Veranstaltungen und Termine
Vortrag und Gespräch Saal
Niederlage und Neubeginn. Rechte Parteien und rechte Politik im frühen Nachkriegsdeutschland
Eintritt frei
Niederlage und Neubeginn. Rechte Parteien und rechte Politik im frühen Nachkriegsdeutschland
Vortrag und Gespräch
Mit Dr. Dominik Rigoll (Historiker am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)
Im Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa – eine Zäsur, die nicht nur das Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft bedeutete, sondern auch den schwierigen Beginn eines demokratischen Neuanfangs in Deutschland. In der Rückschau erscheinen die frühen Jahre der Bundesrepublik oft als Erfolgsgeschichte einer jungen Demokratie, die sich rasch stabilisierte. Doch welche politischen Kräfte haben diesen Prozess tatsächlich beeinflusst?
Dominik Rigoll wirft in diesem Zusammenhang einen Blick auf die neu entstandenen rechten und rechtsextremen Kleinparteien. Diese Parteien, die sich nach 1945 in den westlichen Besatzungszonen und der jungen Bundesrepublik formierten, gelten gemeinhin als politisch gescheitert und historisch irrelevant. Der Vortrag zeigt jedoch, dass diese Parteien, deren Kürzel heute weitgehend vergessen sind, trotz ihrer relativen Schwäche bereits ab 1946 den demokratischen Wiederaufbau in den Ländern und später auch die entstehende Bonner Demokratie in vielerlei Hinsicht prägten.
Die Veranstaltung lädt dazu ein, über Kontinuitäten und Brüche nachzudenken – über politische Kräfte, die oft als randständig gelten, aber doch mehr Wirkung entfalteten, als es auf den ersten Blick scheint. Ein Blick auf die Nachkriegszeit und ihre Bedeutung für unsere Gegenwart.
Dr. Dominik Rigoll ist Historiker am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und arbeitet dort u. a. zur Geschichte rechter Parteien. Er lebt in Leipzig.