Akrobaten, Schausteller, Clowns und Jongleure gehören zu den Hauptakteuren der Ausstellung, die sich der Straßenkunst der Nachkriegszeit widmet.
Die Straßenkünste stehen für den Aufbruch aus den Trümmern, die das Nazi-Regime und der Zweite Weltkrieg hinterlassen hatten. Die harte Realität und der tägliche Kampf ums Überleben konnten dadurch eine kleine Weile in den Hintergrund treten. Wochenschauausschnitte von Boxkämpfen, Kellnerrennen und Hochseilartisten machen diesen weitgehend unbekannten Aspekt der Nachkriegszeit noch einmal lebendig.
Das Leben der Nachkriegszeit spielte sich vorwiegend auf der Straße ab: Trümmerfrauen bewältigten erste Aufräumarbeiten, heimkehrende Soldaten suchten ihre Familien und Flüchtlinge zogen mit Karren durch die zerstörten Städte. Wie die fliegenden Händler ihre Waren, boten Straßenkünstler oftmals improvisierte Kunststücke an.
Mit rund 170 Objekten vermittelt die Ausstellung die breite Palette der Straßenkunst. Präsentiert werden etwa ein Equilibristen-Kleinstfahrrad, ein Mundstück für die Zahnkraftakrobatik oder ein Originalboxring mit Maisbirne und Gong. Die Doppel-Concertina von Clown Fypsylon, die Kutsche des Schaustellers Willy Georg Petersen und nicht zuletzt das Kostüm des Clowns Grock zeugen von den Anfängen der später berühmten Artisten.
Für die einen Broterwerb - für die anderen ein vergnüglicher Augenblick, der die Alltagssorgen eine kurze Zeit vergessen machte: Der Drahtseilakt der Hochseilartisten wirkt heute wie eine Metapher auf die damalige Situation der Menschen.