Veranstaltungen und Termine

Porträtfoto der Kulturanthropologin Sabine Hess
Sabine Hess, Foto: Universität Göttingen
Porträtfoto des Lyrikers Max Czollek
Max Czollek, Foto: zehnSeiten
Porträt des Moderators Tarek Barkouni
Tarek Barkouni, Foto: Martin Gommel

Interaktives Gespräch mit Dr. Max Czollek (Politikwissenschaftler, Lyriker) und Prof. Dr. Sabine Hess (Direktorin des Göttingen Centers for Global Migration Studies), Moderation: Tarek Barkouni (Journalist, Leipzig)
Im Rahmen des Festivals "Leipzig denkt"
Eintritt frei

Migration verändert unsere Gesellschaft. Sie wird diverser, kulturell und weltanschaulich vielfältiger. Fragen nach Identitäten und Partizipation wer-den neu verhandelt. Ob dieser Prozess positiv oder negativ zu bewerten ist, wird heftig, teils aggressiv, diskutiert. Fakt ist aber, so formulieren es Migrationsforscherinnen und -forscher verschiedener Fachbereiche: Die heutige Gesellschaft ist postmigrantisch. Migration hat einen Status quo geschaffen, der nicht mehr rückgängig zu machen, sondern von Politik und Öffentlichkeit in seinen Konsequenzen zu gestalten ist.

Über diese These und Schlussfolgerungen daraus kommen am 6. Oktober der Politikwissenschaftler und Lyriker Max Czollek und die politische Anthropologin Sabine Hess im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig ins Gespräch. Czollek sorgte 2019 mit seinem Buch „Desintegriert euch!“ für Aufsehen, weil er gegen eine „allein selig machende Leitkultur“ anschrieb und gängige Klischees vom „guten Migranten“ auf den Prüfstand stellte. Sabine Hess sorgte unter anderem 2020 für Diskussionsstoff, als sie die europäische Flüchtlingspolitik als eine „Politik des Sterbenlassens“ brandmarkte.

Das Gespräch moderiert Tarek Barkouni, Redakteur bei Krautreporter. Für das Publikum gilt: Einmischen erwünscht!

Die Veranstaltung ist Teil des Programms von „Leipzig denkt: Alarm und Utopie“, einem interdisziplinären Festival für dialogische und künstlerisch-performative Auseinandersetzung mit zentralen gesellschaftlichen Fragen.


Sabine Hess ist Professorin für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie an der Universität Göttingen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Migrations- und Grenzregimeforschung sowie politische Anthropologie, kulturanthropologische Geschlechterforschung. Sie ist Mitbegründerin des europäischen Netzwerks kritische Migrations- und Grenzregimeforschung und leitet seit 2018 als Direktorin das Centre für globale Migrationsforschung der Universität Göttingen. Zudem ist sie im Vorstand des „Rats für Migration“.

Max Czollek ist Politikwissenschaftler und Lyriker und lebt in Berlin. Er ist Teil des Lyrikkollektivs G13 und Mitherausgeber des Magazins „Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart“. Mit Sasha Marianna Salzmann initiierte er den Desintegrationskongress 2016 sowie die Radikalen Jüdischen Kulturtage 2017 am Maxim Gorki Theater Berlin, Studio Я. Seit 2021 ist Czollek Ko-Kurator des Projekts „Coalition for a Pluralistic Public Discourse (CPPD)“; 2022 kuratierte er die Ausstellung „Rache – Geschichte und Fantasie“ im Jüdischen Museum Frankfurt am Main sowie die vierteilige Reihe „Lieder für das Jetzt“ für das Internationale Musikfestival Heidelberger Frühling mit. Max Czollek veröffentlichte mehrere Gedichtbände und Essays.

Tarek Barkouni, Jahrgang 1988, ist in Wuppertal aufgewachsen. Kein Wunder also, dass seine journalistischen Themenschwerpunkte Ostdeutschland und Technologie sind. Während des Studiums in Jena leitete er das preisgekrönte Studierendenmagazin Akrützel, anschließend besuchte er die Deutsche Journalistenschule in München. Seine Texte sind unter anderem in der ZEIT erschienen. Seit 2019 schreibt Tarek Barkouni für Krautreporter, erst über Ostdeutschland, seit 2022 vor allem über das Internet und digitale Phänomene. 

 

Veranstaltungsfotografie