Nur vier Jahre nach Gründung der DDR demonstrieren am 17. Juni 1953 Hundertausende gegen die kommunistische Diktatur. Der Tag geht als Volksaufstand in die Geschichte ein. Mit der "Geheimkamera" macht der Fotograf Richard Perlia am Tag des Volksaufstandes heimlich Bilder und schmuggelt diese dann in den Westen. Die Geheimkamera steht damit beispielhaft für die Unterdrückung der Presse- und Meinungsfreiheit durch die SED. Anhand des Objekts sowie zugehöriger Quellen kann das Thema "Volksaufstand 17. Juni 1953" erarbeitet werden.

Für den Unterricht

Beschreiben: Eine Objektbeschreibung kann mit Hilfe der Objekt-Information und anhand folgender Kriterien angefertigt werden: Materialität, Bestandteile, Größe, Funktionsweise, Herstellungsprozess und Verwendung.

Einordnen: Mit dem Video zum 17.Juni 1953 kann das Objekt "Geheimkamera" in seinen Wirkungskontext eingeordnet und in das Thema "Unterdrückung der Presse- und Meinungsfreiheit in der DDR" eingeführt werden.

Recherchieren und gegenüberstellen: Anhand der LeMO-Darstellung zum 17.Juni 1953 können sich Schülerinnen und Schüler mit den Auslösern des Volksaufstandes vertraut machen. Hier können Argumente aus Sicht der Protagonisten (z.B. SED-Funktionär, Protestierende, sowjetischer Militärkommandant) formuliert werden.

Medienkompetenz schulen: Über die Suchfunktion in LeMO können Schülerinnen und Schüler Materialien zum 17. Juni 1953 zusammenstellen, z.B. Bilder von Exponaten, Zeitschriften u.ä.. Mit Hilfe dieser Materialien kann anschließend ein eigener Zeitungsbericht verfasst und gestaltet werden.

Analysieren: Rosemarie Starke berichtet als Zeitzeugin über ihre Erlebnisse am 17. Juni. Schülerinnen und Schüler können den Tag mit Blick auf die beschriebene Stimmung, die Beteiligten und die genannten Schauplätze analysieren. Anhand dieses Berichts kann zudem die Quellengattung "Zeitzeuge" problematisiert werden. Schülerinnen und Schüler können auch weitere LeMO-Zeitzeugen zum 17. Juni finden.

Für den Museumsbesuch

In der Dauerausstellung im Haus der Geschichte ist die Geheimkamera Teil einer Inszenierung zum 17. Juni. Schülerinnen und Schüler können folgende Objekte und Medien mit Blick auf die Wirkung beim Besucher analysieren: sowjetischer T-34 Panzer; schwarz-weiße Großfotos des Aufstandes; Geheimkamera und Fotos, die mit ihr gemacht wurden; Filmbeiträge zum 17. Juni sowie Zeitzeugenberichte in der Medienstation "Biografische Perspektiven".

Schülerinnen und Schüler können in Kleingruppen innerhalb der Ausstellungszene verschiedene Aspekte des Themas "17. Juni 1953" erarbeiten:

* Vorgeschichte des Aufstandes

* Reaktionen der SED

* Reaktionen in der Bundesrepublik

* Berichterstattung in den Medien aus Ost und West

Mit Hilfe eigener Fotografien der verwendeten Objekte, Medien etc. lassen sich Power-Point Präsentationen zu den Unterthemen entwickeln, die später im Unterricht präsentiert werden können.

Im Informationszentrum ist zudem die Broschüre "17. Juni 1953 im Brennpunkt" einsehbar. Hier können Schülerinnen und Schüler mehr über die Objektgeschichte der Geheimkamera erfahren und recherchieren, auf welchem Weg und wo die Bilder veröffentlicht wurden.

lo