Karl Arnold 1901 - 1958

Karl Arnold ist ein deutscher Zentrums- und CDU-Politiker, der in den Jahren 1947 bis 1956 Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens ist. In den 1920er Jahren engagiert sich Arnold für christliche Gewerkschaften und gerät später in Konflikt mit dem nationalsozialistischen Regime. Nach dem Krieg beteiligt er sich maßgeblich am Aufbau der Christlich Demokratischen Union und gründet mit Hans Böckler den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).

  • 1901

    21. März: Karl Arnold wird in Herrlishöfen/Württemberg geboren.

  • 1919

    Abschluss der Ausbildung zum Schumachergesellen.

  • seit 1920

    Funktionär in der christlichen Arbeiterbewegung.

  • 1920/21

    Besuch der Sozialen Hochschule Leohaus in München.

  • 1924

    Sekretär des Düsseldorfer Bezirkskartells der Christlichen Gewerkschaften.

  • 1928

    Heirat mit Liesel Joeres.

  • 1929

    Mitglied der Düsseldorfer Stadtverordnetenversammlung als Vertreter der Zentrumspartei.

  • ab 1933

    Mitinhaber eines Düsseldorfer Installationsgeschäftes.

    Aufgrund seines politischen Engagements wird Arnold von der Gestapo verfolgt.

  • 1944

    In Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli wird Arnold von der Gestapo festgenommen.

  • 1945

    März: Gemeinsam mit Hans Böckler erste Vorbereitungen des sogenannten Siebener-Ausschusses zur Gründung einer Einheitsgewerkschaft im Rheinland.

    November: Gründungsmitglied der Christlich-Demokratischen Partei (CDP) Düsseldorfs, zu deren ersten Vorsitzenden er gewählt wird. Nach dem christdemokratischen Treffen in Bad Godesberg im Dezember benennt sich die Partei in Christlich Demokratische Union (CDU) um.

    9. Dezember: Gründung der Düsseldorfer Einheitsgewerkschaft unter Vorsitz von Karl Arnold.

  • 1946

    29. Januar: Bestellung zum Oberbürgermeister von Düsseldorf. Lizenzträger der "Rheinischen Post".

    26. Oktober: Nach den ersten freien Kommunalwahlen wird Arnold von der Stadtverordnetenversammlung in seinem Amt als Oberbürgermeister bestätigt.

    Dezember: Arnold wird Stellvertretender Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen im Kabinett Amelunxen.

  • 1947-1956

    Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen: Nach den Landtagswahlen im April 1947 bildet Arnold ein Kabinett aus CDU, Zentrum, Sozialdemokraten (SPD), und Kommunisten (KPD).

    Im Februar 1948 scheidet die KPD aus der Koalition aus.

    Er nimmt gegen die Demontagepolitik der Besatzungsmächte Stellung.

    Im März 1948 legt er er unter dem Titel "Manifest an die deutsche Einheit" Vorschläge zur Wiedervereinigung der vier Besatzungszonen vor.

  • 1949

    7. September: Wahl zum ersten Präsidenten des Bundesrates.

  • 1950

    27. Juli: Arnold wird erneut zum Ministerpräsidenten gewählt und bildet zunächst ein CDU- Übergangskabinett, welches im September um Vertreter des Zentrums erweitert wird.

    In seiner Amtszeit setzt er sich für eine landeseigene Rundfunkanstalt ein, kündigt im Landtag ein umfassendes Hilfsprogramm für die Jugend, den sogenannten Landesjugendplan, an und ist maßgeblich am Zustandekommen des 1951 im Bundestag verabschiedeten Montanmitbestimmungsgesetzes beteiligt.

  • 1954

    27. Juli: Arnold wird vom neugewählten Landtag erneut zum Ministerpräsidenten gewählt und bildet mit Zentrum und der Freien Demokratischen Partei (FDP) eine Regierung.

  • 1955

    Verleihung der Würde eines Ehrensenators der Universität Bonn. Arnold ist Vorsitzender des außenpolitischen Ausschusses des Bundesrates und nimmt an den Verhandlungen von Bundeskanzler Adenauer in Moskau teil.

  • 1956

    20. Februar: Sturz der Regierung Arnold durch ein Konstruktives Misstrauensvotum der SPD und der FDP.

    Vorsitz des neugeschaffenen Landespräsidiums der nordrhein-westfälischen CDU.

    Wahl zum Stellvertretenden Bundesparteivorsitzenden der CDU.

    Verleihung der Würde eines Dr. ing. h. c. durch die Technische Hochschule in Aachen.

  • 1957

    September: Bei der Bundestagswahl erringt Arnold in seinem Wahlkreis 72 Prozent der abgegebenen Stimmen.

  • 1958

    Als Nachfolger von Jakob Kaiser Bundesvorsitzender der CDU-Sozialausschüsse.

  • 1958

    29. Juni: Karl Arnold stirbt in Düsseldorf an Herzversagen.

 

(db/iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 15.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Blume, Dorlis/Zündorf, Irmgard: Biografie Karl Arnold, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/karl-arnold.html
Zuletzt besucht am 07.12.2024

lo