Veranstaltungen und Termine

Eine Gruppe von KJVD Mitgliedern hält ein Plakat mit der Aufschrift Wir sind die Jugend des Hochverrats
Foto: Kurt Beck, Deutsche Fotothek

Vortrag und Gespräch mit Paul Werner (Student am Historischen Seminar der Universität Leipzig)
In Kooperation mit dem Historischen Seminar der Universität Leipzig
Eintritt frei

Zahlreiche junge Frauen leisteten Widerstand gegen den Nationalsozialismus – doch ihre Rolle ist bisher wenig erforscht. Paul Werner, Student am Historischen Seminar der Universität Leipzig, rückt nun in seiner Staatsexamensarbeit den Beitrag junger Akteurinnen im Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD), speziell in Leipzig, in den Mittelpunkt.

Bei einem Werkstattgespräch im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig zeigt Werner, dass die weiblichen Mitglieder des KJVD nicht nur unterstützende, sondern auch führende Funktionen übernahmen. Sie waren in verschiedenen Tätigkeitsfeldern eingesetzt, so etwa als Zellenleiterinnen, Instrukteurinnen oder Produzentinnen illegaler Literatur. Anhand von Archivquellen, insbesondere Prozessakten des nationalsozialistischen Regimes, rekonstruierte Werner, wie die Frauen sozialisiert wurden, wie sie organisatorisch eingebunden waren und wie ihre jeweiligen Tätigkeitsfelder genau aussahen. Dabei zeichnet er unter anderem den Weg der Leipzigerin Erica Gottschalk nach, die gemeinsam mit ihrem Bruder kommunistische Flugblätter verteilte und wegen „Vorbereitung des Hochverrats“ drei Jahre im Zuchthaus Waldheim einsaß.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Werkstattgespräche zur Zeit/Geschichte“. Regelmäßig stellen Studierende und Absolventinnen beziehungsweise Absolventen des Historischen Seminars der Universität Leipzig ihre Forschungsprojekte außerhalb des akademischen Raums zur Diskussion. Besucherinnen und Besuchern eröffnet die Reihe neue Perspektiven auf die universitäre Forschung und lädt zum Mitdiskutieren ein.

Paul Werner lebt seit 2018 in Leipzig. Im Sommer 2025 schloss er sein Lehramtsstudium für die Oberschule in den Fächern Deutsch und Geschichte ab. Im Februar beginnt er seinen Vorbereitungsdienst an einer Schule in Radeberg.