„Was fühlen Sie jetzt?“ – diese Frage stellt die Kölner Fotografin Bettina Flitner 1990 zahlreichen Menschen aus Ost und West, als sie den brachliegenden Grenzstreifen im ehemals geteilten Berlin erkundet. Knapp 25 Jahre später geht sie im einstigen „sozialistischen Musterdorf“ Mestlin in Mecklenburg-Vorpommern auf Spurensuche mit der Frage „Was ist die DDR für dich?“ Es entstehen zwei Fotoreportagen, die in der erstmals präsentierten Zusammenschau ein vielschichtiges Panorama der spannungsreichen Umbruchsphase in Ostdeutschland seit 1989 ergeben. Rund 60 Fotografien sind vom 15. Juli bis 20. November 2022 in der „Galerie“, einer neuen Ausstellungsfläche im Zeitgeschichtlichen
Forum Leipzig, zu sehen.
Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind am Donnerstag, 14. Juli 2022, ab 18.15 Uhr zur exklusiven Pressevorbesichtigung und um 19.00 Uhr zur Eröffnung herzlich eingeladen.
In Schwarz-Weiß gehalten die eine, in Farbe die andere; Stadtaufnahmen hier, Porträts vom Land dort: Auf den ersten Blick scheinen die beiden Fotoreportagen widersprüchlich. Das verbindende Element ist die Herangehensweise von Bettina Flitner. In beiden Projekten verbindet sie Bildkompositionen und Zitate – sensibel, individuell und respektvoll gegenüber den Porträtierten. Diese Bild-Text-Kombination ist das Markenzeichen der Fotokünstlerin. Umbrüche, Widersprüche und Eindrücke sind es, die sie sucht und ins rechte Licht setzt. Immer stehen die Menschen dabei im Mittelpunkt. Ihre Antworten auf Bettina Flitners Fragen nach dem „Was wird?“ – „Was bleibt?“ zeugen von Freude und Frust, von Gleichgültigkeit und Betroffenheit, von Ängsten, Hoffnungen und Enttäuschungen. So entstehen tiefe Einblicke in das Lebensgefühl im Osten Deutschlands seit dem Ende der DDR.
Bettina Flitner (Jahrgang 1961) wurde für ihre provokanten Installationen im öffentlichen Raum bekannt. Sie studierte an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, arbeitet seit 1990 vorwiegend als Fotografin und ist seit 1992 Mitglied der Fotoagentur „laif“.
Pressevorbesichtigung: 14.7.2022, 18.15 Uhr
Eröffnung: 14.7.2022, 19.00 Uhr
Ausstellung „Niemandsland und Musterdorf. Fotoreportagen von Bettina Flitner 1990/2014“, 15. Juli bis 20. November 2022
Öffnungszeiten: Di–Fr 9–18 Uhr, Sa/So/Feiertage 10–18 Uhr, Eintritt frei
Eine Veröffentlichung der Fotos ist nur im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Ausstellung und unter Angabe des Copyright-Hinweises zulässig.
Freie deutsche Jugend baut auf! Für eine bessere Zukunft bauen wir die Heimat auf! Wir hatten keinen Strom, ich hatte immer schwarze Nasenlöcher von der Petroleumlampe. Aber es war trotzdem eine schöne Zeit. – Ursula
Foto: Bettina Flitner
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Es gab keine Autos, nur Pferde und Kutschen. Aber die Leute waren freier, hat mein Opa gesagt. Und alles war billiger. – Kevin, 17
Foto: Bettina Flitner
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Die hatten in der DDR nicht alle Telefon. Mit meiner Mutter hab ich fast jeden Tag Streit über’s Handy. – Vivian, 13
Foto: Bettina Flitner
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Na klar, das wird jetzt erstmal hart für uns. Aber da müssen die Deutschen jetzt eben alle zusammenhalten.
Foto: Bettina Flitner
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