Ausstellungsplakat Blicke über die Mauer
Vergangene Ausstellung
02.12.2010 bis 20.02.2011

Blicke über die Mauer

Fotografien von Barbara Klemm

Rund 50 Fotografien der renommierten Frankfurter Fotografin Barbara Klemm aus den Jahren 1970 bis 1996 zeigt das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig in der Ausstellung "Blicke über die Mauer", die vom 2. Dezember 2010 bis 20. Februar 2011 im Foyer zu sehen ist. Die Präsentation entstand in Kooperation mit der Stadt Frankfurt am Main und der Stadt Leipzig, die damit ihre 20-jährige Städtepartnerschaft feiern.

Barbara Klemm zählt zu den bekanntesten Fotografinnen Deutschlands. 1939 im westfälischen Münster geboren und im badischen Karlsruhe aufgewachsen, beginnt sie 1959 zunächst als Fotolaborantin, dann als freie Fotojournalisten bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).  Von 1970 bis 2004 prägt sie als Redaktionsfotografin für Feuilleton und Politik maßgeblich die Bilderwelt der FAZ.
Zu ihrem imposanten Gesamtwerk gehören auch zahlreiche eindrucksvolle Bilder aus dem Alltagsleben der DDR. Denn im Auftrag ihrer Zeitung unternimmt sie immer wieder Reisen ins andere Deutschland. Dabei findet sie häufig Mittel und Wege, abseits der offiziell festgelegten Reiseroute Land und Leute zu fotografieren.

Die Ausstellung präsentiert Bilder, die inzwischen zu den "Ikonen der Zeitgeschichte" gehören, wie das Treffen Willy Brandts mit Leonid Breschnew 1973 oder Szenen vom Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 mit Willy Brandt, Hans-Dietrich Genscher und Helmut Kohl. Sie zeigt aber auch weniger bekannte Motive, wie Passanten in Leipzig 1970, Trapezkünstlerinnen in Rostock 1974 oder Jugendliche mit ihren Mopeds im Leipziger Umland 1990: Momentaufnahmen zwar und dennoch weit mehr als für den Tag gemachte Reportagebilder.

Barbara Klemm gelingt es immer wieder, Menschen in den besonderen, kostbaren Augenblicken gelösten Seins zu porträtieren. Ihre konsequent in Schwarz-Weiß gehaltenen Aufnahmen zeugen von der Fähigkeit zur Empathie, vom Respekt gegenüber den Fotografierten: Sie sind bar jeder kurzlebigen Sensationslust und gewinnen gerade dadurch an Nachhaltigkeit. Ihre "Blicke über die Mauer" sind gleichsam Dokumente des Zeitgeschehens wie Kunstobjekte.