Veranstaltungen und Termine
September 2025
Begleitprogramm zur Ausstellung Wechselausstellung "Übern Zaun - Gärten und Menschen"
Auf eine Blümchenkaffee mit Daniel Jakumeit
Eintritt frei
Vortrag und Austausch
mit dem Leunaer Naturgartenberater und Autor Daniel Jakumeit
Begleitprogramm zur Ausstellung „Übern Zaun – Gärten und Menschen“
Eintritt frei
Wie funktioniert naturnahes Gärtnern? Daniel Jakumeit erprobt das seit zwei Jahrzehnten in der Praxis und teilt seine Erfahrungen in Broschüren, Führungen, Vorträgen, Schautafeln, im Fernsehen und nicht zuletzt in den sozialen Medien, wo er mit stattlichen Abonnentenzahlen inzwischen zu den bekanntesten Garten-Influencern Mitteldeutschlands zählt.
Im September bringt Daniel Jakumeit sein Wissen rund ums naturnahe Gärtnern und die dahinterstehenden ökologischen Zusammenhänge ebenso wie seine Leidenschaft für‘s Vermitteln derselben mit ins Zeitgeschichtliche Forum Leipzig. In einem einführenden Vortrag gibt er praktische Tipps aus seinem „Hortus-Vivus-Naturweltgarten“ und aus anderen Projekten, die zum Nachmachen einladen. Anschließend können Besucherinnen und Besucher bei einer Tasse Blümchenkaffee direkt mit dem Naturgartenberater ins Gespräch kommen.
Vortrag und Gespräch Forum live
Erst verordnet, dann vermisst. Das sozialistische Kollektiv vor und nach 1989/90
Eintritt frei

Erst verordnet, dann vermisst. Das sozialistische Kollektiv vor und nach 1989/90
Vortrag und Gespräch mit Dr. Merve Lühr (Kulturanthropologin und Historikerin)
Moderation: Dr. Uta Bretschneider (Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig)
In Kooperation mit dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde
Betrieb und Kollektiv waren zwei prägende Faktoren der DDR-Gesellschaft. Ar-beitskollektive beziehungsweise Brigaden sollten die Menschen in den sozialisti-schen Staat integrieren und nahmen sie zudem für den gesellschaftlichen Zu-sammenhalt in die Pflicht. Die Mitgliedschaft in der Brigade galt als unvermeidlich – sie war ebenso Schutzraum wie Ort der Kontrolle und Disziplinierung.
Stieß der verordnete Kollektiv-Zusammenhalt bis 1989 keinesfalls nur auf Zustimmung, verschob sich nach dem Ende der DDR die Bedeutungszuschreibung der Brigaden in der Erinnerung ehemaliger Mitglieder. Für viele symbolisierten sie nun Verlorenes: sozialen Zusammenhalt und Kollegialität. Der repressive Aspekt trat in den Hintergrund. Die Historikerin und Kulturanthropologin Merve Lühr hat diesen Deutungswandel in ihrer Dissertation untersucht.
Im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig spricht sie am Beispiel verschiedener Kollektive über die vielfältigen Alltagserfahrungen, die deren Mitglieder gemacht haben – vor und nach 1989. Für ihre Forschungen hat sie einen großen Bestand an Brigadetagebüchern, die als Gruppenchroniken geführt wurden und sich später zu wertvollen Erinnerungsdokumenten wandelten, mit Interviews ehemaliger Betriebsangehöriger verknüpft. Daraus webt sie eine dichte Beschreibung des Kollektivs und seiner Dynamiken im Wandel der Zeit.
Merve Lühr leitet die Geschäftsstelle des Fördervereins zum Aufbau des Dokumentationszentrums IndustrieKulturlandschaft Mitteldeutschland e. V. (DOKMitt) mit Sitz in Borna. Sie studierte Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Umweltgeschichte in Göttingen. 2013 bis 2020 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sächsische Ge-schichte und Volkskunde in Dresden, danach wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Kulturanthropologie/Kulturgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 2024 wurde sie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promoviert. Sie forscht zur Arbeitskultur der DDR, zu Industriekultur, Kinogeschichte, Geschlechtergeschichte und Erinnerungskultur.
Wechselausstellung, 3. OG
Ideengarten: Bokashi selbst anlegen
Eintritt frei
Vortrag und Gespräch mit Antje Osterland, Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e. V.
Begleitprogramm zur Ausstellung „Übern Zaun – Gärten und Menschen“
Biomüll war gestern – heute wird Bokashi gemacht! In einem Workshop zeigt Antje Osterland vom Ökolöwen – Umweltbund Leipzig e. V., wie man mit Hilfe von Mikroorganismen und einem einfachen Eimer aus Küchenabfällen nährstoffreichen Dünger für Zimmer-, Balkon- und Gartenpflanzen herstellt.
Antje Osterland erklärt, wie Bokashi funktioniert – in den eigenen vier Wänden, ohne störenden Geruch. Schritt für Schritt erläutert die Expertin, wie der Eimer richtig befüllt wird und worauf anschließend im Alltag geachtet werden sollte. Sie zeigt, wie fermentierter Bokashi aussieht und wie er als Düngemittel verwendet wird. Wer seinen eigenen Bokashi-Eimer aus Recyclingmaterial bauen möchte, bekommt auch dafür Empfehlungen.
Oktober 2025
Vortrag Forum live
Die Freien Sachsen und das Erbe von `89 – Wie die extreme Rechte auf Telegram die Friedliche Revolution instrumentalisiert
Eintritt frei

Vortrag und Gespräch mit Melanie Weinreich (Studentin am Historischen Seminar der Universität Leipzig)
In Kooperation mit dem Historischen Seminar der Universität Leipzig
Eintritt frei
Die Friedliche Revolution von 1989 ist für unsere jüngere Vergangenheit von zentraler erinnerungskultureller Bedeutung. In den letzten Jahren wird dieses Erbe jedoch zunehmend durch die extreme Rechte umgedeutet: Gruppen wie die Freien Sachsen, eine 2021 gegründete und sowohl vom Bundesamt für Verfassungsschutz als auch vom Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen als rechtsextremistisch eingestufte Partei, beziehen sich gezielt auf 1989. Sie versuchen damit, ihre aktuellen Proteste als legitime Fortschreibung der damaligen Oppositionsbewegung zu inszenieren.
In ihrer Bachelorarbeit untersucht Melanie Weinreich beispielhaft den Telegram-Kanal der Freien Sachsen: Wie werden dort Erzählmuster und historische Bezüge strategisch eingesetzt, um das Vertrauen in demokratische Institutionen zu schwächen und eigene politische Ziele zu rechtfertigen? In welcher Weise werden Symbole und Losungen der Friedlichen Revolution umgedeutet und welche Strategien stehen dahinter? Lassen sich solche Vereinnahmungen überhaupt verhindern? Über diese und weitere Fragen kommt Melanie Weinreich im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig mit dem Publikum ins Gespräch.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Werkstattgespräche zur Zeit/Geschichte“. Regelmäßig stellen Studierende und Absolventinnen beziehungsweise Absolventen des Historischen Seminars der Universität Leipzig ihre Forschungsprojekte außerhalb des akademischen Raums zur Diskussion. Besucherinnen und Besuchern eröffnet die Reihe neue Perspektiven auf die universitäre Forschung und lädt zum Mitdiskutieren ein.
Melanie Weinreich studierte zunächst Lehramt mit den Fächern Deutsch, Geschichte, Informatik und Politikwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 2022 wechselte sie an das Historische Seminar der Universität Leipzig. Seitdem ist sie auch als studentische Hilfskraft tätig – aktuell an der Forschungsstelle für Transformationsgeschichte.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Historischen Seminar der Universität Leipzig.
Lesung Saal
Schwarz. Deutsch. Weiblich. – Warum Feminismus mehr als Geschlechtergerechtigkeit fordern muss
Eintritt frei

Lesung und Gespräch
Mit Autorin Prof. Dr. Natasha A. Kelly (Gastprofessorin für Kulturwissenschaf-ten, Universität der Künste Berlin)
Moderation: Aminata Cissé Schleicher (Amerikanistin und Germanistin, Leipzig)
In Kooperation mit der Evangelischen Akademie Sachsen, der Katholischen Akademie des Bistums Dresden Meißen und dem IBZ St. Marienthal sowie dem Projekt [open] perspectives
Eintritt frei
Elitedenken und rassistische Vorurteile bestimmen seit Langem den westlichen feministischen Diskurs und verhindern so einen für alle offenen Feminismus, argumentiert Natasha A. Kelly in ihrem aktuellen Buch. Um das zu ändern, erzählt sie anhand von persönlichen und kollektiven Erfahrungen sowie historischen Schlaglichtern vom schwarzen Feminismus in Deutschland.
Die Veranstaltung geht der Frage nach, wie sich Rassismus in der späten DDR und im wiedervereinigten Deutschland entwickelte. Kelly spricht ebenso über ihre eigenen Erfahrungen mit Diskriminierung, die sie wegen ihrer Positionierung als schwarze Deutsche machte, wie über die strukturelle Dimension von Rassismus. Für diesen sieht sie unter anderem Denkmuster verantwortlich, die noch auf die deutsche Kolonialzeit zurückgehen. Dafür gelte es zu sensibilisieren. Denn, so Kelly: „Strukturelle Probleme brauchen strukturelle Lösungen.“
Prof. Dr. Natasha A. Kelly ist Gastprofessorin für Kulturwissenschaften im Studium Generale der Universität der Künste Berlin und Gründungsdirektorin des Black German Arts and Culture e. V. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen schwarzen Feminismus, Postkolonialismus, Dekoloniale Theorie und Afrofuturismus.
Kooperationspartner





Gespräch Saal
Triumph oder Niedergang einer Revolution?
Eintritt frei

Leipziger Buchpremiere und Gespräch mit Prof. Dr. Rainer Eckert (Autor und Historiker)
Moderation: Blanka Weber (Journalistin)
Eintritt frei
Nur eine Minderheit der Ostdeutschen brachte 1989/90 die Friedliche Revolution aktiv voran – das ist die These des neuen Buchs des Historikers Rainer Eckert. Die Mehrheit der Menschen, so argumentiert er, sei erst wirklich in Bewegung gekommen, nachdem die Berliner Mauer unter dem Druck der Demonstranten gestürzt war und die innerdeutsche Grenze geöffnet werden musste. Die weitere Entwicklung verflocht sich rasch mit dem Wunsch nach Wiedervereinigung.
In „Triumph oder Niedergang einer Revolution?“ hinterfragt der Autor gängige Deutungen des Revolutionsprozesses: Eine Mehrheit der Ostdeutschen sei vor allem an einer Entwicklung interessiert gewesen, die ihren Lebensstandard schnell dem der Westdeutschen anpassen würde. Unter diesen Bedingungen habe so etwas wie Revolutionsstolz kaum wachsen können – bis heute.
Im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, dessen langjähriger Direktor Rainer Eckert war, diskutiert er mit dem Publikum über Faktoren, die seiner Einschätzung nach eine produktive Sicht auf die Umbrüche von 1989/90 ausbremsen, und über aktuelle Versuche von linken und rechten Gruppen, sich die Friedliche Revolution anzueignen. Im Fokus stehen auch neue Ansätze, Formate und Interpretationen von Zeitgeschichte, die den Stolz auf die Freiheitsrevolution von 1989/90 und ihre Verankerung im öffentlichen Bewusstsein stärken können.
Rainer Eckert, geboren 1950, studierte Archivwissenschaft und Geschichte an der Humboldt-Universität Berlin. 1972 wurde er aus politischen Gründen religiert und arbeitete drei Jahre in einem Baubetrieb. Nach Abschluss des Studiums war er bis 1988 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften. 1984 promovierte er dort und wirkte ab 1991 als stellvertretender Institutsdirektor. Von 1992 bis 1996 arbeitete er als Hochschu-lassistent an der Humboldt-Universität. Von 1997 bis 2015 war Rainer Eckert Direktor des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig. 2001 habilitierte er sich und war ab 2006 außerplanmäßiger Professor an der Universität Leipzig. Er ist Autor und Herausgeber von Veröffentlichungen zu Nationalsozialismus und SED-Diktatur, zur Friedlichen Revolution sowie zur Geschichtspolitik.
Blanka Weber, geboren in Thüringen, ist seit 30 Jahren als freie Journalistin tätig. Sie arbeitete anfangs unter anderem für den Mitteldeutschen Rundfunk und den Deutschlandfunk, später auch für ZDF, ARD und Deutsche Welle. Be-rufsbegleitend studierte sie an der FU Berlin. Heute liegt ihr Fokus vor allem auf dem Hörfunk und auf der Moderation von Formaten zu gesellschaftspolitischen und kulturellen Themen.
Museumsfest
Das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig wird 26 Jahre alt!
Eintritt frei
Das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig wird 26 Jahre alt! Aus diesem Anlass und in Erinnerung an die Friedliche Revolution vor 36 Jahren laden wir zum Museumsfest mit Programm für Alt und Jung ein.
15–18 Uhr, Dauerausstellung, 2. OG
Von der Diktatur zur Demokratie
Kurzbegleitungen in der Dauerausstellung „Unsere Geschichte. Diktatur und Demokratie nach 1945“.
15–18 Uhr, Ideengarten, 3. OG
Schöne Grüße aus dem Museum
Der ZFL-Briefkasten steht bereit für selbst verfasste Ausstellungsgrüße auf Garten- und Digedag-Postkarten.
15–18 Uhr, Lounge, 3. OG
Buttonwerkstatt
Buttons mit Garten-Motiven selbst herstellen.
15–18 Uhr, Foyer, 3. OG
Live-Musik mit dem Trio PetzlProkeinSpieß
Drei musikalische Intermezzi im Festgewimmel.
15–18 Uhr, Foyer, 3. OG
Kaffeeklatsch
Entspannen, austauschen und genießen bei Kaffee, kalten Getränken und Kuchen.
15–17 Uhr, Atelier 1, 3. OG
Gras wachsen lassen
Grasköpfe selbst gestalten mit Gärtner Sebastian Homburg (erleb-bar).
15.30–17 Uhr, Wechselausstellung, 3. OG
Alles im grünen Bereich?
Führung und Suchspiel für Kinder (ca. 8 bis 12 Jahre) in der Wechselausstellung „Übern Zaun – Gärten und Menschen“.
15.30 und 16.45 Uhr, Foyer/Wechselausstellung, 3. OG
Der Mörder ist immer der Gärtner?
Interaktives Krimispiel in der Wechselausstellung.
16 und 17 Uhr, Forum live, 2. OG
Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten
Improtheater rund um der Deutschen liebstes Hobby mit der Theaterturbine.
16–18 Uhr, Atelier 2, 3. OG
Grün im Glas
Kleine Flaschengärten selbst gestalten.
Eintritt frei!
Film Saal
Film des Monats: Die Unbeugsamen
Eintritt frei
Dokumentarfilm, D 2021, 100 Min, Regie: Torsten Körner
Filmvorführung
In der Reihe „Frau. Macht. Politik.“
Eintritt frei
Erzählt wird die Geschichte der Frauen in der Bonner Republik, die sich ihre Beteiligung an den demokratischen Entscheidungsprozessen wie echte Pionierinnen buchstäblich erkämpfen mussten. Die Erinnerungen jener Politikerinnen sind zugleich komisch und bitter, absurd und bisweilen erschreckend aktuell. Verflochten mit Archiv-Ausschnitten ist dem Dokumentarfilmer und Journalisten Torsten Körner eine emotional bewegende Chronik westdeutscher Politik von den 50er Jahren bis zur Wiedervereinigung geglückt.
Dr. Torsten Körner, 1965 in Oldenburg geboren, ist Fernsehkritiker, Journalist, Dokumentarfilmer und Autor. Er studierte Germanistik und Theaterwissenschaft und promovierte über Heinz Rühmann. Seit 1998 schreibt er als freiberuflicher Fernsehkritiker für Tageszeitungen wie die Berliner Zeitung und den Tagesspiegel. Er verfasste mehrere Sachbücher und Biografien über Heinz Rühmann, Götz George, Franz Beckenbauer und Willy Brandt. Für den Dokumentarfilm „Schwarze Adler“ (2021) erhielt er den Grimme-Preis.
Lesung Saal
Schnall dich an, es geht los
Eintritt frei / Anmeldung erforderlich
Lesung und Gespräch für Schulklassen (empfohlen ab Jahrgangsstufe 10)
Mit dem Autor Domenico Müllensiefen
Moderation: Carolin Büscher (Mitteldeutscher Rundfunk)
In Kooperation mit dem 12. Festival Politik im Freien Theater
Eintritt frei
Früher begann in Jeetzenbeck die Freiheit. Der Ort in der Altmark war die erste Station auf der Reise in die weite Welt: nach Amerika. Doch heute kommt niemand so leicht von hier weg. Die Zugverbindung in die nächste Stadt soll eingestellt werden, und die Einfamilienhäuser am Ortsrand verfallen. Die guten Zeiten, wenn es sie denn jemals gab, sind vorbei. Wie die des 1. FC Magdeburg. Doch Marcel, der als Drehspießverkäufer am Bahnhof arbeitet, will nicht aufhören zu träumen: Von Steffi, seiner großen Liebe, von einer heilen Familie, von einem besseren Leben im Takt der Tanzmusik. Bekommen hat er stattdessen einen besten Freund, der säuft, einen Vater, der nie und nimmer in Amerika war, und eine Schwester, die gegen die Friedhofsmauer gerast ist.
Domenico Müllensiefen liest im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig aus seinem autobiografisch geprägten Roman „Schnall dich an, es geht los“. Es geht ums Aufwachsen in einem ostdeutschen Dorf, um politische Umbrüche, soziale Herausforderungen und das Ringen um Zugehörigkeit.
Die Veranstaltung lädt Schülerinnen und Schüler dazu ein, mit dem Autor über ostdeutsche Herkunft und die Frage, wie sie die eigene Identität prägt, ins Gespräch zu kommen.
Wenn Sie mit Ihren Schülerinnen und Schülern die Lesung besuchen möchten, melden Sie sich gern unter folgender Adresse an: vermittlung(at)politikimfreientheater.de
Wir empfehlen die Veranstaltung ab Klassenstufe 10. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Bei Interesse empfehlen wir Ihnen daher eine baldige Rückmeldung.
Domenico Müllensiefen (*1987 in Magdeburg) ist gelernter Systemelektroniker und studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig Literarisches Schreiben. 2022 veröffentlichte er seinen ersten Roman „Aus unseren Feuern“ im Berliner Kanon Verlag. Er unterrichtet kreatives Schreiben für Schülerinnen, Schüler und Erwachsene und ist Träger des Uwe-Johnson-Förderpreises.
Carolin Büscher arbeitet als freie Journalistin unter anderem für den MDR. Sie hat Philosophie, Literatur und Kulturwissenschaften in Hildesheim, Montpellier und Leipzig studiert und bis 2024 ein Volontariat beim MDR absolviert.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem 12. Festival Politik im Freien Theater statt, das wiederum ein Kooperationsformat der Bundeszentrale für politische Bildung mit LOFFT – DAS THEATER, Schaubühne Lindenfels, Schauspiel Leipzig, Theater der Jungen Welt und Westflügel Leipzig ist. Das Festival wird durch die Stadt Leipzig gefördert.
Lesung Saal
Extremwetterlagen – Reportagen aus einem neuen Deutschland
Eintritt frei


Buchpremiere und Gespräch mit den Autorinnen Manja Präkels und Tina Pruschmann und der Moderatorin Annegret Richter
In Kooperation mit dem Festival Literarischer Herbst
Eintritt frei
2024 zogen mit Manja Präkels, Tina Pruschmann und Barbara Thériault drei namhafte Autorinnen als „Überlandschreiberinnen“ aus, um die Stimmung in Ostdeutschland zu ergründen, gesellschaftliche Brüche und Kipppunkte sichtbar zu machen. Sie besuchten zivilgesellschaftliche Initiativen und Brennpunkte in Brandenburg, bereisten mit dem Fahrrad entlegene Regionen im sächsischen Erzgebirge und heuerten bei einer Lokalzeitung an. So entstanden literarische Reportagen über die Normalisierung rechtsextremer Strukturen, bedrohte Kulturvereine und Gedenkstätten sowie bizarre Infrastrukturprojekte in Ruinenlandschaften. Entstanden ist ein Buch über Menschen, die wegsehen und schweigen, und solche, die der Umwertung aller Werte entgegentreten.
Manja Präkels, geboren 1974 in Zehdenick/Mark, ist Schriftstellerin und außerdem Sängerin der Band »Der singende Tresen«. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen; für ihren Debütroman „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ unter anderem den Anna-Seghers-Preis.
Tina Pruschmann, geboren 1975, lebt in Leipzig. Nach Studium und verschiedenen beruflichen Stationen erschien 2017 ihr Debütroman „Lostage“. Es folgten 2019 der Foto-Interview-Band „gottgewollt“ (mit Marco Warmuth, Fotografie) und 2022 der Roman „Bittere Wasser“, für den Tina Pruschmann den Lessing-Förderpreis des Landes Sachsen erhielt.
Vorschau
Film Saal
Film des Monats: Die Unbeugsamen 2 – Guten Morgen, Ihr Schönen
Eintritt frei
Dokumentarfilm, D 2024, 104 Min, Regie: Torsten Körner
Filmvorführung
In der Reihe „Frau. Macht. Politik.“
Eintritt frei
Mit der Fortsetzung von „Die Unbeugsamen“ richtet Torsten Körner seinen Blick auf die andere Seite des Eisernen Vorhangs und zeichnet ein lebendiges Gruppenporträt ostdeutscher Frauen aus verschiedenen Gesellschafts-bereichen der DDR. Damit entsteht ein kraftvolles Kaleidoskop der Geschlechterbeziehungen im „Arbeiter- und Bauernstaat“. Der Film bietet den beeindruckenden Lebensleistungen der ostdeutschen Frauen und ihrem Kampf um Chancengleichheit eine besondere Bühne.
Dr. Torsten Körner, 1965 in Oldenburg geboren, ist Fernsehkritiker, Journalist, Dokumentarfilmer und Autor. Er studierte Germanistik und Theaterwissenschaft und promovierte über Heinz Rühmann. Seit 1998 schreibt er als freiberuflicher Fernsehkritiker für Tageszeitungen wie die Berliner Zeitung und den Tagesspiegel. Er verfasste mehrere Sachbücher und Biografien über Heinz Rühmann, Götz George, Franz Beckenbauer und Willy Brandt. Für den Dokumentarfilm „Schwarze Adler“ (2021) erhielt er den Grimme-Preis.
Film Saal
Film des Monats: Junge Politikerinnen - yes she can
Eintritt frei
Dokumentarfilm, D 2021, 90 Min, Buch/Regie: Carolin Genreith
Filmvorführung
In der Reihe „Frau. Macht. Politik.“
Eintritt frei
Die vier jungen Politikerinnen Laura Isabelle Marisken, Aminata Touré, Gyde Jensen und Terry Reintke zeigen, wie weibliche Politik heute funktioniert, begeistert und engagiert. Der Film bewegt sich zwischen den Protagonistinnen hin und her, zieht feine Linien zwischen Brüssel, Usedom, Kiel und Berlin und liefert eine Fülle an universellen Themen, verpackt in persönlichen und intimen Momenten mit den vier ebenso starken wie unterschiedlichen Frauen.
Carolin Genreith, 1984 in Aachen geboren, ist Regisseurin, Autorin und Produzentin von Dokumentarfilmen. Sie studierte Fernsehjournalismus in Berlin, arbeitete für Film- und Fernsehproduktionsfirmen als Regieassistentin und Co-Autorin. Ihr Debütfilm „Die mit dem Bauch tanzen“ wurde 2013 auf der Berlinale uraufgeführt. Genreith lebt und arbeitet als freie Autorin und Regisseurin in Hamburg.