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Jessika Weisse, Foto: privat

Rundgang und Gespräch in der Dauerausstellung

Mit Jessika Weiße (alias „Kleidermädchen“, Beraterin für Online Marketing/Social Media) und Dr. Henrike Girmond (Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig)

Verpasste Modetrends, Einheitsschrankwand, leere Regale im Geschäft – der Mangel an Konsumwaren in der DDR war sprichwörtlich. Auch wenn Werbespots „1000 kleine Dinge“ aus dem Sortiment der Einkaufskette Konsum anpreisen, Jugendmodeläden mit dem Slogan „kess und farbenfroh“ junge Kundinnen und Kunden locken wollten oder die Modezeitschrift „Sibylle“ internationale Trends aufgriff: Die schwerfällige Planwirtschaft und die klammen Staatsfinanzen der DDR schränkten Attraktivität, Qualität und Vielfalt von Mode-, Wohn- und anderen Lebensart-Angeboten deutlich ein.

Selbst aktiv werden, lautete daher für viele die Devise: Nach eigenen oder westlichen Schnittmustern nähten sie zuhause Kleidungsstücke, peppten abgelegte Mode aus den Westpaketen ihrer Verwandtschaft auf, brachten Möbelstücke von Oma und Opa auf Vordermann.

Was genau machte den Lebensstil in der DDR aus? fragt die Leipziger Bloggerin und Online-Marketingberaterin Jessika Weiße während des Rundgangs im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig. Wie kamen die Menschen in der Mangelwirtschaft an trendige Klamotten, wie richteten sie ihre Wohnungen ein, was gab es zu kaufen und was fehlte? Die Expertin für aktuelle Trends spricht darüber mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Henrike Girmond, die den Ausstellungsbereich rund um den Alltag in der DDR kuratiert hat.

Das Angebot ist Teil der Reihe „Blick hinter die Kulissen“, in dem das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig regelmäßig sein Arbeiten und seine Methoden transparent macht.

Henrike Girmond ist Historikerin und absolvierte nach Studium und Promotion ein Volontariat im Haus der Geschichte in Bonn. Seit 1997 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig und betreute zahlreiche Ausstellungen, zuletzt „Funafuti – Der Traum von Freiheit“, die noch bis zum 25. Februar 2024 zu sehen ist.

Jessika Weiße lebt in Leipzig und ist Gründerin des Fashion-, Beauty- und Lifestyle-Blogs kleidermaedchen.de. Das persönliche Onlinetagebuch, welches sie 2010 als Hobby neben dem Studium der Medienwirtschaft begann, betreibt sie heute hauptberuflich: „Kleidermädchen“ ist mittlerweile eine „Mini-Redaktion“. Dort fotografiert und textet Jessika Weiße, entwickelt kreative Ideen sowie Konzepte, gestaltet Kulissen und Sets, berät Unternehmen im Bereich Social Media und Content Creation und ist zudem immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen.