Original "Schabowski-Zettel" in Berlin
Stiftung Haus der Geschichte erinnert an 30 Jahre Mauerfall im Tränenpalast

Am 7. November 2019 feiert die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland das 30-jährige Jubiläum des Falls der Berliner Mauer. Erstmals wird der Notizzettel von Günter Schabowski für die Pressekonferenz am 9. November 1989 im Tränenpalast in Berlin präsentiert. In einem Podiumsgespräch erinnern sich Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters, der Journalist Georg Mascolo, der polnische Historiker Prof. Dr. Wlodzimierz Borodziej und die Bürgerrechtlerin Katrin Hattenhauer an die historische Nacht.

"Das tritt nach meiner Kenntnis...ist das sofort, unverzüglich..." Mit diesen Worten trug Günter Schabowski am 9. November 1989 wesentlich zum Fall der Mauer und der Öffnung der DDR-Grenze bei. Das Mitglied des SED-Politbüros antwortete an diesem Abend am Ende einer Pressekonferenz auf die Frage eines italienischen Journalisten nach dem Zeitpunkt, ab wann die angekündigte neue Reiseregelung in Kraft treten solle. Schabowski hatte aus einer Beschlussvorlage des DDR-Ministerrates zitiert, der eine veränderte Ausreiseregelung aus der DDR in Aussicht stellte. Dazu hatte sich der Sprecher des Zentralkomitees der SED Notizen auf einen Sprechzettel gemacht. Dass die Regelung mit diversen Auflagen erst ab dem nächsten Tag gelten sollte, entging Schabowskis Aufmerksamkeit.
Tausende von Ostdeutschen strömten nach der Pressekonferenz am Abend des 9. November 1989 zu den Grenzübergängen in Ost-Berlin und verlangten, in den Westteil der Stadt gelassen zu werden. Medienberichte an diesem Abend verstärkten den Eindruck, die Grenze sei bereits offen. Die überforderten DDR-Grenztruppen ließen die Menschen schließlich ohne die geforderten Ausweispapiere über die Grenze. Die Mauer war gefallen.

 

Hans Walter Hütter, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte: "Dieser Notizzettel von Günter Schabowski und die Pressekonferenz am 9.11.1989 haben dazu beigetragen, dass die Mauer fiel. Wir freuen uns, dieses einmalige Dokument erstmals in Berlin zum 30-jährigen Jubiläum präsentieren zu können."

Anlässlich der Präsentation sprechen am Abend Zeitzeugen über ein bedeutendes Datum der deutschen Nachkriegsgeschichte, teilen persönliche Eindrücke und diskutieren die historischen Entwicklungen bis heute. Neben Kulturstaatsministerin Grütters trägt der damalige Spiegel-TV-Journalist Mascolo mit seinen bewegenden Bildern von der Bornholmer Straße ebenso zum Gespräch bei wie, der polnische Historiker Borodziej, der die Veränderungen im Jahr 1989 und ihre Bedeutung für Mitteleuropa, insbesondere Polen, beschreibt. Die Bürgerrechtlerin Katrin Hattenhauer schildert die Ereignisse aus der Perspektive der DDR-Opposition.

Die Veranstaltung am 7. November 2019 richtet sich an geladene Gäste.

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