Zwei Frauen, eine davon trägt ein Plakat mit der Aufschrift - Ossi - Bürger 2. Klasse?
Ein junger Mann lehnt im Muskelshirt auf seinem Simson-Moped.
Leih-Ausstellung

Nach dem Mauerfall

Daniel Biskup. Fotografien 1990-1995

In einer Zeit gesellschaftlicher, politischer und kultureller Transformation nimmt der Fotograf Daniel Biskup die Menschen in den Blick: Seine Fotos zeigen ihren Alltag mit Hoffnungen, Ängsten und Visionen. So zeichnet er ein eindrucksvolles Stimmungsbild der ersten Jahre nach dem Fall der Mauer im Osten Deutschlands.

Wie gestaltet sich die Zeit nach der Wiedervereinigung? Wie erleben die Menschen den Wandel der Konsumwelt? Der Alltag ist geprägt von einem ambivalenten Umgang mit der Vergangenheit, einer neuen politischen Landschaft und tiefgreifenden Veränderungen in der Arbeits- und Berufswelt.Die Ausstellung wirft einen Blick auf den desolaten Zustand der Infrastruktur, die die DDR zurückgelassen hat. Sie zeigt aber auch beeindruckende Porträts und Szenen des Alltags – und damit die Dynamik und Energie der Menschen in der Zeit der Transformation.

Daniel Biskup gehört zu den bedeutendsten deutschen Fotojournalisten und Dokumentarfotografen der heutigen Zeit. Schon als Jugendlicher fotografiert er in seiner Heimatstadt Bonn das Zeitgeschehen. Die Friedensdemonstrationen und besetzte Häuser sind seine ersten Motive. Mit seinen Bildern zur deutschen Wiedervereinigung gelingt ihm 1989/1990 der Durchbruch als Fotograf.

Dies ist eine Ausstellung, die Museen und kulturelle Einrichtungen ausleihen können, um sie in ihren Häusern zu zeigen. Es handelt sich um eine Foto-Ausstellung, die verpackt in kompakten Transportkisten zu sehr günstigen Konditionen ausgeliehen werden kann. Auf dieser Seite finden Sie alle Informationen zu Bedingungen, Vorgehensweise und Ansprechpartnern.

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Ansprechpartner
Ausstellungsdirektor
Stiftung
Dr. Thorsten Smidt
Sekretariat Ausstellungsdirektor
Bonn
Ausonia Acri
Informationen für Leihnehmer
Ein junger Mann verstaut ein großeformatiges, gerahmtes Foto in einer offenen Holzkiste. Um ihn herum stehen weitere geschlossene Holzkisten
Die Ausstellungen werden an kulturelle Einrichtungen ausgeliehen
  • 68 Fotografien (s/w und in Farbe) in 68 Rahmen:
    • 10 Rahmen im Format 84,5 x 104,5 cm (Hochformat, Querformat)
    • 25 Rahmen im Format 54,5 x 74,5 cm (Hochformat, Querformat)
    • 2 Rahmen im Format 55,5 x 74,5 cm (Hochformat, Querformat)
    • 26 Rahmen im Format 42,5 x 52,5 cm (Hochformat, Querformat)
    • 5 Rahmen im Format 22,5 x 32,5 cm (Hochformat, Querformat)
  • 1 Pult für Besucherbuch und Informationsmaterial (70 x 130 x 70 cm)
  • Eingangstext deutsch-englisch auf Karton im Format (70 x 91 cm H x B)
  • 68 kleine Objekttexte (5,5 x 12,5 cm) auf Karton
  • 3  kleine Thementexte, deutsch-englisch (14 x 19,5 cm) auf Karton
  • 10 große Thementexte, deutsch-englisch (23 x 25 cm) auf Karton
  • Für die Hängung der Rahmen werden ca. 60 m laufende Wandfläche benötigt.
  • 2 Transportkisten, Maß Kiste: ca. 71 x 79 x 73 cm (H x B x T)
  • 2 Transportkisten, Maß Kiste: 99,5 x 109 x 54 cm (H x B x T)
  • 2 Transportkisten, Maß Kiste: 58 x 71 x 59 cm (H x B x T)
  • 1 Transportkiste Besucherpult, Maß Kiste: 130 x 70 x 70 cm (H x B x T)
  • Gesamtgewicht der Kisten: ca. 220 kg
  • Üblich ist eine Leihfrist von mindestens acht Wochen.
  • Der Leihnehmer versichert die Leihgaben von „von Nagel zu Nagel“, Versicherungswert: 17.755,00 €.
  • Der Leihnehmer übernimmt in Absprache mit der Stiftung Haus der Geschichte die Organisation und die Kosten des Hin- und Rücktransports. 
  • Der Leihnehmer stellt geeignete Ausstellungsräumlichkeiten inklusive Ausstellungstechnik (Galerieleisten bzw. Stellwände) bereit.
  • Der Leihnehmer beteiligt sich an den Handlingkosten, den Kosten für das Grundlayout der Kommunikationsmittel und die Abgeltung von Lizenzrechten mit einem Pauschalbetrag in Höhe von Euro 250.
  • Der Leihnehmer führt die Öffentlichkeitsarbeit durch (s.u.). 
  • Für die eventuelle Ankündigung in Publikationen des Hauses der Geschichte stellt der Leihnehmer 2–3 Fotos des Raumes bzw. der Einrichtung zur Verfügung, in der die Ausstellung gezeigt wird.
  • Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.
  • Der Leihnehmer erstellt eine Ausstellungsdokumentation und überlässt diese nach Beendigung der Laufzeit dem Haus der Geschichte. Die Dokumentation umfasst:
    •  5-10 repräsentative Fotos der Ausstellung in den Räumen des Leihnehmers mit und ohne Besucher
    •  Angaben zur Besucherzahl
    •  Pressespiegel
    •  Besucherstimmen / Kopien des Besucherbuchs.

Allgemein
Der Leihnehmer führt eine Eröffnungsveranstaltung durch und übersendet dem Leihgeber rechtzeitig Belegexemplare der Einladung zur Ausstellungseröffnung. Der Leihnehmer führt die Pressearbeit durch und organisiert ein Begleitprogramm zur Ausstellung. Das Haus der Geschichte stellt dafür eine Presseinformation sowie Pressefotos zur Verfügung

Plakat und Einladungskarte
Das Haus der Geschichte stellt dem Leihnehmer pauschal 50 Plakate und 300 Einladungskarten mit dem Ausstellungsmotiv ohne individuellen Eindruck zur Verfügung. Dieser kann auf Wunsch und auf Kosten des Leihnehmers in Absprache mit dem Haus der Geschichte eingedruckt werden. Zusätzliche Kontingente können zum Herstellungspreis abgenommen werden.

Eröffnungsveranstaltung
Nach terminlicher Rücksprache kann ein Vertreter des Hauses der Geschichte angefragt werden. Die Fahrtkosten und ggf. die Kosten für die Unterkunft sind vom Leihnehmer zu übernehmen.

Eine Veröffentlichung der Fotos ist nur in Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Ausstellung und unter Angabe des Copyright-Hinweises zulässig.

Jubelnde Menschen mit Deutschlandfahnen und T-Shirts mit dem Brandenburger Tor darauf.

Berlin, 3. Oktober 1990
© Daniel Biskup

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 Das Autowrack eines Kleinlasters mit einer großflächigen Zigarettenwerbung mit dem Spruch Test the West.

Leipzig, 1991
© Daniel Biskup

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Zwei Frauen, eine davon trägt ein Plakat mit der Aufschrift - Ossi - Bürger 2. Klasse?

Leipzig, März 1991
© Daniel Biskup

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Ein Mann lehnt auf einem Plakat mit der Aufschrift Keine Arbeit im Osten.

Berlin (Ost), 1992
© Daniel Biskup

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Ein junger Mann lehnt im Muskelshirt auf seinem Simson-Moped.

Chemnitz, 1993
© Daniel Biskup

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Der Bonner Fotograf Daniel Biskup bereist Anfang der 1990er Jahre Ostdeutschland und dokumentiert Menschen, Dörfer und Städte während der Umbruchszeit nach dem Mauerfall. Seine Fotografien zeigen ungeschminkte Alltagsszenen, die durchaus gemischte Gefühle auslösen. 
Jubelbilder zum 3. Oktober 1990 und Kritiker mit Protestplakaten, bunte Schaufenster und stolze Existenzgründer zwischen maroden Stadtlandschaften, Porträts von Arbeitslosen neben unbeschwerten Freundinnen im Café, Fotos von jungen Punks, bekennenden Neonazis und traditionellen Jugendweihen die Ostdeutschen stehen zu Beginn der 1990er Jahre durch die Wiedervereinigung vor riesigen politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen, die die Gesellschaft ins Mark treffen. 
Biskup porträtiert die Atmosphäre in Ostdeutschland nach dem Mauerfall und zeichnet mit seinen Fotografien ein vielschichtiges Stimmungsbild. Nach fast 30 Jahren ist der Blick auf diese historische Umbruchszeit auch eine Auseinandersetzung mit den Problemen der Gegenwart.

Daniel Biskup wird 1962 in Bonn geboren. 1988 reist er das erste Mal in die Sowjetunion, um sich ein Bild von Gorbatschows Politik der Perestroika und Glasnost zu machen. Als im Sommer 1989 DDR-Flüchtlinge nach Budapest strömen, hält er die Ereignisse mit der Kamera fest und begleitet danach den Umbruch in der DDR bis zur Wiedervereinigung. Die Bild-Zeitung bezeichnet ihn später als das "Auge der deutschen Einheit". In den letzten Jahren porträtiert Biskup weltweit Prominente aus Politik, Kultur und Wirtschaft, u.a. Michail Gorbatschow, Karl Lagerfeld, Helmut Kohl, Emmanuel Macron, Angela Merkel und Vladimir Putin.

„Nach dem Mauerfall. Daniel Biskup. Fotografien 1990-1995“ ist eine Ausstellung der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Zusammenarbeit mit Daniel Biskup. Die Erstpräsentation fand im Museum in der Kulturbrauerei vom 14. Februar 2019 bis 06.Oktober 2019 statt.