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August 2025
Stefanie Neumeister, Foto: ITMZ | Universität Rostock
Dr. Sophie Hubbe, Foto: Privat
Buchcover, Foto: V&R unipress

Zwischen Stigma und Spurensuche: Erinnerungen deutscher Besatzungskinder und -enkel
Vortrag und Gespräch
Mit Dr. Sophie Hubbe (Historikerin) und Stefanie Neumeister (Zeitzeugin)
Eintritt frei

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Deutschland Hunderttausende Kinder von alliierten Soldaten und einheimischen Frauen geboren – aus Liebesbeziehungen, kurzen Affären, „Versorgungspartnerschaften“ oder Vergewaltigungen. Diese Besatzungskinder wurden oft stigmatisiert: Unehelich geboren, als „Nachwuchs des Feindes“ betrachtet und meist ohne leiblichen Vater aufwachsend, erlebten sie familiäre Konflikte, Schuldzuweisungen und Ausgrenzung. Viele suchen bis heute nach ihren Vätern und familiären Wurzeln. Auch ihre Kinder, die Besatzungsenkelkinder, sind in diese Suche einbezogen. Wie werden Erinnerungen und Narrative in den Familien weitergegeben? Welche Bedeutung hat der „alliierte Großvater“ für die Familien im Heute?

Die Historikerin Sophie Hubbe, die zu diesem Thema geforscht hat, wirft bei der Veranstaltung im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig nicht nur einen Blick auf die individuellen Lebensgeschichten, sondern auch auf die Auswirkungen der Nachkriegserfahrungen auf die heutige Gesellschaft – insbesondere in Bezug auf Themen wie soziale Integration, Resilienz und transgenerationale Erinnerung. Ihr Vortrag und das anschließende Gespräch mit der Zeitzeugin Stefanie Neumeister, Enkelin eines in Stendal stationierten sowjetischen Soldaten, bieten einen Einblick in die komplexen Prozesse der Erinnerungskultur und der Weitergabe von Nachkriegserfahrungen über mehrere Generationen.

Die Veranstaltung lädt dazu ein, über dieses bisher wenig beachtete Kapitel deutscher Geschichte ins Gespräch zu kommen und über Fragen der Zugehörigkeit sowie Ausgrenzung nachzudenken.

Dr. Sophie Hubbe, geboren 1990 in Magdeburg, ist promovierte Historikerin und studierte in Magdeburg und Halle Geschichte und Germanistik. Ihre Forschung verbindet transgenerationale Erinnerungsstudien mit europäischer Kulturgeschichte. In ihrer Doktorarbeit hat sie sich mit dem Aufwachsen und Leben deutscher Besatzungskinder beschäftigt und diese auf der Suche nach ihren leiblichen Vätern begleitet. Heute lebt und arbeitet Sophie Hubbe in München.

Stefanie Neumeister, geboren 1979 in Burg, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Unternehmensrechnung und -besteuerung an der Universität Rostock und promoviert aktuell im Bereich Wirtschaftsprüfung. Sie studierte Betriebswirtschaftslehre in Magdeburg und war langjährig bei einem internationalen Bankkonzern tätig – unter anderem in Paris und München.
 

Urban Gardening, Foto: Ökolöwe Leipzig

Ideengarten: Urban Gardening in Zeiten der Klimakrise
Vortrag und Gespräch mit Antje Osterland, Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e. V.
Begleitprogramm zur Ausstellung „Übern Zaun – Gärten und Menschen“

Die Tomaten verdursten, das Basilikum verbrennt und auf dem Asphalt vorm Haus flimmert die Hitze? Der Klimawandel macht die Sommer in der Stadt länger, heißer und trockener. Wie lässt sich damit umgehen? Antje Osterland, die Urban Gardening-Expertin des Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e. V., sagt: Es wird Zeit, selbst aktiv zu werden! Denn wer gärtnert, gestaltet: eine grünere, kühlere, artenreichere und lebenswertere Stadt.

Im Ideengarten der Wechselausstellung „Übern Zaun – Gärten und Menschen“ gibt Antje Osterland praktische Tipps: Welche Pflanzen kommen mit Hitze und Trockenheit klar? Wie funktioniert smarte Bewässerung ohne täglichen Gießmarathon? Und wie können kleine Taten eine große Wirkung für Artenvielfalt und Klimaschutz entfalten? Ein Impulsvortrag gibt Einblicke und Anregungen. Danach sind die Gäste zu Nachfragen und individuellen Gesprächen eingeladen. 
 

Mythos Mosaik? Hannes Hegen, sein Werk und die Fans
Eröffnung der Galerieausstellung
Mit Vertreterinnen des Ausstellungsteams und 
an der Ausstellung beteiligten Fans

Gleich doppelten Grund zum Feiern haben Mosaik-Fans 2025: Am 16. Mai wäre Johannes Hegenbarth, der sich als Schöpfer der beliebten Comic-Reihe Hannes Hegen nannte, 100 Jahre alt geworden. Am 23. Dezember jährt sich das Erscheinen des ersten Abenteuers seiner Helden, der Digedags, zum sieb-zigsten Mal. Das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig, in dessen Obhut sich der Nachlass Hegenbarths befindet, nimmt beide Jubiläen zum Anlass, erneut eine Ausstellung dem Mosaik zu widmen.

Die kleine Präsentation in der Galerie richtet den Blick auf das Leben Hegenbarths, der bereits in jungen Jahren mit Grafiken und Zeichnungen von sich reden machte. Hegenbarths Werdegang ist auch deshalb so bemerkenswert, weil es ihm trotz der von ideologischen Vorgaben bestimmten Kulturpolitik der DDR immer wieder gelang, sich und seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern Freiräume zu verschaffen. Die mehr als 200 Mosaik-Hefte, die unter seiner Federführung von 1955 an erschienen, weisen ein hohes Maß an inhaltlicher und gestalterischer Unabhängigkeit auf.

Zur Eröffnung kommen Vertreterinnen des Ausstellungsteams mit Mosaik-Fans ins Gespräch, die eng in den Entstehungsprozess eingebunden waren. Denn die Ausstellung wirft auch einen Blick auf die große und kreative Fan-gemeinde, die mit unterschiedlichen Formaten die Erinnerung an Dig, Dag und Digedag lebendig hält. Um dieses Engagement zu zeigen, beschritt das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig neue Wege: Eine Gruppe von Fans hat nicht nur Objekte zur Verfügung gestellt, sondern zusammen mit dem Projektteam einen Ausstellungsbereich kuratiert.

Eine Anmeldung für die Veranstaltung ist nicht nötig, wir empfehlen aber rechtzeitiges Kommen, da unsere Platzkapazitäten begrenzt sind. Platzreservierungen können wir leider nicht vornehmen.

Laufzeit der Ausstellung 27. August 2025 bis 31. Mai 2026
 

September 2025
Film des Monats, ZFL

Film des Monats: Sommerhäuser
(Drama, D 2017, 97 Min, Regie: Sonja Maria Kröner)
Filmvorführung
In der Reihe „Alles im grünen Bereich? Freud und Leid im Garten“

Ein großer Gemeinschaftsgarten wird im Sommer 1976 für drei Generationen einer Familie zum Schauplatz großer und kleiner Familiendramen. Während sich die Erwachsenen nicht über den Verkauf des Grundstücks einigen können, erkunden die Kinder den Garten und das geheimnisvolle Nachbargrundstück. Doch dann dringt die Nachricht über ein verschwundenes Mädchen in das sommerliche Idyll.

Sonja Maria Kröner wurde 1979 in München geboren. Nach einem Studium in Literaturwissenschaften und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München studierte sie Drehbuch und Regie an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Kröners Langfilmdebüt „Sommerhäuser“ gewann den Förderpreis Neues Deutsches Kino auf dem Filmfest München und den Drehbuchpreis des Bayerischen Filmpreises.
 

Wissenschaftskino: Zuflucht nehmen
Dokumentarfilm, D 2023, 73 Min, Regie: Selina Höfner
Filmvorführung und Gespräch
Mit Dr. Friederike Frieler (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, HTWK Leipzig), 
Lisa Rechenberg (LAG Gewaltfreies Zuhause Sachsen e. V.), Ursula Baur (Kontaktstelle Wohnen/Zusammen e. V.) und n.n. (Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung der Stadt Leipzig)
In Kooperation mit der HTWK Leipzig und dem Referat Wissenspolitik der Stadt Leipzig

Häusliche Gewalt zieht sich durch alle sozialen Schichten. Der Dokumentarfilm „Zuflucht nehmen“ zeigt, welche strukturellen Probleme die Situation von gewaltbetroffenen Frauen beeinflussen – darunter der Mangel an Schutzplätzen, aber auch der Verlust von bestehenden Zufluchtsräumen infolge von Gentrifizierung, durch Kündigungen, Mietsteigerungen und andere Verdrängungsprozesse.

Auch in Leipzig fehlt es an bezahlbarem Wohnraum für Schutzbedürftige: Das Forschungsprojekt SieWo (Sie wohnt gewaltfrei) baut eine Vermittlungsstelle für langfristig gewaltfreien Wohnraum auf. So werden Frauen, die nach einem Aufenthalt im Frauenschutzhaus eine neue Perspektive suchen, mit privaten oder gewerblichen Vermietenden zusammengebracht. Über das Projekt sprechen die HTWK-Forscherin Dr. Friederike Frieler und Ursula Baur von der gemeinnützig organisierten Kontaktstelle Wohnen (Zusammen e. V.) mit Lisa Rechenberg (LAG Gewaltfreies Zuhause Sachsen e. V.) sowie einer Mitarbeiterin/einem Mitarbeiter des Amtes für Wohnungsbau und Stadterneuerung der Stadt Leipzig (angefragt).
 

Web-Projekt DNA des Ostens, Bundesstiftung Aufarbeitung

Donnerstag, 11. September 2025, 19.00 Uhr, Saal
Identitäten ohne Mauern. Auf der Suche nach der DNA des Ostens
Gespräch und Projektvorstellung
Mit Dr. Christoph Bergner, (Ministerpräsident a.D. und Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Länder a.D.), Christin Bohmann (MDR-Chefredakteurin), Dr. Uta Bretschneider (Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig), Dr. Matthias Buchholz (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur), Nine-Christine Müller (Germanistin und Podcasterin) und Prof. Olaf Jacobs
(Geschäftsführer Hoferichter & Jacobs GmbH) 

Moderation: Friederike Schicht (Journalistin) 

In Kooperation mit Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Mitteldeutschen Rundfunk

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht das Web-Projekt „Identitäten ohne Mauern. Auf der Suche
nach der DNA des Ostens“, das an diesem Abend freigeschaltet wird. Ausgehend von einem nach
Generationen gestaffelten Zugang werden in mehr als 40 Interviews ostdeutsche Identitäten 
hinterfragt. Einer Vorstellung des Projekts wird sich ein Podiumsgespräch anschließen, in dem die 
Vielfalt ostdeutscher Stimmen und Gemeinsamkeiten zwischen Ost und West diskutiert werden.
 

Pr. Dr. Irina Scherbakowa, Foto: Privat
Dr. Burkhart Veigel, Foto: Milena Schlösser
Blanka Weber, Foto: Sabrina Werner

Freiheit und Mut. Eine Bilanz nach 35 Jahren Deutscher Einheit
Gespräch mit Prof. Dr. Irina Scherbakowa (Historikerin und Publizistin) und Dr. Burkhart Veigel (Mediziner, in den 1960er Jahren Fluchthelfer)
Moderation: Blanka Weber (Journalistin)

Freiheit zu erkämpfen und zu verteidigen, erfordert oft ungeheuren Mut – in der Zeit der deutschen Teilung ebenso wie auch heute in vielen Regionen der Welt. Wer sich für Freiheit einsetzt, bringt sich oft genug selbst in Gefahr. Nach 35 Jahren Deutscher Einheit zieht das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig eine deutsch-deutsche, aber auch eine internationale Bilanz zu Freiheit und Mut – und fragt nach dem Preis dafür.

Zu Gast sind die Historikerin und Menschenrechtlerin Prof. Dr. Irina Scherbakowa, die die russische Menschenrechtsorganisation Memorial mit aufbaute, und der Mediziner Dr. Burkhart Veigel, der in den 1960er Jahren zahlreichen Menschen zur Flucht aus der DDR verhalf.

Irina Scherbakowa lebt seit 2022 im Exil in Deutschland, wo sie weiter forscht und geschichtspolitisch aktiv ist. Sie ordnet die aktuelle weltpolitische Lage ein, setzt sich mit der heutigen Rolle der Opposition in Russland auseinander und untersucht die Aufarbeitung der Verbrechen der Stalinzeit in der späten Sowjetunion.

Der in Südthüringen geborene und in Stuttgart aufgewachsene Burkhart Veigel hatte in den 1960er Jahren als Student begonnen, Kommilitonen von Ost- nach Westberlin auszuschleusen. In einem Jahrzehnt sollte er insgesamt etwa 650 Menschen die Flucht aus der DDR in die Bundesrepublik ermöglichen, unter anderem mit einem umgebauten US-Cadillac.

Darüber, was Freiheit heute bedeutet und wie viel Mut es braucht(e), um sie zu verteidigen, diskutiert die Journalistin Blanka Weber mit den beiden Podiumsgästen.

Irina Scherbakowa ist Historikerin und Publizistin und war bis 1987 hauptsächlich als Germanistin und Übersetzerin deutscher Belletristik tätig. Ab 1999 leitete sie die Bildungsprogramme der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial und koordinierte die Oral History-Projekte der Gesellschaft. Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, migrierte Scherbakowa nach Deutschland. Seit 2023 ist sie Vorstandvorsitzende der Nachfolgeorganisation Zukunft Memorial und Со-Vorsitzende des Dachverbands International Memorial Association. Sie hat zahlreiche Publikationen herausgegeben und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Goethe Medaille sowie dem Marion-Dönhoff-Preis.

Burkhart Veigel, geboren 1938, studierte Medizin an der Freien Universität Berlin. In dieser Zeit begann er, Menschen aus der DDR zur Flucht zu verhelfen. Mit einer Gruppe Gleichgesinnter grub er unter anderem Tunnel oder baute verschiedene Autos zu Fluchtfahrzeugen um. Nach Entführungsversuchen durch das Ministerium für Staatssicherheit verließ Veigel 1969 Westberlin. 1976 ließ er sich als Orthopäde, Sportmediziner und Manualtherapeut in Stuttgart nieder. 2007 zog er wieder nach Berlin, wo er über seine Zeit als Fluchthelfer forscht und schreibt.

Blanka Weber, geboren in Thüringen, ist seit 30 Jahren als freie Journalistin tätig. Sie arbeitete unter anderem für den Mitteldeutschen Rundfunk und den Deutschlandfunk, später auch für ZDF, ARD und Deutsche Welle. Berufsbegleitend studierte sie an der FU Berlin. Heute liegt ihr Fokus vor allem auf dem Hör-funk und auf der Moderation von Formaten zu gesellschaftspolitischen und kulturellen Themen.
 

Buchcover, Leipziger Universitätsverlag
Dr. Merve Lühr, Foto: Privat

Erst verordnet, dann vermisst. Das sozialistische Kollektiv vor und nach 1989/90
Vortrag und Gespräch mit Dr. Merve Lühr (Kulturanthropologin und Historikerin)
Moderation: Dr. Uta Bretschneider (Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig)
In Kooperation mit dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde

Betrieb und Kollektiv waren zwei prägende Faktoren der DDR-Gesellschaft. Ar-beitskollektive beziehungsweise Brigaden sollten die Menschen in den sozialisti-schen Staat integrieren und nahmen sie zudem für den gesellschaftlichen Zu-sammenhalt in die Pflicht. Die Mitgliedschaft in der Brigade galt als unvermeidlich – sie war ebenso Schutzraum wie Ort der Kontrolle und Disziplinierung.

Stieß der verordnete Kollektiv-Zusammenhalt bis 1989 keinesfalls nur auf Zustimmung, verschob sich nach dem Ende der DDR die Bedeutungszuschreibung der Brigaden in der Erinnerung ehemaliger Mitglieder. Für viele symbolisierten sie nun Verlorenes: sozialen Zusammenhalt und Kollegialität. Der repressive Aspekt trat in den Hintergrund. Die Historikerin und Kulturanthropologin Merve Lühr hat diesen Deutungswandel in ihrer Dissertation untersucht.

Im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig spricht sie am Beispiel verschiedener Kollektive über die vielfältigen Alltagserfahrungen, die deren Mitglieder gemacht haben – vor und nach 1989. Für ihre Forschungen hat sie einen großen Bestand an Brigadetagebüchern, die als Gruppenchroniken geführt wurden und sich später zu wertvollen Erinnerungsdokumenten wandelten, mit Interviews ehemaliger Betriebsangehöriger verknüpft. Daraus webt sie eine dichte Beschreibung des Kollektivs und seiner Dynamiken im Wandel der Zeit.

Merve Lühr leitet die Geschäftsstelle des Fördervereins zum Aufbau des Dokumentationszentrums IndustrieKulturlandschaft Mitteldeutschland e. V. (DOKMitt) mit Sitz in Borna. Sie studierte Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Umweltgeschichte in Göttingen. 2013 bis 2020 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sächsische Ge-schichte und Volkskunde in Dresden, danach wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Kulturanthropologie/Kulturgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 2024 wurde sie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promoviert. Sie forscht zur Arbeitskultur der DDR, zu Industriekultur, Kinogeschichte, Geschlechtergeschichte und Erinnerungskultur.
 

Blick in einen Bokashi-Eimer mit Gemüseresten
Foto: Zenyrgarden (CC BY-SA 4.0)

Ideengarten: Bokashi selbst anlegen
Vortrag und Gespräch mit Antje Osterland, Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e. V.
Begleitprogramm zur Ausstellung „Übern Zaun – Gärten und Menschen“

Biomüll war gestern – heute wird Bokashi gemacht! In einem Workshop zeigt Antje Osterland vom Ökolöwen – Umweltbund Leipzig e. V., wie man mit Hilfe von Mikroorganismen und einem einfachen Eimer aus Küchenabfällen nährstoffreichen Dünger für Zimmer-, Balkon- und Gartenpflanzen herstellt.

Antje Osterland erklärt, wie Bokashi funktioniert – in den eigenen vier Wänden, ohne störenden Geruch. Schritt für Schritt erläutert die Expertin, wie der Eimer richtig befüllt wird und worauf anschließend im Alltag geachtet werden sollte. Sie zeigt, wie fermentierter Bokashi aussieht und wie er als Düngemittel verwendet wird. Wer seinen eigenen Bokashi-Eimer aus Recyclingmaterial bauen möchte, bekommt auch dafür Empfehlungen.