Vergangene Ausstellung
31.07.1998 bis 04.10.1998

Rheingold

ein europäischer Luxuszug

Einmal quer durch Europa an einem Tag - der Luxuszug "Rheingold" machte es möglich. Die Ausstellung erinnert an die große Zeit der Bahnreisen, in der es galt, ein äußerst komfortables Ambiente mit einer geschichtsträchtigen und landschaftlich einmaligen Strecke zu verbinden.

Zwischen Mai 1928 und August 1939 verkehrte "Rheingold" zwischen Hoek van Holland und Basel als Zug der Deutschen Reichsbahn. Für diese Strecke brauchte er zwischen 11 und 12 Stunden. Nur mit 1. und 2. Klasse-Wagen ausgestattet - damals war noch eine 3. Klasse üblich - richtete er sich an ein anspruchsvolles Reisepublikum, das schnell und bequem an sein Ziel kommen wollte. Das Design der einzelnen Waggons wurde von namhaften Architekten und Künstlern entworfen. Die luxuriös ausgestatteten Abteile boten in der 1. Klasse nur Fensterplätze an, so dass man ungehindert die Aussicht auf den Rhein genießen konnte.

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde "Rheingold" vorläufig eingestellt. Ein Teil der Waggons wurde nun militärisch genutzt, die Mehrzahl aber in Hallen abgestellt.

In den 60er Jahren wollte die Deutsche Bundesbahn den Mythos der 20er Jahre wiederaufleben lassen und setzte einen neuen Reisezug gleichen Namens auf der Rheinstrecke ein. Als besonderer Clou galt der Aussichtswagen "Dome Car" mit einer verglasten Kuppel. Doch schon in den 70er Jahre machte sich die Bahn selbst Konkurrenz, als nun mit dem Intercity ein Modell eingesetzt wurde, das die hohe Reisegeschwindigkeit des neuen "Rheingolds" von 160 km/h noch übertraf. 1987 stellte die Deutsche Bundesbahn schließlich den "Rheingold" ein.

Im Haus der Geschichte wird die im DB-Museum in Nürnberg erarbeitete und dort erstmals präsentierte Ausstellung ergänzt durch Exponate, die sich um den Mythos Rheingold ranken und die die kulturhistorische Bedeutung des Zuges verdeutlichen. Der Bogen spannt sich von einem Bühnenbildmodell der Rheingold-Inszenierung in München 1984 über einen Werbefilm von 1928 bis zu den Kulissen aus der Nibelungen-Inszenierung an der Bonner Oper.