Von Konrad Adenauer bis Gerhard Schröder die Kanzler der Bundesrepublik Deutschland und ihre Politik standen immer wieder im Mittelpunkt der Arbeiten Klaus Pielerts. Fünf Jahrzehnte deutscher Geschichte spiegeln sich im Werk des 80-jährigen Karikaturisten. Anlässlich dieses runden Geburtstags und der großzügigen Schenkung seines gesamten zeichnerischen Lebenswerks an das Museum präsentiert das Haus der Geschichte einige der wichtigsten Arbeiten Pielerts.
Klaus Pielert, geboren am 8. April 1922 in Essen, ist schon als Schüler ein gefragter Zeichner. Nach dem Krieg besucht Pielert die Düsseldorfer Kunstakademie und zeichnet den ersten deutschen Nachkriegs-Comic, "Bumm macht das Rennen", eine Kriminalgeschichte um Schieber und Schwarzhändler. Seine Karriere als politischer Karikaturist beginnt 1947 bei der "Neuen Ruhr Zeitung" (NRZ) in Essen, 1961 wechselt Pielert zur "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ), regelmäßig arbeitet er auch für den "Industriekurier", das spätere "Handelsblatt", und den "Kölner Stadt-Anzeiger". Zwischen 1947 und 2000 entsteht eine dichte Chronik deutscher Zeitgeschichte.
Klaus Pielert kommentiert für verschiedene Medien die Deutsche Frage von der Berlin-Blockade und der Gründung zweier deutscher Staaten bis zum Fall der Mauer und dem Einigungsprozess. Die NRW-Landespolitik bildet einen weiteren Schwerpunkt im Werk des Düsseldorfer Karikaturisten, die "Menschen an Rhein und Ruhr" sind immer wieder Adressaten seines Bildwitzes.
Klaus Pielert wird vielfach ausgezeichnet: Seine "Wahllokomotive" mit Ludwig Erhard als schnaufender Lok wird 1965 als beste Karikatur zur Bundestagswahl ausgezeichnet. Als erster Karikaturist erhält er 1967 gemeinsam mit Ernst-Maria Lang den Theodor-Wolff-Preis, der als bedeutendste Anerkennung journalistischer Arbeit in Deutschland gilt.