Bei Kriegsende befinden sich etwa 10,8 Millionen so genannte Displaced Persons (DP) in Deutschland: sowjetische Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, Flüchtlinge und befreite KZ-Insassen. Ihr Gesundheits- und Ernährungszustand ist zumeist schlecht. Die Alliierten und internationale Hilfsorganisationen bemühen sich, den DP zu helfen und sie in ihre Heimatländer zurückzuführen.

Unterbringung

Untergebracht werden DP in eigenen Lagern, die in Krankenhäusern oder Schulen, aber auch in ehemaligen Konzentrationslagern eingerichtet werden. Dort erhalten sie Betreuung, Verpflegung und Kleidung.

Rückführung

Die Rückführung der DP aus Westeuropa verläuft problemlos. Zahlreiche DP aus Osteuropa verweigern sich aus Angst einer Rückkehr. Viele Polen fürchten die neuen Machtverhältnisse in ihrem Heimatland. Sowjetische oder ukrainische Zwangsarbeiter haben Angst, zu Hause als Komplizen der Deutschen zu gelten und aus diesem Grund bestraft zu werden. Die Sowjetunion besteht jedoch auf einer Rückführung, die unter Zwang vollzogen wird. Anfang 1946 legen die Vereinten Nationen fest, dass eine Rückführung nur freiwillig erfolgen darf.

Im Sommer 1948 leben in Deutschland noch immer rund 493.000 heimatlose Menschen.

(mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 13.09.2014
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Würz, Markus: Displaced Persons, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/nachkriegsjahre/befreiung-und-besatzung/displaced-persons.html
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