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2024
März 2024
Porträtfoto des Journalisten Christoph Dieckmann
Foto: Janos Stekovcs

Tandemrundgang durch die aktuelle Wechselausstellung mit Christoph Dieckmann (Autor, Journalist) und Dr. Anne Martin (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig)
 

„Wer Springsteen hörte, fand sich nicht länger ab. Wir erfuhren, wie viele wir waren und wie wenig müde. Auch so begann die friedliche Revolution“, schrieb der bekannte Autor und Journalist Christoph Dieckmann über das legendäre Konzert, das der US-amerikanische Superstar Bruce Springsteen im Sommer 1988 in Ost-Berlin geben durfte. Mindestens 160.000 Fans aus der gesamten DDR sollen den dreistündigen Auftritt verfolgt haben. Diese schiere Menge wertete Dieckmann, der sich selbst im Publikum befand, als Ausdruck der wachsenden Sehnsucht vieler Menschen im Osten nach westlichen Freiheiten, von denen sie der Eiserne Vorhang eigentlich fernhalten sollte.

Das Zitat Dieckmanns gibt Fotografien, Filmsequenzen und Objekten vom Springsteen-Konzert in der aktuellen Ausstellung „Hits & Hymnen. Klang der Zeitgeschichte“ im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig eine Überschrift. Bei einem Tandemrundgang durch die Schau spricht Christoph Dieckmann gemeinsam mit der Museumsmitarbeiterin Anne Martin über die DDR-Musikgeschichte, insbesondere auch über seine persönlichen Erinnerungen.


Christoph Dieckmann, geboren 1956, studierte Theologie und arbeitete zunächst in verschiedenen Institutionen der evangelischen Kirche in der DDR. Daneben etablierte er sich als freiberuflicher Autor. Seit 1991 schreibt er für „Die Zeit“. Er veröffentlichte zahlreiche Reportagen und Essays, vor allem über die DDR und die östlichen Bundesländer, über Rockmusik sowie über Sport. Er ist Autor zahlreicher Bücher, zum Beispiel des 2018 mit Harald Hauswald herausgegebenen Bandes „Like a Rolling Stone. Dylan, Cocker, Springsteen – Weststars in der DDR“.

Zur Ausstellung: Musik bewegt Menschen und weckt Emotionen, sie kann Protest ausdrücken und Identitäten stiften; Musik spiegelt gesellschaftliche Entwicklungen wider und ist Medium zeitgeschichtlicher Themen. Diesem Spannungsfeld von Musik und Politik seit 1945 widmet sich die Wechselausstellung „Hits & Hymnen. Klang der Zeitgeschichte“ im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig. Neben mehr als 500 Exponaten ist viel Musik zu hören, zu fühlen und zu „sehen“. 
Laufzeit: 28. September 2023 – 21. Juli 2024
 

Buchcover, Foto: Verlag Andreas Reiffer

Mit der Autorin Beatrix Flatt
Moderation: Andreas Reiffer (Verlag Andreas Reiffer)
In Kooperation mit dem Verlag Andreas Reiffer

Begegnungen an Oder und Neiße

Einen Sommer lang war Beatrix Flatt mit dem Fahrrad sowie großer Neugier, Empathie und Offenheit entlang der Flüsse Oder und Neiße unterwegs. Die Journalistin traf Menschen, die auf beiden Seiten der 468 Kilometer langen deutsch-polnischen Grenze leben, arbeiten und sich auf vielfältige Weise für ein Zusammenwachsen engagieren; die ihre länderübergreifende Nachbarschaft pflegen und mit Leben füllen. Entstanden sind inspirierende Reportagen aus einer Region, in der das Denken in Nationalstaaten trotz sprachlicher und kultureller Unterschiede immer unwichtiger wird. Vielmehr entwickelt sich nach und nach ein Grenzraum mit seiner ganz eigenen Grenzidentität.

Egal wie es um die aktuelle Großwetterlage zwischen den Regierungen in Berlin und Warschau gerade bestellt sein mag, die grenzüberschreitenden Verflechtungen werden immer enger. Mit Visionen und Beharrlichkeit können Brücken gebaut, wirtschaftliche, administrative sowie kulturelle Hürden abgebaut und aus Nachbarn Freunde werden. Davon erzählen die Geschichten in diesem Buch. (Verlag Andreas Reiffer)

 

 

 

Buchcover, Foto: BeBra Verlag

Mit den Autorinnen und Filmemacherinnen Dörte Grimm und Sabine Michel
In Kooperation mit dem BeBra Verlag

Sabine Michel und Dörte Grimm haben ostdeutsche Großeltern und ihre Enkel, die im vereinten Deutschland groß geworden sind, zusammengebracht, um über das Leben in der DDR zu sprechen. Dabei treffen unterschiedliche Prägungen und Wertesysteme aufeinander. Das Buch zeigt, wie ein Dialog zwischen Generationen möglich wird und hilft, aktuelle politische Entwicklungen in Ostdeutschland anders und besser zu verstehen.

Buchcover, Foto: Ullstein Verlag

Mit dem Preisträger Dr. Omri Boehm (Philosoph und Dozent) und der Laudatorin Prof. Eva Illouz (Soziologin und Schriftstellerin)
Begrüßung: Dr. Skadi Jennicke (Kulturbürgermeisterin der Stadt Leipzig) und Daniel Kraft (Pressesprecher der Bundeszentrale für politische Bildung)
In Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung, der Stadt Leipzig und den Ullstein Buchverlagen

Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2024 wird dem deutsch-israelischen Philosophen Dr. Omri Boehm für sein Buch „Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität“ verliehen. Darin tritt Boehm den ideologischen Verhärtungen der Gegenwart entschieden entgegen, nimmt Immanuel Kants Definition von Aufklärung als „Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit“ beim Wort und unterzieht den westlichen Liberalismus, vor allem aber das Denken in Identitäten einer kritischen Revision.
 

Buchcover, Foto: C.H.Beck Verlag

Mit dem Historiker und Autor Prof. Dr. Frank Bösch (Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam)
In Kooperation mit dem C.H. Beck Verlag

In seiner etwas „anderen“ Geschichte der Bundesrepublik, deckt Prof. Dr. Frank Bösch auf, wie der Umgang mit autoritären Regimen die junge Demokratie herausforderte. Bösch präsentiert Ergebnisse aus Archivrecherchen, die zeigen, was in den Hinterzimmern besprochen und angebahnt wurde. Dieses Buch beleuchtet die Verschränkung wirtschaftlicher, politischer und zivilgesellschaftlicher Zielvorstellungen im Umgang mit Diktaturen, deren Widersprüche und Folgen uns bis heute beschäftigen.

Buchcover, Foto: Kiepenheuer & Witsch Verlag

Mit der Journalistin und Autorin Jessy Wellmer
In Kooperation mit dem Kiepenheuer & Witsch Verlag

Jessy Wellmers Buch befasst sich mit der zunehmenden Kluft zwischen Ost- und Westdeutschland. Die TV-Moderatorin, die viel in Ost- und Westdeutschland unterwegs ist, untersucht die Gründe für das Auseinanderdriften und sucht nach Wegen, um das Zusammenwachsen zu fördern. Sie gibt keine einfachen Antworten, sondern nimmt die unterschiedlichen Geschichten sowie Erfahrungen ernst und möchte so zum gegenseitigen Verständnis beitragen. 

Buchcover, Foto: Rowohlt Verlag Berlin

Mit der Journalistin und Autorin Dr. Ursula Weidenfeld
Moderation: Sebastian Wilde (Lektor)

In Kooperation mit dem Rowohlt Berlin Verlag

 

Dr. Ursula Weidenfeld präsentiert in ihrem Buch eine besondere Perspektive auf die Geschichte der beiden deutschen Staaten von 1949 bis 1990. Anstatt die Entwicklung getrennt zu betrachten, beschreibt die Autorin eine Parallel- und Wettbewerbssituation zwischen den beiden Staaten, die sich zeitgleich gegenseitig anziehen und abstoßen. Diese Perspektive ermöglicht eine Darstellung der deutschen Geschichte in den Jahren der Teilung und eröffnet einen neuen Blick auf das doppelte Deutschland.

 

Buchcover, Foto: Ch. Links Verlag

Mit der Autorin Dr. Uta Bretschneider (Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig) und dem Autor Dr. Jens Schöne (stellvertretender Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)
Moderation: Antonie Rietzschel (Journalistin, Leipziger Volkszeitung)
In Kooperation mit dem Ch. Links Verlag

Die Autorin und der Autor beschreiben anhand von Lebenswegen und Erfahrungswelten von Erotikshop-Inhaberinnen und -Inhabern die Möglichkeiten und Grenzen sowie die Wandlungsprozesse in ländlich geprägten Regionen und Kleinstädten seit dem Ende der DDR bis heute. Der Band gibt Einblicke in ein intimes Kapitel der Transformationsgeschichte.
 

Buchcover, Foto: De Gruyter Verlag

Mit der Autorin Patricia F. Blume
In Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem De Gruyter Verlag

Patricia F. Blumes „Geschichte der Leipziger Buchmesse“ schildert die Entwicklung der Buchmesse von 1945 bis 1990. Die Messe fungierte als Leistungsschau der DDR, ermöglichte Zugang zu westlichen Medien und machte Leipzig somit zum Knotenpunkt des deutsch-deutschen Kulturaustauschs. Auf einer breiten Quellenbasis rekonstruiert Patricia F. Blume die Entstehung der Leipziger Buchmesse, ihre Funktionen und ihren Wandel. Dabei verbindet sie Buchhandelsgeschichte mit Wirtschafts-, Alltags-, Kultur- und Rezeptionsgeschichte.

 

 

30. Leipziger Europaforum
30. Leipziger Europaforum

Mit Ana-Marija Cvitic (Europawissenschaftlerin und Chefredakteurin des Béton Bleu Magazine, Berlin), Prof. Dr. Astrid Lorenz (Politikwissenschaftlerin, Institut für Politikwissenschaft, Universität Leipzig), Pascal Thibaut (Deutschland-Korrespondent, Radio France Internationale, Berlin), Dr. habil. Karolina Wigura (Vorstandsmitglied der Stiftung Kultura Liberalna und Dozentin am Institut für Soziologie, Universität Warschau)

Moderation: Nora Müller (Leiterin Bereich Internationale Politik, Körber-Stiftung, Berlin)

Veranstalter: Europa-Haus Leipzig e. V., Institut français Leipzig, Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig, Stadt Leipzig, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig

 

Die aktuelle Lage in der Welt fordert alle aufmerksamen Bürgerinnen und Bürger. Sie fordert uns als Individuen, die Nationalstaaten und die Staatengemeinschaft: Die Finanz- und Eurokrise, der Streit um eine gemeinsame europäische Asylpolitik, der Klimawandel, eine Pandemie und ein verheerender Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine – die Auswirkungen dieser internationalen Krisen sind greifbar für jede Einzelne und jeden Einzelnen. Sie sind Nährboden für politischen Extremismus, für die Abkehr von demokratischen Institutionen. 
Welche Kraft birgt das gemeinsame Friedens- und Wirtschaftsprojekt Europa? Welchen Beitrag kann die Europäische Union gegen Demokratieverdrossenheit und Nationalismus leisten?  
 

Buchcover, Foto: Ch. Links Verlag

Mit dem Historiker Dr. Hanno Hochmuth (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)
Moderation: Jana Fröbel (Ch. Links Verlag)
In Kooperation mit dem Ch. Links Verlag

Der Autor lädt ein, die Geschichte Berlins im Rahmen einer fotografischen Reise zu entdecken. Das Buch präsentiert die Hauptstadt anhand von 51 Orten als zentrale Bühne der Weltgeschichte im 20. Jahrhundert. Von der Monarchie über den Nationalsozialismus, den Sozialismus und die Demokratie bis hin zu den beiden Weltkriegen und zum Kalten Krieg – Berlin war Zeugin und Mitgestalterin zahlreicher Epochen und Ereignisse von globaler Bedeutung. 
 

Buchcover, Foto: C.H. Beck Verlag

Mit dem Historiker und Autor Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk sowie dem Liedermacher Wolf Biermann
Moderation: Susann Reichenbach (Journalistin und Fernsehmoderatorin, Erfurt/Leipzig)

Nach dem großen öffentlichen Echo auf den ersten Band legt Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk nun den zweiten Band seiner Ulbricht-Biographie vor. Die umfassende Studie, die als Standardwerk gelten kann, bietet nicht nur eine präzise und sorgfältig recherchierte Darstellung der Geschichte der DDR und des deutschen Kommunismus, sondern gibt auch Einblicke in Ulbrichts privates Leben jenseits des Protokolls.

April 2024
Foto von Sookee
Sookee, Foto: Benjamin Jenak
Foto von Eva Klesse
Eva Klesse, Foto: Sally Lazic
Foto von Barbara Thalheim
Barbara Thalheim, Foto: MuTphoto Barbara Braun
Foto von Nastassja von der Weiden
Nastassja von der Weiden, Foto: Lea Petry

Mit Sookee (Rapperin, Berlin), Eva Klesse (Jazz-Schlagzeugerin, Berlin/Leipzig) und Barbara Thalheim (Sängerin und Liedermacherin, Berlin).
Moderation: Nastassja von der Weiden (Journalistin, Leipzig)
Begleitprogramm zur Ausstellung „Hits & Hymnen. Klang der Zeitgeschichte“

Unter 20 Prozent lag der Frauenanteil in der Musikbranche in den vergangenen Jahren – gleich, ob es um Songwriting, Charts, GEMA-Mitgliedschaft oder die auf Festivals gespielten Songs geht. Das hat die MaLisa Stiftung, die sich für die Überwindung einschränkender Rollenbilder einsetzt, für den Zeitraum von 2010 bis 2022 in allen Bereichen festgestellt. Zudem berichten Musikerinnen immer wieder von Diskriminierungserfahrungen.

Doch hat sich die Branche in den vergangenen Jahrzehnten verändert? Welche Bedingungen finden junge Musikerinnen heute vor? Welche Rolle spielen Geschlechterstereotype und kulturelle Normen bei der Wahrnehmung und Bewertung von Künstlerinnen? Wie könnten Strukturen künftig fairer und inklusiver gestaltet werden? Die drei Musikerinnen Sookee (Rapperin), Eva Klesse (Jazz-Schlagzeugerin) und Barbara Thalheim (Sängerin und Liedermacherin) gehen diesen und weiteren Fragen aus der Perspektive verschiedener Genres im Gespräch mit Moderatorin Nastassja von der Weiden nach.

Sookee (*1983) ist seit über 15 Jahren als Musikerin aktiv. Sie beendete im März 2020 nach sechs Alben, zahlreichen Kollaborationen und unzähligen Auftritten offiziell ihre Rap-Karriere. Als „Sukini“ macht sie seit 2019 Lieder, die sich Kinder und Erwachsene gemeinsam erschließen können. Sie ist außerdem Gastgeberin der intergenerationalen Gesprächsreihe „Abends warm“ und schreibt Kolumnen für das „Veto-Magazin“ und „Links bewegt“. Im Herbst 2021 erschien der Sammelband „Awesome HipHop Humans – Queerfeministischer Rap im deutschsprachigen Raum“, den sie zusammen mit Gazal Köpf herausgab.

Eva Klesse (*1986), studierte in Leipzig, Weimar, Paris und New York. Sie ist als Schlagzeugerin und Komponistin in zahlreichen Projekten tätig, unter anderem in ihrem eigenen Quartett. Konzertreisen führten sie einmal um die halbe Welt, so in die USA, nach Argentinien, Chile, Mexiko, Malaysia, Ägypten und China sowie auf die Bühnen zahlreicher internationaler Festivals. Seit 2018 lehrt Eva Klesse als Professorin für Jazzschlagzeug an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.

Barbara Thalheim (*1947), geboren in Leipzig, ist nach wechselnden Jobs seit 1973 offiziell als Sängerin oder – wie sie es selbst beschreibt –  als „rhythmische Ruferin“ tätig. Sie war Mitglied der Musikgruppe „Oktoberklub“ und absolvierte ein Externen-Studium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. Es folgten Gründungen verschiedener Musikgruppen und eigene Konzertprogramme. Von 1976 bis 1989 arbeitete sie zusätzlich als freie Rundfunkjournalistin bei „DT 64“. Insgesamt veröffentlichte sie rund 20 Alben. 1995 zog sie sich von der Bühne zurück und gründete ein Kulturbüro. Seit 1999 tritt sie wieder regelmäßig mit eigenen Programmen auf.

Nastassja von der Weiden (*1991) schreibt über Clubkultur, Feminismus und Sozialpolitik unter anderem für den Mitteldeutschen Rundfunk, tagesschau.de und Deutschlandfunk Kultur. Sie ist Herausgeberin des Magazins „frohfroh“, Producerin des Podcasts „Queer Crimes“ (ARD/MDR) und beteiligt sich als Kuratorin an interdisziplinären Kulturprojekten in Leipzig. Unter dem Pseudonym Antoinette Blume erschien ihr literarisches Debüt „Das Geräusch des Gurgelns/Fadenland“ im Verlag Marian Arnd.
 

Checker Tobi 2_mfa-film
Checker Tobi 2_mfa-film

Wissenschaftskino für Kinder:
Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen

Dokumentarfilm (Deutschland 2023, 92 Min, Regie: Johannes Honsell)
Filmvorführung und Gespräch
Mit der Wolkenforscherin Prof. Dr. Mira Pöhlker (Leibniz-Institut für Tropo-sphärenforschung TROPOS, Leipzig)
Moderation: Dr. Antje Nolting (Referat Wissenspolitik der Stadt Leipzig)
In Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Troposphärenforschung TROPOS und dem Referat Wissenspolitik der Stadt Leipzig
Eintritt frei

Im Film „Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen“ dreht sich alles um eine geheimnisvolle Schatzkiste, die Tobi eines Tages erhält. Doch die Kiste ist verschlossen, und nur eine Person hat den Schlüssel: Marina – Welt-umseglerin und Tobis beste Freundin aus Kindertagen. Aber wo steckt sie? Mit der Suche nach ihr beginnt auch Tobis neuestes Abenteuer. Die Reise führt ihn nach Vietnam in die größte Höhle der Welt, in die berühmte Halong-Bucht mit ihren tausenden Kalksteininseln, über das stürmische Südchinesi-sche Meer, zu Pferde-Hirten in der mongolischen Steppe und zu Indigenen im Amazonas-Regenwald Brasiliens, wo er mit Forscherin Mira auf einem Turm bis zu den Wolken klettert. Dabei hat er immer ein Ziel vor Augen: Das Rätsel der Schatzkiste zu lösen und die mysteriösen fliegenden Flüsse zu finden.

Mira Pöhlker, die im Film mitspielt und als Wolkenforscherin am Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) in Leipzig arbeitet, beantwortet im Anschluss Fragen von Groß und Klein. 
 

 

Alle reden übers Wetter_Grandfilm
Alle reden übers Wetter_Grandfilm

Spielfilm (Deutschland 2022, 89 Min, Regie: Annika Pinske)
Filmvorführung und Gespräch
Mit der Regisseurin Annika Pinske und dem Filmhistoriker Dr. Andreas Kötzing (Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e. V. an der TU Dresden)

In der Reihe „Ein anderer Kino-Osten“
In Kooperation mit dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung 
Gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Clara hat es geschafft. Weg aus der ostdeutschen Provinz führt sie als Dozentin ein unabhängiges Leben in Berlin und macht ihren Doktor in Philosophie. Zwischen ihren beruflichen Ambitionen, einer Affäre mit einem ihrer Studenten und der fordernden Freundschaft zu ihrer Doktormutter Margot bleibt wenig Zeit für die Familie. Als Clara mit ihrer jugendlichen Tochter Emma zum 60. Geburtstag ihrer Mutter Inge zurück in die Heimat fährt, wird sie mit ihrem Ideal von einem freien, selbstbestimmten Leben konfrontiert. Wie hoch ist der Preis, den sie dafür zahlen muss? 

Annika Pinske, 1982 in Prenzlau geboren, ist Filmregisseurin und Drehbuchautorin. Sie studierte Philosophie und Literaturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Universität Potsdam. Darauf folgte ein Studium der Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Ihr Spielfilmdebüt „Alle reden übers Wetter“ feierte im Februar 2022 im Rahmen der Berlinale seine Weltpremiere. Im Rahmen der Berlinale 2023 wurde das Drehbuch mit dem Preis der Deutschen Filmkritik ausgezeichnet.
 

"Verkehrserziehung der Schuljugend an Hand praktischer Beispiele durch die Polizei", Foto: Unterberg, Rolf (c) Bundesarchiv
Dr. Kai Nowak, Foto: Dr. Kai Nowak (c)

Vortrag und Gespräch mit Dr. Kai Nowak (Historiker, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
In Kooperation mit dem Historischen Seminar der Universität Leipzig

Vom Verkehrskasper über den schulischen Verkehrsunterricht und die Fahrschule bis hin zu Autobahnplakaten: Bis heute begleiten Maßnahmen der Verkehrserziehung die Menschen von der Wiege bis zur Bahre. Sie sollen helfen, den Unsicherheiten des Straßenverkehrs kompetent zu begegnen. Über das Vermitteln theoretischen Wissens hinaus geht es der Verkehrserziehung darum, „richtiges“ Verhalten im Unterbewussten zu verankern, damit es routinisiert abgerufen werden kann.

Der Historiker Kai Nowak fragt in einem Forschungsprojekt nach den Veränderungen und Kontinuitäten der Verkehrserziehung in Deutschland und nach ihren Praktiken. Er setzt mit den ersten Fahrschulen Anfang des 20. Jahrhunderts ein, betrachtet die Institutionalisierung von Verkehrserziehung in der Weimarer Republik und ihre ideologische Indienstnahme im Nationalsozialismus sowie schließlich auch ihre Professionalisierung in der Ära der Massenmotorisierung und der gesamtdeutschen Verkehrsprobleme der Nachwendejahre. Dabei untersucht er die Konzepte und Strategien von Verkehrserziehung als Verweise auf gesellschaftliche Ordnungsvorstellungen. Zudem rückt er das Wechselverhältnis mit technologischen und wissenschaftlichen Entwicklungen in den Fokus. Anhand der Verkehrssicherheit, so Nowaks These, finden vielfältige Aushandlungsprozesse statt – etwa über geeignete Maßverhältnisse von Sicherheit und Risiko, von Regulierung und Selbstorganisation oder über Leitbegriffe wie Gemeinschaft, Demokratie, Freiheit und Selbstverantwortung.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Werkstattgespräche zur Zeit/Geschichte“. Regelmäßig stellen Studierende und Absolventinnen bzw. Absolventen des Historischen Seminars der Universität Leipzig ihre Forschungsprojekte außerhalb des akademischen Raums zur Diskussion. Besucherinnen und Besuchern eröffnet die Reihe neue Perspektiven auf die universitäre Forschung und lädt zum Mitdiskutieren ein.

Kai Nowak ist Historiker und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich für Historische Erziehungswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zuvor forschte und lehrte er an den Universitäten Gießen und Leipzig und war Forschungsstipendiat der Gerda-Henkel-Stiftung. 2014 wurde er an der Justus-Liebig-Universität Gießen mit einer Arbeit über Filmskandale in der Weimarer Republik promoviert (Projektionen der Moral, Wallstein 2015). Aktuell forscht er zur Geschichte der Verkehrserziehung und habilitiert sich damit am Historischen Seminar der Universität Leipzig. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Deutsche und Europäische Kultur- und Gesellschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts, Medien- und Filmgeschichte, Geschichte von Sicherheit, Risiko und Prävention sowie die Geschichte von Bildungstechnologien und -medien.

Ivie wie Ivie©2021 Weydemannbros_Constanze Schmitt & David Schmitt
Ivie wie Ivie©2021 Weydemannbros_Constanze Schmitt & David Schmitt

Ivie wie Ivie
Spielfilm (Deutschland 2021, 112 Min, Regie: Sarah Blaßkiewitz)
Filmvorführung und Gespräch
Mit der Regisseurin Sarah Blaßkiewitz und dem Filmhistoriker Dr. Andreas Kötzing (Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Hannah-Arendt-Institut für Totalitaris-musforschung e. V. an der TU Dresden)
In der Reihe „Ein anderer Kino-Osten“
In Kooperation mit dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung 
Gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Die afrodeutsche Ivie, von ihren Freunden „Schoko“ genannt, wohnt mit ihrer besten Freundin Anne in Leipzig und arbeitet übergangsweise im Solarium ihres Ex-Freundes Ingo, während sie noch auf der Suche nach einer festen Anstellung als Lehrerin ist. Plötzlich steht ihre ihr bis dahin unbekannte Halb-schwester Naomi vor der Tür und konfrontiert sie mit dem Tod des gemein-samen Vaters und dessen anstehender Beerdigung im Senegal. Während die Schwestern sich langsam kennenlernen, stellt Ivie zunehmend nicht nur ihren Spitznamen, sondern auch ihr Selbstbild in Frage.

Sarah Blaßkiewitz, 1986 in Leipzig geboren, ist Regisseurin, Drehbuchautorin und ehemalige Schauspielerin. Erste Bekanntheit erlangte sie durch die Rolle der Josephine Langmann in der Kinder- und Jugendserie „Schloss Einstein“. Sie studierte Audiovisuelle Medien an der Beuth Hochschule in Berlin und ar-beitete parallel in verschiedenen Bereichen der Filmproduktion. Nach dem Stu-dium führte sie Regie bei mehreren Kurzfilmen und besuchte die Akademie der Künste in Wien. Im Jahr 2021 erschien ihr erster Langfilm „Ivie wie Ivie“, der sich mit strukturellem Rassismus, Identitätsfindung und Selbstbestimmung auseinandersetzt.