Veranstaltungen und Termine
November 2025
Buchvorstellung Saal
Vom Orient bis zum Nucleon. Die Reiserouten der Digedags
Eintritt frei
Buchvorstellung
Mit dem Herausgeber Michael Hebestreit und dem Kartographen Manfred Müller
Begleitprogramm zur Galerieausstellung „Mythos Mosaik? Hannes Hegen, sein Werk und die Fans“
Eintritt frei
Gibt es Plumford wirklich? Welche Route nahmen die Digedags von Peripheria nach Konstantinopel? Und um welche Sonne kreist der futuristische Planet Neos? Langjährige Fans und Kenner des DDR-Comics „Mosaik“ haben einen opulenten Atlas zu den Reiserouten der Digedags zusammengestellt, der diese und zahlreiche weitere Fragen beantwortet. Der detailverliebte Band, für den die Herausgeber eigenes Kartenmaterial erstellt haben, bietet überraschende Erkenntnisse zu den Schauplätzen, an denen die drei beliebten Kobolde ihre Abenteuer erleben.
Michael Hebestreit, einer der Herausgeber des Bandes, und der fürs Kartenmaterial verantwortliche Manfred Müller geben bei einem Werkstattbericht im Zeitgeschichtlichen Forum Einblick in den Entstehungsprozess des Atlas. Unter anderem berichten sie, wie die Idee zu dem Buch zustande kam, zeigen an Beispielen, wie die Karten entstanden und verraten auch, welche Fehler sich eingeschlichen haben. Am Ende gibt es einen Ausblick darauf, wie es mit den Digedags-Karten weitergehen könnte.
Michael Hebestreit ist Kartograph und Diplomingenieur für Drucktechnik. Er arbeitet für einen Schulbuchverlag. Seit jungen Jahren ist er Mosaik-Fan, seit 1993 Redakteur des Fanzines „Mosaiker“ und seit 1994 für den Mosaik-Katalog zuständig. Michael Hebestreit ist einer der Fan-Kuratoren, die an der Entstehung der Galerieausstellung „Mythos Mosaik?“ beteiligt waren.
Manfred Müller studierte Kartographie an der Technischen Universität Dresden. Von 1982 bis 1990 arbeitete er als Kartenredakteur beim Volkseigenen Betrieb (VEB) Herrmann Haack Gotha, danach wechselte er in die Selbständigkeit und gründete das Ingenieurbüro für Kartographie (mr-kartographie) mit, das er bis 2023 als Mitgesellschafter betrieb. Seit kurzem im Ruhestand, arbeitet er dennoch weiter selbständig.
Die Ausstellung ist noch bis zum 31. Mai 2026 im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig zu sehen.
Buchvorstellung Saal
In einem neuen Land – Eine deutsche Reportage
Eintritt frei
Buchvorstellung und Gespräch
Mit August Modersohn (Autor) und Anne Hähnig (Journalistin)
Eintritt frei
Wie hat sich Deutschland seit dem 3. Oktober 1990 verändert? Was hat sich in Duisburg getan, seit Helmut Kohl den großen Aufbruch angekündigt hat, und was in der Lausitz? Der Reporter August Modersohn reist von West nach Ost, von Süd nach Nord. Er vergleicht, was vor 35 Jahren begonnen hat, mit dem, was entstanden ist. Sein Eindruck: Vielfach wird übersehen, wie stark sich nicht nur der Osten, sondern das ganze Land in einer Generation verändert hat. Die alte Bundesrepublik ist Geschichte – Erinnerungen an sie klingen in Modersohns Ohren oft wie Märchen aus uralten Zeiten. Wie viel ist im Westen alt beziehungsweise alt geblieben? Aber auch: Was vom Alten ist im Osten abgeschafft worden und fehlt jetzt?
August Modersohn besuchte Gegenden, die sich besonders verändert haben, und solche, die völlig unberührt (und ungerührt) von der Transformation blieben. Als Reporter ohne vorgefasstes Bild erkundete er dieses neue Land, immer auf Überraschungen gefasst. Im Gespräch mit Anne Hähnig geht er nun den Fragen nach, die ihn zu seiner Reise durchs Land angetrieben haben und spricht über die Veränderungen der letzten Jahrzehnte beziehungsweise die Auswirkungen, die bis heute bleiben.
August Modersohn wurde 1994 im Westen Berlins geboren, kam in Dresden zum Journalismus und in Leipzig zur Wochenzeitung Die Zeit. Das Medium Magazin wählte ihn 2020 unter die „Top 30 bis 30“ und 2024 unter die „Politik-Journalisten des Jahres“. Seit 2022 ist er stellvertretender Leiter des Leipziger Zeit-Büros und berichtet von dort über Ostdeutschland.
Anne Hähnig ist Redaktionsleiterin von Zeit.de. Zuvor leitete sie das Ressort „Zeit im Osten“ beziehungsweise das Leipziger Korrespondentenbüro der Zeit. Sie wurde 1988 im sächsischen Freiberg geboren, hat die Deutsche Journalistenschule in München besucht und Politikwissenschaft an der Uni Leipzig studiert. Im Jahr 2024 wurde sie vom Medium Magazin als Politikjournalistin des Jahres ausgezeichnet.
Wissenschaftskino Saal
Viren sind ansteckend – Wissen auch
Eintritt frei
Contagion - Thriller/Sci-Fi, USA 2011, 106 Min, FSK 12, Regie Steven Soderbergh
Filmvorführung und Gespräch
Mit Constanze Anders (Leiterin Gesundheitsamt, Stadt Leipzig), Prof. Dr. Maren Möhring (Professorin für Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte des modernen Europa an der Universität Leipzig), Prof. Dr. Sebastian Ulbert (Leiter der Abteilung Infektionsforschung und Diagnostik am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI, Leipzig)
In Kooperation mit dem Fraunhofer IZI und dem Referat Wissenspolitik der Stadt Leipzig
Eintritt frei
Der Thriller „Contagion“ von Regisseur Steven Soderbergh thematisiert – knapp zehn Jahre vor der weltweiten Corona-Pandemie – eine fiktive Pandemie durch ein tödliches und hochansteckendes Virus. Während sich die Krankheit rasant rund um den Globus verbreitet, geraten Gesundheitssysteme, Politik und Bevölkerung gleichermaßen unter Druck. „Contagion“ ist ein fesselndes Kinoerlebnis über globale Vernetzung, menschliche Verwundbarkeit und den Wettlauf um Hoffnung – erschreckend realistisch und hochspannend inszeniert.
Viren sind ansteckend – Wissen auch
Welchen Stellenwert hat eigentlich Gesundheit in unserer Gesellschaft? Welche Schutzmaßnahmen können sinnvoll und umsetzbar sein? Stärken Bedrohungslagen dieser Art den gesellschaftlichen Zusammenhalt oder befördern sie eher Egoismus? Im Anschluss an die Filmvorführung gehen Experten und Expertinnen unter anderem diesen Fragen nach und erläutern, was in Wissenschaft und Forschung über Infektionskrankheiten und krankheitsauslösende Erreger wie Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten heute bekannt ist.
Constanze Anders leitet seit 2022 das Gesundheitsamt der Stadt Leipzig. Zuvor verantwortete sie das Sachgebiet für Infektionsschutz und die Impfstelle in der Abteilung Hygiene des Gesundheitsamtes Leipzig. In dieser Funktion war sie stark in alle Aufgaben zur Bekämpfung der Corona-Pandemie involviert.
Maren Möhring ist Professorin für Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte des modernen Europa am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Geschichte der Ernährung und Gesundheit, Körper- und Geschlechtergeschichte sowie Migrationsgeschichte. Außerdem interessiert sie sich für Filme als historische Quellen.
Sebastian Ulbert ist seit 2020 stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig und leitet hier die Abteilung Infektionsforschung und Diagnostik. Die Abteilung erforscht und entwickelt Technologien zur Prävention, Therapie und Diagnostik von Infektionserkrankungen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Flaviviren, seit November 2025 ist er Professor für Translationale Infektionsimmunologie an der Universität Leipzig.
Wissenschaftskino Leipzig
Leipzigs Wissenschaftseinrichtungen laden regelmäßig zu öffentlichen Filmvorführungen ins Zeitgeschichtliche Forum Leipzig ein. Dabei erörtern Expertinnen und Experten nach der Filmvorführung gemeinsam mit dem Publikum, wo das Kino aufhört und die Realität beginnt.
Diskussion Saal
Zwischen Planwirtschaft und Privatidylle: Ein filmischer Streifzug durch die DDR-Gartenkultur
Eintritt frei
Filme und Gespräch
Mit Caterina Paetzelt (Leiterin Deutsches Kleingärtnermuseum Leipzig)
Moderation: Nadine Witt (Gartenpodcasterin und Redakteurin bei MDR Thüringen)
Begleitprogramm zur Ausstellung „Übern Zaun – Gärten und Menschen“
Eintritt frei
Die DDR: ein Kleingartenparadies – so lautet die gängige Einschätzung. Von 13,5 Millionen Erwachsenen waren 1989 mehr als 1,2 Millionen organisierte Privatgärtnerinnen und -gärtner. Jede fünfte Familie bewirtschaftete einen Kleingarten. Dabei waren die Machthaber in der DDR den Kleingärten gegenüber anfangs skeptisch bis negativ eingestellt: Sie galten als Überreste bürgerlicher Kultur. Das änderte sich im Laufe der Jahre, als die Erträge aus Kleingärten maßgeblich zur Versorgung der Menschen mit Obst und Gemüse beitrugen. Das System der Ankaufstellen bot Gärtnerinnen und Gärtnern die Möglichkeit, den Kaufhallen ihre über den Eigenbedarf hinaus produzierten Erträge zu lohnenswerten Preisen anzubieten.
Die Veranstaltung nähert sich dem Kleingartenuniversum in der DDR unter verschiedenen Aspekten: Welche Rolle spielten die Gärten im Alltag der Menschen und welche für die DDR-Wirtschaft? Wie blickte die Staatspartei SED auf die „Laubenpieper“? Wie kam man überhaupt an einen der begehrten Kleingärten? Anhand von Filmausschnitten aus DDR-Sendungen, wie „Du und dein Garten“ oder der Serie „Geschichten übern Gartenzaun“ diskutieren Museumsleiterin Caterina Paetzel und Moderatorin Nadine Witt mit dem Publikum über die Bedeutung der Kleingärten damals und wagen auch einen Blick auf Entwicklungen bis in die Gegenwart.
Caterina Paetzelt ist Museologin und seit 2006 als Museumsleiterin im Deutschen Kleingärtnermuseums in Leipzig tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Kuratieren von Ausstellungen, Betreuen der Sammlungsbestände, Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungsmanagement und Verfassen von Publikationen und wissenschaftlichen Beiträgen. Seit 2021 ist sie Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Bundesverbandes der Kleingartenvereine Deutschlands e. V. Ihren privaten Schrebergarten versteht sie als Freizeit-Refugium und naturnahen Erholungsraum zugleich.
Nadine Witt ist seit 2011 Radiomoderatorin und Redakteurin bei MDR Thüringen. Hier verantwortet sie die wöchentliche Sendung „Radiogarten“. Seit 2021 tritt sie als Gastgeberin eines eigenen ARD-Podcasts auf: „Komm mit in den Garten“. Nadine Witt ist zudem die Station Voice verschiedener Fernseh- und Radioformate, so der „ARD Hitnacht“ und des „ARD Abends“ im Radio und des Kinderkanals KiKA von ARD und ZDF. Privat bewirtschaftet sie als passionierte Gärtnerin eine eigene Parzelle in Erfurt.
Dezember 2025
Tagung Saal
XXIX. Theodor-Litt-Symposium Parteiendemokratie in Bewegung – zwischen Vertrauenskrise, Reformbedarf und demokratischer Erneuerung
Eintritt frei / Anmeldung erforderlich
Dienstag, 2. Dezember 2025, 10.00-17.15 Uhr, Saal
XXIX. Theodor-Litt-Symposium
Parteiendemokratie in Bewegung – zwischen Vertrauenskrise, Reformbedarf und demokratischer Erneuerung
Öffentliche Tagung
Um Anmeldung wird bis zum 28. November 2025 gebeten unter:
litt2025@deutsche-gesellschaft-ev.de
Livestream: https://www.youtube.com/live/6w4updSAenU
Eintritt frei
Die Parteiendemokratie befindet sich in einer Phase tiefgreifender Umbrüche. Zunehmend ist von einer Krise oder gar einem Erosionsprozess der repräsentativen Demokratie die Rede. Sinkende Mitgliederzahlen, ein anhaltender Verlust des Vertrauens in politische Institutionen sowie der Aufstieg populistischer und extremistischer Bewegungen stellen zentrale Funktionsmechanismen demokratischer Parteien infrage. Von einer Krise ist dabei seit Längerem die Rede – doch die aktuelle Dynamik scheint besonders: Denn die politischen, gesellschaftlichen und medialen Rahmenbedingungen verändern sich rasant und stellen bewährte Strukturen, Kommunikationsformen und Beteiligungsmöglichkeiten immer wieder auf die Probe.
Unter der Leitfrage „Wie kann eine zeitgemäße und zukunftsfähige Parteiendemokratie gestaltet werden – und welche Rolle spielt politische Bildung in diesem Prozess?“ bietet das XXIX. Theodor-Litt-Symposium Raum für Austausch über Zustand, Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten der Parteiendemokratie. Ziel ist es, konkrete Impulse für eine demokratiestärkende politische Bildung und neue Formen gesellschaftlicher Beteiligung zu gewinnen.
Veranstalter sind die Deutsche Gesellschaft e. V., die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, die Stiftung Wissenschaft und Demokratie, die Gemeinnützige Hertie-Stiftung und das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig.
Informationen unter:
https://www.deutsche-gesellschaft-ev.de/veranstaltungen/konferenzen-tagungen/2029-2025-litt-symposium.html
Kinderprogramm Saal
Wissenschaftskino für Kinder: KANNAWONIWASEIN!
Eintritt frei
Kinderfilm / Abenteuer (D 2023, 95 Min, FSK 6, Regie: Stefan Westerwelle)
Filmvorführung und Gespräch
Mit Dr. Antje Nolting (Wissenschaftsreferat der Stadt Leipzig) und einer Forscherin oder einem Forscher des Humboldt Wissenschaftszentrums für Kindesentwicklung (HumanKind) an der Universität Leipzig
In Kooperation mit der Universität Leipzig und der Stadt Leipzig
Wie entstehen Freundschaften? Warum sind sie so wichtig – und was passiert, wenn wir plötzlich auf uns allein gestellt sind? Im lustigen und spannenden Film „KANNAWONIWASEIN!“ unternimmt der zehnjährige Finn mit der gleichaltrigen Jola eine abenteuerliche Reise zum Meer. Ein perfekter Anlass, um darüber zu sprechen, wie Kinder- und Jugendliche Freundschaften knüpfen, was sie mit Zugehörigkeit und Persönlichkeitsentwicklung zu tun haben – und was die Forschung dazu weiß.
Im Anschluss an den Film kommt Dr. Antje Nolting vom Wissenschaftsreferat der Stadt Leipzig mit einem Forscher oder einer Forscherin und mit dem Publikum ins Gespräch darüber, wie Verbindung zu anderen entsteht und wie wichtig sie im Kindes- und Jugendalter sind.
Film Saal
Film des Monats: Junge Politikerinnen - yes she can
Eintritt frei
Dokumentarfilm, D 2021, 90 Min, Buch/Regie: Carolin Genreith
Filmvorführung
In der Reihe „Frau. Macht. Politik.“
Eintritt frei
Die vier jungen Politikerinnen Laura Isabelle Marisken, Aminata Touré, Gyde Jensen und Terry Reintke zeigen, wie weibliche Politik heute funktioniert, begeistert und engagiert. Der Film bewegt sich zwischen den Protagonistinnen hin und her, zieht feine Linien zwischen Brüssel, Usedom, Kiel und Berlin und liefert eine Fülle an universellen Themen, verpackt in persönlichen und intimen Momenten mit den vier ebenso starken wie unterschiedlichen Frauen.
Carolin Genreith, 1984 in Aachen geboren, ist Regisseurin, Autorin und Produzentin von Dokumentarfilmen. Sie studierte Fernsehjournalismus in Berlin, arbeitete für Film- und Fernsehproduktionsfirmen als Regieassistentin und Co-Autorin. Ihr Debütfilm „Die mit dem Bauch tanzen“ wurde 2013 auf der Berlinale uraufgeführt. Genreith lebt und arbeitet als freie Autorin und Regisseurin in Hamburg.