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Zwangsvereinigung zur SED

Im Berliner Admiralspalast vereinigen sich am 21./22. April 1946 (Ost-)SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Der Zusammenschluss soll die historische Spaltung der Arbeiterschaft beenden. Sozialdemokraten, die den Zusammenschluss ablehnen, beugen sich Druck und Täuschung der sowjetischen Militärregierung, die sie als "Feinde der Arbeiterklasse" diffamiert. Die Kommunisten beabsichtigen, die starke Mitgliederbasis der SPD für ihre Ziele einzunehmen.

Zwangsvereinigung

Der Sozialdemokrat Otto Grotewohl gibt dem Druck der sowjetischen Besatzungsmacht nach und reicht dem Kommunisten Wilhelm Pieck die Hand. Zunächst werden alle Parteiämter mit Kommunisten und Sozialdemokraten besetzt. Die Zwangsvereinigung wird später in der DDR als Höhepunkt der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung gefeiert.

"Demokratischer Block"

Die SED dominiert den so genannten "Antifa-Block", die Einheitsfront der antifaschistisch-demokratischen Parteien. Zudem folgen andere Parteien der SED: So etwa die national-konservative NDPD (National-Demokratische Partei Deutschlands) und die DBD (Demokratische Bauernpartei Deutschlands), die nach ihrer Gründung im April/Mai 1948 in den Antifa-Block aufgenommen werden. Beide Parteien werden auf Initiative der Sowjetischen Militärregierung gegründet, um CDU und Liberale zu schwächen. Im August 1948 tritt auch der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) dem Block bei und unterstützt ebenfalls die SED. Im Juni 1949 erhält der Antifa-Block die Bezeichnung "Demokratischer Block der Parteien und Massenorganisationen".

(db, mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 13.09.2014
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Blume, Dorlis/Würz, Markus: Zwangsvereinigung zur SED, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/nachkriegsjahre/neuanfaenge/zwangsvereinigung-zur-sed.html
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