, die sich 1988 formierte und bis 1992 zusammenblieb.

Jan Kubon, 1971 geboren in Magdeburg, Musikredakteur, Journalist, Autor und Moderator der Podcast-Reihe „Iron East - Heavy Metal in der DDR“ bei MDR Kultur.

Kerstin Radtke, 1965 geboren in Erfurt. Sie war von 1988 bis 1992 als Sängerin Mitglied der Heavy-Metal-Band Blitzz aus Erfurt. Seit 1997 singt sie regelmäßig in Soul- und Jazz-Bands und unterrichtet Gesang.

Jens Molle, 1965 geboren in Berlin, arbeitete seit 1988 als Musikredakteur beim Jugendradio DT64, moderierte zusammen mit Matthias Hopke die Sendung „Tendenz Hard bis Heavy“. Nach Stationen bei Rockradio B, Fritz, Radio Eins ist er heute Rechercheur und Dokumentar beim Rundfunk Berlin-Brandenburg.

Vor und nach der Veranstaltung kann die Ausstellung „Heavy Metal in der DDR“ besichtigt werden.

 

Kostenfrei mit Anmeldung.

Zur Anmeldung

 

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