A man with a hat looks over the garden fence and talks to another person.

19. März 2025 bis 31. Januar 2027

Übern Zaun

Gärten und Menschen

In den 80 Jahren seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich nicht nur die Gesellschaft rasant gewandelt - auch unsere Gärten haben sich verändert: Vom Nutzgarten nach dem Krieg über den schicken Garten am Einfamilienhaus bis hin zu neuen Formen des Gärtnerns wie Urban Gardening, das unsere Städte heute grüner machen soll. In unserer Ausstellung schauen wir auf das Thema „Garten“ und fragen nach den sozialen Funktionen von Kleingärten, Hausgärten und Gemeinschaftsgärten in Deutschland. 

Zunächst geht es um den “Nutzen” von Kleingärten. Nach dem Krieg waren die Parzellen wichtig für die Versorgung der Menschen im zerstörten Deutschland. Gartengeräte waren rar, es galt, zu improvisieren. Das zeigen wir unter anderem an einem Gartenrechen aus Munitionshülsen. Auch später in der DDR bleiben Kleingärten wichtig: Selbst angebautes Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten schließt einige Versorgungslücken der DDR-Planwirtschaft.

Um den Traum vom eigenen Haus mit Garten dreht sich der zweite Themenbereich “Zeigen”. Wir beleuchten die Entwicklung von hauseigenen Gärten zu Statussymbolen - mit perfektem Vorgarten und idyllischer Terrasse in Ost wie West. Ein Aufsitzrasenmäher aus den 1980er Jahren illustriert den Wunsch vieler Bundesbürgerinnen und -bürger nach einem perfekt gepflegten Rasen. 

 

 


Geführte Rundgänge durch die Wechselausstellung
Sonntags, 14 Uhr
 

Um aktuelle Formen des Gärtnerns wie “Guerilla Gardening” geht es im Abschnitt “Verändern”. Der Klimawandel zwingt uns zum Umdenken – im privaten Garten ebenso wie beim Gestalten unserer Städte. Am Ende der Ausstellung wagen wir einen Ausblick in die Zukunft und zeigen eine digitale Utopie des Hamburger Künstler Jan Kamensky. Als “digitaler Gärtner” verwandelt er Straßenzüge und Stadtansichten zu autofreien, grünen Oasen. Für die Ausstellung hat er auch die Grimmaische Straße in Leipzig und unser Museum in eine blühende Utopie verwandelt. 

Mitmachen ist bei uns erwünscht: An verschiedenen analogen wie digitalen Feedback-Stationen ist es möglich abzustimmen, beispielsweise zu Geschlechterklischees im Garten: Ist Rasenmähen (immer noch) ein Männerjob und Unkraut zupfen wirklich Frauenarbeit? 

Am Ende der Ausstellung lädt der gemütliche „Ideengarten“ ein, um auszuruhen, zu spielen oder sich weiter zu informieren.

 

Hier geht's in unseren „Ideengarten online”.

Einblicke
Der Bremer Hobby-Imker Jonte Mai baut alte Kaugummi- und Kondomautomaten zu Saatgutspendern um.
Two women walk through the entrance to the exhibition, one person reads on the monitor.
The VKSK ‘Verband der KLeingärtner, Siedler und Kleintierzüchter’ in the GDR has around 1.5 million members in 1988.
The shoe by designer Kiki Grammatopoulos has loops on the sole. Plant seeds stick and spread when you walk.
Two people look at the architectural model of the ‘Hundertwasser School’ (Luther-Melanchthon-Gymnasium Wittenberg).
Six people gather information in the Ideas Garden, the final area of the exhibition. It invites you to play, paint and read.
Museumsmagazin
Foto einer Magazindoppelseite. Die linke Seite wird ausgefüllt von einem Farbfoto einer Urban-Gardening-Anlage mit dem Graffiti "Eine andere Welt ist pflanzbar". Auf dem unteren Foto sieht man im Vordergrund einen Trabi, dahinter eine Gartenlaube, eine Frau neben Gartenstühlen, einen rauchenden Manm auf der Terasse und eine weitere Laube im Hintergrund. Rechts befindet sich hauptsächlich Text, außer ein Foto eines Samen-Bomben-Buasatzes und eines Holzschildes mit der Aufschrift "Corona Oase".

Kleingärten, Hausgärten, Gemeinschaftsgärten: Wir stellen Ihnen die Ausstellung „Übern Zaun. Gärten und Menschen“ in unserem Museumsmagazin vor.

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