Plakatmotiv der Ausstellung "Mythos Mosaik? Hannes Hegen, sein Werk und die Fans"
Ein Mann mit Hut schaut über den Gartenzaun und spricht mit einer anderen Person.

27. AUGUST 2025 - 31. MAI 2026

Mythos Mosaik?

Hannes Hegen, sein Werk und die Fans

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19. MÄRZ 2025 - 31.JANUAR 2027

Übern Zaun

Gärten und Menschen

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Dauerausstellung

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Diktatur und Demokratie nach 1945

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Der Eintritt zum Museum und allen Ausstellungen ist kostenlos.

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Dienstag bis Sonntag: 10–18 Uhr
Zu den Öffnungszeiten an Feiertagen

Aktuelles
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Weitere Informationen

Kommende Veranstaltungen
Buchcover, Leipziger Universitätsverlag
Dr. Merve Lühr, Foto: Privat

Erst verordnet, dann vermisst. Das sozialistische Kollektiv vor und nach 1989/90
Vortrag und Gespräch 

Mit Dr. Merve Lühr (Kulturanthropologin und Historikerin)
Moderation: Dr. Uta Bretschneider (Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig)
In Kooperation mit dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde

Betrieb und Kollektiv waren zwei prägende Faktoren der DDR-Gesellschaft. Arbeitskollektive beziehungsweise Brigaden sollten die Menschen in den sozialistischen Staat integrieren und nahmen sie zudem für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in die Pflicht. Die Mitgliedschaft in der Brigade galt als unvermeidlich – sie war ebenso Schutzraum wie Ort der Kontrolle und Disziplinierung.

Stieß der verordnete Kollektiv-Zusammenhalt bis 1989 keinesfalls nur auf Zustimmung, verschob sich nach dem Ende der DDR die Bedeutungszuschreibung der Brigaden in der Erinnerung ehemaliger Mitglieder. Für viele symbolisierten sie nun Verlorenes: sozialen Zusammenhalt und Kollegialität. Der repressive Aspekt trat in den Hintergrund. Die Historikerin und Kulturanthropologin Merve Lühr hat diesen Deutungswandel in ihrer Dissertation untersucht.

Im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig spricht sie am Beispiel verschiedener Kollektive über die vielfältigen Alltagserfahrungen, die deren Mitglieder gemacht haben – vor und nach 1989. Für ihre Forschungen hat sie einen großen Bestand an Brigadetagebüchern, die als Gruppenchroniken geführt wurden und sich später zu wertvollen Erinnerungsdokumenten wandelten, mit Interviews ehemaliger Betriebsangehöriger verknüpft. Daraus webt sie eine dichte Beschreibung des Kollektivs und seiner Dynamiken im Wandel der Zeit.

Merve Lühr leitet die Geschäftsstelle des Fördervereins zum Aufbau des Dokumentationszentrums IndustrieKulturlandschaft Mitteldeutschland e. V. (DOKMitt) mit Sitz in Borna. Sie studierte Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Umweltgeschichte in Göttingen. 2013 bis 2020 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sächsische Ge-schichte und Volkskunde in Dresden, danach wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Kulturanthropologie/Kulturgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 2024 wurde sie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promoviert. Sie forscht zur Arbeitskultur der DDR, zu Industriekultur, Kinogeschichte, Geschlechtergeschichte und Erinnerungskultur.
 

Blick in einen Bokashi-Eimer mit Gemüseresten
Foto: Zenyrgarden (CC BY-SA 4.0)

Vortrag und Gespräch 

Mit Antje Osterland, Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e. V.
Begleitprogramm zur Ausstellung „Übern Zaun – Gärten und Menschen“

Biomüll war gestern – heute wird Bokashi gemacht! In einem Workshop zeigt Antje Osterland vom Ökolöwen – Umweltbund Leipzig e. V., wie man mit Hilfe von Mikroorganismen und einem einfachen Eimer aus Küchenabfällen nährstoffreichen Dünger für Zimmer-, Balkon- und Gartenpflanzen herstellt.

Antje Osterland erklärt, wie Bokashi funktioniert – in den eigenen vier Wänden, ohne störenden Geruch. Schritt für Schritt erläutert die Expertin, wie der Eimer richtig befüllt wird und worauf anschließend im Alltag geachtet werden sollte. Sie zeigt, wie fermentierter Bokashi aussieht und wie er als Düngemittel verwendet wird. Wer seinen eigenen Bokashi-Eimer aus Recyclingmaterial bauen möchte, bekommt auch dafür Empfehlungen.
 

Portraitfoto der Referentin Melanie Weinreich
Foto: privat
Telegram-Bildschirm mit Transparent Wir sind das Volk mit Stempel Freie Sachsen
Grafik: KI-generiert

Vortrag und Gespräch 

Mit Melanie Weinreich (Studentin am Historischen Seminar der Universität Leipzig)
In Kooperation mit dem Historischen Seminar der Universität Leipzig
Eintritt frei

Die Friedliche Revolution von 1989 ist für unsere jüngere Vergangenheit von zentraler erinnerungskultureller Bedeutung. In den letzten Jahren wird dieses Erbe jedoch zunehmend durch die extreme Rechte umgedeutet: Gruppen wie die Freien Sachsen, eine 2021 gegründete und sowohl vom Bundesamt für Verfassungsschutz als auch vom Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen als rechtsextremistisch eingestufte Partei, beziehen sich gezielt auf 1989. Sie versuchen damit, ihre aktuellen Proteste als legitime Fortschreibung der damaligen Oppositionsbewegung zu inszenieren.

In ihrer Bachelorarbeit untersucht Melanie Weinreich beispielhaft den Telegram-Kanal der Freien Sachsen: Wie werden dort Erzählmuster und historische Bezüge strategisch eingesetzt, um das Vertrauen in demokratische Institutionen zu schwächen und eigene politische Ziele zu rechtfertigen? In welcher Weise werden Symbole und Losungen der Friedlichen Revolution umgedeutet und welche Strategien stehen dahinter? Lassen sich solche Vereinnahmungen überhaupt verhindern? Über diese und weitere Fragen kommt Melanie Weinreich im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig mit dem Publikum ins Gespräch.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Werkstattgespräche zur Zeit/Geschichte“. Regelmäßig stellen Studierende und Absolventinnen beziehungsweise Absolventen des Historischen Seminars der Universität Leipzig ihre Forschungsprojekte außerhalb des akademischen Raums zur Diskussion. Besucherinnen und Besuchern eröffnet die Reihe neue Perspektiven auf die universitäre Forschung und lädt zum Mitdiskutieren ein.

Melanie Weinreich studierte zunächst Lehramt mit den Fächern Deutsch, Geschichte, Informatik und Politikwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 2022 wechselte sie an das Historische Seminar der Universität Leipzig. Seitdem ist sie auch als studentische Hilfskraft tätig – aktuell an der Forschungsstelle für Transformationsgeschichte.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Historischen Seminar der Universität Leipzig.

 

Buchcover von SCHWARZ DEUTSCH WEIBLICH Warum Feminismus mehr als Geschlechtergerechtigkeit fordern muss
© Piper Verlag
Portraitfoto der Autorin Natasha A Kelly
© Samia Rachel

Lesung und Gespräch 
Mit Autorin Prof. Dr. Natasha A. Kelly (Gastprofessorin für Kulturwissenschaf-ten, Universität der Künste Berlin)
Moderation: Aminata Cissé Schleicher (Amerikanistin und Germanistin, Leipzig)
In Kooperation mit der Evangelischen Akademie Sachsen, der Katholischen Akademie des Bistums Dresden Meißen und dem IBZ St. Marienthal sowie dem Projekt [open] perspectives
Eintritt frei

 

Elitedenken und rassistische Vorurteile bestimmen seit Langem den westlichen feministischen Diskurs und verhindern so einen für alle offenen Feminismus, argumentiert Natasha A. Kelly in ihrem aktuellen Buch. Um das zu ändern, erzählt sie anhand von persönlichen und kollektiven Erfahrungen sowie historischen Schlaglichtern vom schwarzen Feminismus in Deutschland.


Die Veranstaltung geht der Frage nach, wie sich Rassismus in der späten DDR und im wiedervereinigten Deutschland entwickelte. Kelly spricht ebenso über ihre eigenen Erfahrungen mit Diskriminierung, die sie wegen ihrer Positionierung als schwarze Deutsche machte, wie über die strukturelle Dimension von Rassismus. Für diesen sieht sie unter anderem Denkmuster verantwortlich, die noch auf die deutsche Kolonialzeit zurückgehen. Dafür gelte es zu sensibilisieren. Denn, so Kelly: „Strukturelle Probleme brauchen strukturelle Lösungen.“


Prof. Dr. Natasha A. Kelly ist Gastprofessorin für Kulturwissenschaften im Studium Generale der Universität der Künste Berlin und Gründungsdirektorin des Black German Arts and Culture e. V. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen schwarzen Feminismus, Postkolonialismus, Dekoloniale Theorie und Afrofuturismus.
 

AudioGuide
Eine Hand hält ein Smartphone mit dem AudioGuide zur Dauerausstellung auf dem Display.

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Direktorin Uta Bretschneider bei einem Live-Rundgang in der Dauerausstellung