Landshut77.de
Haus der Geschichte präsentiert neues Webportal zur "Landshut"-Entführung

Am 13. Oktober 1977 entführen palästinensische Terroristen die Lufthansa-Maschine "Landshut" auf dem Rückflug von Palma de Mallorca nach Frankfurt. An Bord der Maschine spielen sich in den fünf Tagen bis zur Befreiung durch die Spezialeinheit GSG 9 dramatische Szenen ab:  Die mehr als 80 Geiseln müssen bewegungslos auf ihren Sitzen verharren, Hunger und Durst sind unerträglich, die gewalttätigen Entführer drohen mit Hinrichtungen, der Kapitän der Maschine wird erschossen.
Obwohl die "Landshut"-Entführung ein zentrales Ereignis in der Geschichte des internationalen Terrorismus ist, sind die Erinnerungen der Betroffenen noch nicht systematisch dokumentiert worden. Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland stellt jetzt ein neues, multimediales Webangebot "Landshut77.de" ins Netz, das vor allem auf den zahlreichen Zeitzeugeninterviews basiert, die das Haus der Geschichte seit 2019 geführt hat. Neben den ehemaligen Geiseln kommen dort auch andere Beteiligte wie Politiker und Beamte der GSG 9 zu Wort.

Kernstück des neuen digitalen Angebots ist die atmosphärisch dichte Dokumentation der Ereignisse vom 13. bis 18. Oktober 1977. Der Ablauf der Flugzeugentführung wird in den vier Kapiteln "Entführung", "Verhandlung", "Eskalation" und "Befreiung" erzählt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Erleben der Geiseln an Bord. Dazu kommen Ausschnitte aus Nachrichten-Sendungen, Zeitungsartikel, Fotos und historische Dokumente. Die angespannte Lage sowohl für die Geiseln als auch für die politischen Entscheidungsträger wird emotional nachvollziehbar.
Aus dem Innenraum des Flugzeugs gibt es so gut wie keine Fotos. Die zum Teil drastischen Schilderungen der Geiseln werden im neuen Digitalangebot mit Illustrationen der Künstlerin Agnes Lammert behutsam bebildert.

 

In der Rubrik "Stimmen" finden sich Erzählungen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die noch einmal detaillierter auf die traumatisierende Situation an Bord Bezug nehmen. Das persönliche Erleben steht hier im Mittelpunkt.
Die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner berichten aber auch eindringlich darüber, wie ihr Leben "danach" weiterging - angefangen von der Heimkehr bis zu schwierigen Fragen der Entschädigung von Gewaltopfern.

Das Kapitel "Hintergrund" dokumentiert die historischen Ereignisse und gibt eine Einordnung: Es enthält unter anderem eine Zeitleiste zum Terror der Rote Armee Fraktion (RAF) seit 1972. Weitere Texte widmen sich den Themen "Geschichte der RAF/ Linksterrorismus", "Innere Sicherheit", und "Erinnerung".


Vorstellung des neuen Webportals "landshut77.de":
Freitag, 17. September 2021, 14-16 Uhr, Lounge

Begrüßung: Prof. Dr. Hans Walter Hütter, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Einführung: Dr. Ruth Rosenberger, Direktorin Digitale Dienste

Im Gespräch: Die Zeitzeugin Iris Roggenkamp und der ehemalige GSG 9-Beamte Werner Heimann mit Prof. Dr. Harald Biermann, Vertreter des Präsidenten.

Bitte melden Sie sich an, wenn Sie zur Präsentation kommen möchten unter hoffmann@hdg.de

 

Medienanfragen richten Sie bitte an
Pressereferent
Bonn
Peter Hoffmann

Eine Veröffentlichung der Fotos ist nur im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Ausstellung und unter Angabe des Copyright-Hinweises zulässig. Für höher aufgelöste Vorlagen wenden Sie sich bitte an den oben genannten Ansprechpartner.

Startseite des neuen Webangebots "landshut77.de".
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In der atmosphärisch dichten Dokumentation der Ereignisse vom 13. bis 18. Oktober 1977 kommen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort. Die Schilderungen werden mit Illustrationen der Künstlerin Agnes Lammert behutsam bebildert.
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Das Webangebot stellt die Erzählungen der Zeuginnen und Zeitzeugen in den Mittelpunkt. Dabei wird auch ihr Leben nach der Entführung beleuchtet.
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In vertiefenden Texten bietet das digitale Angebot eine Einordnung in den historischen Kontext. Neben den Themen "Internationaler Linksterrorismus", "Innere Sicherheit" und "Erinnerung" erläutert die Seite die Rolle der "Roten Armee Fraktion" in den 1970er Jahren.
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Die deutschen linksterroristischen Vereinigungen waren gut international vernetzt. Diese Verbindungen werden in vertiefenden Hintergrundtexten ebenfalls thematisiert.
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