Die Bundesrepublik Deutschland und elf weitere Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) führen am 1. Januar 2002 den Euro als Bargeld ein. 320 Millionen Menschen verwenden nun Münzen und Scheine der gemeinsamen europäischen Währung. Acht weitere Staaten folgen bis 2023. Die Deutschen sehen das neue Geld mit Skepsis. Eine Bedrohung für die Stabilität des Euro sind hohe Staatsschulden einiger Euro-Länder.

Vorteile und Skepsis

Banken und Finanzmärkte rechnen bereits seit 1999 in Euro. Die Bargeld-Einführung vollendet die Wirtschafts- und Währungsunion, die die EU-Mitgliedsländer im Maastrichter-Vertrag 1992 vereinbart haben.

Der Euro erleichtert den Alltag der Menschen: Innerhalb der Euro-Zone entfallen Geldumtausch, Wechselgebühren und Wechselkursrisiken, Preise sind über Grenzen hinweg vergleichbar. Doch viele Deutsche sehen den Euro skeptisch, denn die stabile D-Mark ist ein Symbol des „Wirtschaftswunder“-Wohlstandes und der Wiedervereinigung. Auch verteuert sich gefühlt das Einkaufen. „Teuro“ ist 2002 Wort des Jahres. Tatsächlich kommt es nur in Einzelhandel sowie Gastronomie zu Preiserhöhungen und die Teuerungsrate liegt deutlich niedriger als zu DM-Zeiten.

Euro-Zone

Seit 2023 gehören der Euro-Zone 20 Länder an: Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien und Zypern.

Probleme

Mangelnde Haushaltsdisziplin und hohe Staatsschulden einiger Euro-Länder sind Probleme der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Auch Deutschland verstößt mehrfach gegen die festgesetzte Defizitgrenze des Stabilitäts- und Wachstumspakts, der für einen stabilen Euro sorgt. Besonders drastisch zeigt sich dies seit 2009 in der europäischen Schuldenkrise.

(mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 18.01.2023
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Würz, Markus: Einführung des Euro, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/globalisierung/internationale-herausforderungen/einfuehrung-des-euro.html
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