Veranstaltungen und Termine

Prof. Dr. Irina Scherbakowa
Prof. Dr. Irina Scherbakowa

Mit Prof. Dr. Irina Scherbakowa (Germanistin, Historikerin und Bürgerrechtlerin, Moskau/Berlin)
Moderation: Stephan Bickhardt (Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen) und Dr. Sabine Kuder (Leiterin des Arbeitsbereichs Public History bei der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur)
Begrüßung: Uwe Schwabe (Vorstandsvorsitzender des Archivs Bürgerbewe-gung Leipzig e. V.)
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen und Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V. in Kooperation mit dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig

Anmeldung erforderlich.
E-Mail: anmeldung-zfl@hdg.de oder Telefon 0341-2220-400
Eintritt frei

Über das Verbot der russischen Menschenrechtsorganisation „Memorial“ und den Angriffskrieg auf die Ukraine sprechen die Leiterin des Arbeitsbereichs Public History bei der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur, Dr. Sabine Kuder, und der Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen, Stephan Bickhardt, mit der im Exil lebenden Historikerin, Germanistin und Men-schenrechtsaktivistin Prof. Dr. Irina Scherbakowa im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig. Welche Auswirkungen hat das Verbot von „Memorial” auf die russische Zivilgesellschaft, auf die Nachbarstaaten Russlands und ganz Europa? Im Fokus des Gesprächs stehen darüber hinaus das verschärfte Strafrecht, der Einfluss und die Auswirkungen der Propagandasprache in Russland und die Rolle der Orthodoxen Kirche. Irina Scherbakowa hält am 9. Oktober 2022 die „Rede zur Demokratie“ in der Leipziger Nikolaikirche.

Irina Scherbakowa (Jg. 1949), ist Germanistin und Historikerin mit den Forschungsschwerpunkten Oral History, Stalinismus, Gulag und sowjetische Speziallager auf deutschem Boden nach 1945, Totalitarismus, Erinnerungspolitik sowie Fragen des kulturellen Gedächtnisses in Russland. In den 1970er Jahren begann sie mit der Aufzeichnung von Interviews mit Opfern des Stalinismus und forscht seit mehr als 30 Jahren in den Archiven des sowjetischen Geheimdienstes KGB. Nach ihrer Tätigkeit als Redakteurin für die Zeitschriften „Sowjetliteratur“, „Literaturnaja gaseta“ und die Tageszeitung „Nesawissimaja gaseta“ war sie Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, am Institut für die Wissenschaft vom Menschen Wien, Gastprofessorin an der Universität Salzburg und Dozentin am Zentrum für Oral History der Russischen Staatsuniversität für Geisteswissenschaften in Moskau (1996–2006). Seit 2010 ist Irina Scherbakowa Honorary Member des Leibniz-Zentrums für Literatur- und Kulturforschung.
Die gebürtige Moskauerin war 1988 Mitinitiatorin der Internationalen Gesellschaft für Historische Aufklärung, Menschenrechte und Soziale Fürsorge „Memorial“ (Moskau).
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 verließ Scherbakowa ihr Heimatland und lebt heute in Berlin.

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