Podiumsdiskussion (Englisch mit deutscher Übersetzung)
Im Rahmen der REVOLUTIONALE
Mit Kateryna Busol (Völkerstrafrechtsexpertin, National University of Kyiv – Mohyla Acadamy), Roman Koval (Recherchekoordinator, Truth Hounds Ukraine), Mariana Karkoutly (syrische Rechtsanwältin und Menschenrechtsaktivistin) und Dr. Somi Nikol (Generalbundesanwaltschaft)
Moderation: Alexandra Kemmerer (Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht)
Das Völkerstrafgesetzbuch ermöglicht seit 2002 die Verfolgung von im Ausland begangenen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Deutschland. Das geschah bereits mit Prozessen zur Staatsfolter in Syrien oder zum Völkermord in Ruanda. Aktuell werden Beweise für die Verfolgung russischer Verbrechen in der Ukraine gesammelt. Gemeinsam mit der Bundesanwaltschaft diskutieren ukrainische und syrische Expertinnen und Experten über Potentiale des Völkerstrafrechts und die Dokumentation von Kriegsverbrechen und Verfahrensbegleitung durch zivilgesellschaftliche Aktivistinnen und Aktivisten.
In Kooperation mit der Stiftung Friedliche Revolution und der Stiftung Forum Recht.
Dokumentarfilm (Deutschland 2022, 107 Min, Regie: Lutz Pehnert)
Filmvorführung
In der Reihe „Liedermacherinnen in der DDR“
Bettina Wegner, 1947 in West-Berlin geboren, wuchs in Ost-Berlin auf, wurde mit 36 Jahren ausgebürgert und war seither „entwurzelt“. 1968 stand die 21-jährige Schauspielstudentin und junge Mutter vor Gericht, weil sie mit Flugblättern gegen das gewaltsame Ende des Prager Frühlings protestiert hatte. Wegen „staatsfeindlicher Hetze“ wurde sie zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sieben Monaten auf Bewährung verurteilt. Die Erfahrungen der Zensur und der Untersuchungshaft prägten ihre Haltung und vor allem ihre Lieder. 1971/72 absolvierte sie eine Ausbildung als Sängerin. Das Lied „Kinder (Sind so kleine Hände)“ aus dem Jahr 1978 war ihr erster großer Erfolg. Der Film „Bettina“ portraitiert das bewegte und beeindruckende Leben der Liedermacherin und Lyrikerin Bettina Wegner anhand von nachgestellten Interviewpassagen und Konzertproben und Archivmaterial früherer Auftritte.
Lutz Pehnert, 1961 in Ost-Berlin geboren, ist ein deutscher Drehbuchautor und Regisseur. Nach seiner Ausbildung zum Schriftsetzer, arbeitete er von 1982 bis 1995 bei der Tageszeitung „Junge Welt“ und schrieb außerdem für verschiedene Zeitschriften. Seit 1995 realisierte er als Autor und/oder Regisseur zahlreiche TV-Dokumentarfilme und Reportagen. Häufig befasste er sich in seinen Arbeiten mit Kultur, Unterhaltung und Leben in der DDR und mit prominenten Persönlichkeiten aus Ostdeutschland. So etwa in „Leben in Geschichten - Wolfgang Kohlhaase“ (2006). Für seine mehrteilige Dokumentation „DDR Ahoi! Geschichten der ostdeutschen Seefahrt“ (2010) erhielt er 2011 den Adolf-Grimme-Preis.
Mit Lisa Arnold (Studentin, Universität Leipzig)
In Kooperation mit dem Historischen Seminar der Universität Leipzig
In der DDR sank in den 1960er Jahren die Säuglingssterblichkeit unter das Niveau der Bundesrepublik. Wie wurde es möglich, dass in einem von Mangelwirtschaft geprägten System die Säuglingssterblichkeit so stark rückläufig war? Dieser Fragestellung widmet sich Lisa Arnold in ihrer Masterarbeit am Historischen Seminar der Universität Leipzig. Sie hat dafür unter anderem umfangreiche Aktenbestände des Ministeriums für Gesundheitswesen der DDR ausgewertet.
In der DDR wurde bereits 1951 ein eigenes Ministerium für das Gesundheitswesen gegründet – elf Jahre früher als in der Bundesrepublik. Lassen sich dieser Aspekt und die starke Senkung der Säuglingssterblichkeit in den 1960er Jahren als Beleg für eine vermeintlich höhere Effizienz des Gesundheitssystems der DDR werten? Und welche Rolle spielte beim Bemühen beider deutscher Staaten, die Säuglingssterblichkeit zu senken, die Konkurrenz der Systeme? Über diese und weitere Fragen diskutiert Lisa Arnold mit dem Publikum im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Werkstattgespräche zur Zeit/Geschichte“. Einmal im Quartal stellen Studierende und Absolventinnen bzw. Absolventen des Historischen Seminars der Universität Leipzig ihre Forschungsprojekte außerhalb des akademischen Raums zur Diskussion. Besucherinnen und Besuchern eröffnet die Reihe neue Perspektiven auf die universitäre Forschung und lädt zum Mitdiskutieren ein.
Lisa Arnold wurde 1990 in Pirna geboren und ist in Dresden aufgewachsen. 2014 begann sie ein Geschichtsstudium an der Universität Leipzig. Die Säuglingssterblichkeit im geteilten Deutschland der 1960er Jahre ist das Thema ihrer Masterarbeit.
Anlässlich des 34. Jahrestags der Friedlichen Revolution und des 24-jährigen Bestehens des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig
15 – 19 Uhr, Dauerausstellung, 2. OG
„Ende gut, alles gut? Der Osten Deutschlands zwischen Friedlicher Revolution und Gegenwart“
Kurzführungen
17 Uhr, Dauerausstellung, 2. OG
„Jeans sind keine Hosen“
Interaktiver Rundgang durch die Dauerausstellung für Jung und Alt
16 und 17.30 Uhr, 3. OG
„Hits & Hymnen. Klang der Zeitgeschichte“
Begleiteter Rundgang durch die neue Wechselausstellung
15 – 19 Uhr, Herbstbastelei, Atelier 1+2, 3. OG
Bunte Beutel mit Kartoffeldruck und herbstliche Papiergirlanden selbst gestalten mit KAWI-KIDS
15 – 19 Uhr, Post aus Funafuti, Lounge, 3. OG
Postkarten aus der Foto-Ausstellung „Funafuti – Der Traum von Freiheit. Arbeiten von Sabine Jaehnke“ schreiben und versenden
16 – 19 Uhr, Transformationspoetik, Forum live, 2. OG
Auf wortgewandte Weise setzt sich Marsha Richarz (Autorin und Bühnenpoetin, Leipzig) mit der im Wandel befindlichen Lebenswelt seit der Wiedervereinigung auseinander
15 – 19 Uhr, Live-Musik mit Basel Alkatrib, Foyer, 3. OG
15 – 19 Uhr, Kaffeeklatsch, Foyer, 3. OG
Imbiss und Getränke
Buchpremiere mit dem Autor Michael Wala
In Kooperation mit dem Ch. Links Verlag
Bis heute gilt die für die Spionage in der Bundesrepublik zuständige Abteilung der DDR-Staatssicherheit, die Hauptverwaltung Aufklärung (HVA), als einer der besten Auslandsgeheimdienste seiner Zeit. Von den ehemaligen Mitarbeitenden wird dieses Bild sorgfältig gepflegt. Unabhängig überprüfen ließ es sich bislang nicht, da fast alle einschlägigen Unterlagen vernichtet wurden. Doch nun kann die Geschichte des deutsch-deutschen Geheimdienstkrieges neu bewertet werden.
Michael Wala, langjähriger Professor an der Ruhr-Universität Bochum, erhielt exklusiven, vollständigen und uneingeschränkten Zugang zum Geheimarchiv der Spionageabwehr des Bundesamts für Verfassungsschutz. Sein Buch legt offen, mit welchen Methoden der Verfassungsschutz versuchte, DDR-Spione ausfindig zu machen, und welchen Erfolg er hatte. Dabei widerlegt Wala zahlreiche Mythen.
Im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig stellt der Autor sein Buch, das Mitte Oktober erscheint, erstmals der Öffentlichkeit vor.
Michael Wala, geboren 1954 war bis zu seiner kürzlichen Emeritierung Professor für Nordamerikanische Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum und ist einer der profiliertesten Nachrichtendiensthistoriker der Bundesrepublik.
Mit Prof. Dr. Getu Abraham (Stadtrat, Sprecher Stadtentwicklung, SPD), Prof. Dr. Arnold Bartetzky (Leiter der Abteilung Kultur und Imagination, Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa), Mandy Gehrt (Stadträtin, Sprecherin für Kultur, Künstlerin, Die Linke), Dr. Uta Karstein (Universität Leipzig, Soziologie des kulturellen Feldes, Kunstsoziologie), Marcel Noack (Bundesvorstand BBK und LBK, Vorstandsmitglied BBK Leipzig, Künstler), Dr. Martin Schwegmann (Atelierbeauftragter des BBK Berlin, Stadtplaner und Architekt) und Skadi Jennicke (Stadt Leipzig, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur – angefragt)
Moderation: Greta Taubert (Journalistin, Leipzig)
Im Rahmen der Ausstellung „Künstler:in und Stadt – Stadtwandeln“ im MÄDLER ART FORUM (Laufzeit: 29.9.2023–13.1.2024)
In Kooperation mit dem Bund Bildender Künstlerinnen und Künstler Leipzig e. V.
Leipzig hat sich in den letzten Jahren zu einem kreativen Hotspot entwickelt, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Künstlerinnen und Künstler mit sich bringt. Im Rahmen des Diskussionsformates kommen Expertinnen und Experten der Kunstszene sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Leipzig zusammen, um über die Veränderungen in der Stadtlandschaft und deren Einfluss auf die künstlerische Arbeit zu diskutieren. Die Podiumsgäste diskutieren, wie sich die Stadtentwicklung auf die Verfügbarkeit von Ateliers auswirkt, welche Folgen dies auf die künstlerische Arbeit hat und wie die Kreativszene mit den Veränderungen umgehen könnte. Dabei spielen natürlich auch Themen wie Gentrifizierung, Raumknappheit und die Bedeutung von kreativen Zentren eine Rolle.
Ziel der Diskussion ist es, ein Forderungspapier an die Stadt zu entwickeln, das 2024 als Konzeptpapier weiter ausgearbeitet wird.
Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer: Didaktische Angebote zur Wechselausstellung
Musik mobilisiert Menschen und weckt Emotionen, sie kann Protest ausdrücken und Identität stiften; Musik spiegelt gesellschaftliche Entwicklungen und ist Medium zeitgeschichtlicher Themen. Diesem Spannungsfeld von Musik und Politik seit 1945 widmet sich die Wechselausstellung „Hits & Hymnen. Klang der Zeitgeschichte“ im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig. Neben mehr als 500 Exponaten ist viel Musik zu hören, zu fühlen und zu „sehen“.
Laufzeit: 28. September 2023 – 21. Juli 2024
Die zweistündige Fortbildung stellt die Ausstellung und die didaktischen Angebote für Schülerinnen und Schüler dazu vor.
Das Angebot richtet sich in erster Linie an Lehrkräfte für Musik an Oberschulen, Gymnasien und berufsbildenden Schulen.
Die Veranstaltung ist vom Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien als Fortbildungsangebot anerkannt.
Das Angebot kann ebenso von Lehrkräften aus Sachsen-Anhalt genutzt werden: https://www.bildung-lsa.de/informationsportal/unterricht/gymnasium/musik.htm
Bitte melden Sie sich bis zum 17. November 2023 an: besucherdienst-leipzig@hdg.de, 0341/2220-400