
In den 80 Jahren seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich nicht nur die Gesellschaft rasant gewandelt - auch unsere Gärten haben sich verändert: Vom Nutzgarten nach dem Krieg über den schicken Garten am Einfamilienhaus bis hin zu neuen Formen des Gärtnerns wie Urban Gardening, das unsere Städte heute grüner machen soll. In unserer Ausstellung schauen wir auf das Thema „Garten“ und fragen nach den sozialen Funktionen von Kleingärten, Hausgärten und Gemeinschaftsgärten in Deutschland.
Zunächst geht es um den “Nutzen” von Kleingärten. Nach dem Krieg waren die Parzellen wichtig für die Versorgung der Menschen im zerstörten Deutschland. Gartengeräte waren rar, es galt, zu improvisieren. Das zeigen wir unter anderem an einem Gartenrechen aus Munitionshülsen. Auch später in der DDR bleiben Kleingärten wichtig: Selbst angebautes Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten schließt einige Versorgungslücken der DDR-Planwirtschaft.
Um den Traum vom eigenen Haus mit Garten dreht sich der zweite Themenbereich “Zeigen”. Wir beleuchten die Entwicklung von hauseigenen Gärten zu Statussymbolen - mit perfektem Vorgarten und idyllischer Terrasse in Ost wie West. Ein Aufsitzrasenmäher aus den 1980er Jahren illustriert den Wunsch vieler Bundesbürgerinnen und -bürger nach einem perfekt gepflegten Rasen.
Geführte Rundgänge durch die Wechselausstellung
Sonntags, 14 Uhr
Um aktuelle Formen des Gärtnerns wie “Guerilla Gardening” geht es im Abschnitt “Verändern”. Der Klimawandel zwingt uns zum Umdenken – im privaten Garten ebenso wie beim Gestalten unserer Städte. Am Ende der Ausstellung wagen wir einen Ausblick in die Zukunft und zeigen eine digitale Utopie des Hamburger Künstler Jan Kamensky. Als “digitaler Gärtner” verwandelt er Straßenzüge und Stadtansichten zu autofreien, grünen Oasen. Für die Ausstellung hat er auch die Grimmaische Straße in Leipzig und unser Museum in eine blühende Utopie verwandelt.
Mitmachen ist bei uns erwünscht: An verschiedenen analogen wie digitalen Feedback-Stationen ist es möglich abzustimmen, beispielsweise zu Geschlechterklischees im Garten: Ist Rasenmähen (immer noch) ein Männerjob und Unkraut zupfen wirklich Frauenarbeit?
Am Ende der Ausstellung lädt der gemütliche „Ideengarten“ ein, um auszuruhen, zu spielen oder sich weiter zu informieren.
Hier geht's in unseren „Ideengarten online”.
Einblicke






Museumsmagazin

Kleingärten, Hausgärten, Gemeinschaftsgärten: Wir stellen Ihnen die Ausstellung „Übern Zaun. Gärten und Menschen“ in unserem Museumsmagazin vor.