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Objektgruppe zum Mauerbau

Zwischen 1949 und 1961 fliehen etwa 2,8 Millionen Menschen aus der DDR in die Bundesrepublik. Weil vor allem junge, gut ausgebildete Menschen das Land verlassen, leidet die Wirtschaft in der DDR. Die SED reagiert und lässt 1961 eine Mauer durch Berlin bauen. Zehntausende sind vorher aus dem sowjetischen in einen westlichen Sektor dieser geteilten Stadt und von dort aus weiter in die Bundesrepublik geflohen. Dieses letzte Schlupfloch ist nun geschlossen, Fluchtversuche werden lebensgefährlich. Die erste Mauer besteht aus Hohlblocksteinen, Betonpfählen und sogenannten V-Trägern mit Stacheldraht. Über die Jahre wird sie massiver und um einen breiten Grenzstreifen erweitert. Ausgehend von dieser Objektgruppe zum Mauerbau können die besondere Situation Berlins während der deutschen Teilung und die Abschottung der DDR gegen den Westen thematisiert werden.

Für den Unterricht

Untersuchen und erläutern: Die Schülerinnen und Schüler können die Bestandteile der ersten Berliner Mauer beschreiben und Mutmaßungen und deren Funktion anstellen. Anschließend gleichen sie ihre Überlegungen mit dem LeMO-Beitrag Steine der Berliner Mauer ab. Anhand des viersprachigen Schildes beschreiben sie die Teilung Berlins in Sektoren.

Einordnen: Die Schülerinnen und Schüler überlegen, welche konkreten Auswirkungen die Teilung Berlins auf den Alltag der Menschen hat. Einige Beispiele können sie im Artikel 13. August 1961: Mauerbau recherchieren, weitere in Kleingruppen diskutieren.

Herausarbeiten und sich Positionieren: Berthold Dücker gelingt es 1964 trotz abgeriegelter Grenze, in den Westen zu fliehen. Damals ist er gerade 16 Jahre alt. Aus seinem Bericht können die Schülerinnen und Schüler seine Motive herausarbeiten und seinen Weg nach der Ankunft in der Bundesrepublik nachzeichnen. Im Anschluss lässt sich die Frage diskutieren, welche Gründe Menschen noch für eine Flucht gehabt haben könnten.

Diskutieren: Schülerinnen und Schüler können in Gruppen diskutieren, aus welchen Gründen Menschen, die nach Deutschland kommen, heute fliehen. Gibt es Ähnlichkeiten zu den Motiven für DDR-Fluchten?

Für den Museumsbesuch

Schülerinnen und Schüler finden in der Dauerausstellung des Zeitgeschichtlichen Forums eine Gruppe originaler Teile der ersten Berliner Mauer. Sie können diese Elemente und ihre Funktion beschreiben. Dabei hilft der Text rechts neben den Ausstellungsstücken.

Die Statistik links zeigt, wie viele Menschen aus der DDR nach ihrer Flucht von Ost- nach Westberlin in einem Notaufnahmelager ankommen. Die Schülerinnen und Schüler können errechnen, wie viele Menschen auf diesem Weg pro Jahr die DDR verlassen.

Anhand der ermittelten Zahlen können die Schülerinnen und Schüler diskutieren: Wie hängen die Flüchtlingszahlen mit dem Bau der Berliner Mauer zusammen?

Neben den Mauerteilen und der Statistik befindet sich ein kleines Kino. In einer Animation des Senders Deutsche Welle können sich die Schülerinnen und Schüler über Funktion und Aufbau der innerdeutschen Grenze informieren.

Den Umgang mit Fliehenden an der innerdeutschen Grenze dokumentiert die Mappe unter dem Großfoto vom Brandenburger Tor. Die Schülerinnen und Schüler können im Dokument auf Seite 1 erschließen, was das hervorgehobene Zitat von Erich Honecker, bei der SED zuständig für Sicherheitsfragen, aussagt. In der Rubrik „Opfer“ recherchieren sie anschließend die konkreten Folgen von Honeckers Anweisung.

Wie soll die Berliner Mauer in der DDR offiziell bezeichnet werden? Das können Schülerinnen und Schüler im Text über der Mappe herausfinden und diskutieren, was die Machthaber der Bevölkerung mit diesem Begriff vermitteln wollen.

lo