Ausstellungsplakat Unterm Strich - Karikatur und Zensur in der DDR
Vergangene Ausstellung
22.04.2005 bis 16.10.2005 (verlängert)

Unterm Strich

Karikatur und Zensur in der DDR

Karikaturen sind "optisches Juckpulver": Sie reizen, stacheln auf, bringen zum Lachen. Stets spiegeln sie die Zeit ihres Entstehens. Die Ausstellung zeigt die Spielräume und Grenzen der Karikatur in der DDR. Mit mehr als 300 Werken von rund 100 Künstlern – viele davon erstmals im Original zu sehen – entsteht eine Bilanz, die zugleich tiefe Einblicke in Wesen und Wirklichkeit der SED-Diktatur ermöglicht.


Diese Themen greifen auch Oppositionsgruppen in der DDR auf. In ihren Untergrundzeitschriften erscheinen Zeichnungen mit offener Kritik. Im Herbst 1989 bricht sich der Unmut Bahn. Nach dem Ende des SED-Regimes zeichnen viele Künstler aktuelle Karikaturen. Kritisch kommentieren sie den Ruf nach der deutschen Einheit, skeptisch begleiten sie den Prozess der Vereinigung im Jahr 1990.

Doch die Menschen wollen die Wahrheit sehen. Seit den 1970er Jahren zeichnen Karikaturisten immer häufiger Werke, die den Gegensatz zwischen Anspruch und Wirklichkeit im Land aufdecken.

In Ausstellungen sind Blätter zu sehen, die zeigen, was die Medien verschweigen: Mängel der Planwirtschaft, Willkür der Behörden, soziale Probleme, Rüstungswahn und Umweltzerstörung.

Die Ausstellung präsentiert Originalkarikaturen und satirische Kleinplastiken – "Plastikaturen" – aus Privatbesitz, Museen und Archiven, eingebettet in den historischen Kontext. Zahlreiche Objekte, Fotos, Dokumente und audio-visuelle Medien machen die Rahmenbedingungen der Entstehung gezeichneter Satire anschaulich. Der Rückblick auf die Karikaturen bietet einen unterhaltsamen Gang durch die Geschichte der DDR.