Vergangene Ausstellung

23.11.2012 bis 01.04.2013

Science Fiction

in Deutschland

Raumpatrouille Orion, Perry Rhodan, Metropolis oder Star Wars - die Zukunft der Menschheit und der Erde fasziniert. Mit futuristischen Gesellschaftsmodellen, der Erforschung "unendlicher Weiten" oder Endzeit- und Katastrophenszenarien spricht Science Fiction ein breites Publikum an, greift Träume und Ängste der Menschen auf. Die Ausstellung zeigt die Verknüpfung von Science Fiction und Zeitgeschichte sowie den Einfluss des Genres auf Bereiche des Alltagslebens wie Design, Mode oder Spielzeug.

Zukunftshoffnung - Zukunftsangst
Die Industrielle Revolution beflügelt im 19. Jahrhundert Autoren wie Jules Verne zu literarischen Szenarien, die technische Errungenschaften des 20. Jahrhunderts vorwegnehmen. Am Beginn des modernen Science-Fiction-Films steht in den 1920er Jahren Fritz Lang mit seinen Werken Metropolis und Die Frau im Mond, die weit über Deutschlands Grenzen hinauswirken. In den 1950er Jahren stehen Schreckensszenarien von nuklearen Katastrophen, UFO-Invasionen und autoritären Zukunftsstaaten Vorstellungen eines modernen Garten Edens gegenüber, der durch die friedliche Nutzung der Atomenergie geschaffen werden soll.

"Wer zuerst oben ist, beherrscht die Welt"
Die 1960er Jahre sind vom Wettlauf ins Weltall zwischen den Supermächten geprägt. Sowjetische Raumfahrterfolge wie der Start des ersten Weltraum-Satelliten "Sputnik" 1957 schockieren die westliche Welt.

Im September 1961, acht Jahre vor Neil Armstrong, "landet" Perry Rhodan, der Held der bis heute größten Science-Fiction-Reihe der Welt, auf dem Mond. 1966 startet die erste deutsche TV-Science-Fiction-Serie Raumpatrouille Orion und wird zum Kult. In der DDR entsteht 1960 Der schweigende Stern, die erste Großproduktion der DEFA in diesem Genre.

Grenzen des Fortschritts?
Pessimistisch und düster werden die Zukunftsperspektiven in den 1970er Jahren. Auf deutscher Seite reihen sich Tom Toelles und Wolfgang Menges Millionenspiel (1970), Rainer Werner Fassbinders Welt am Draht (1973) oder Rainer Erlers Das blaue Palais (1974-76) in den Kreis qualitativ überdurchschnittlicher Produktionen ein.

Globale Populärkultur
Mit dem Weltraummärchen Star Wars setzt George Lucas 1977 neue Maßstäbe in der Tricktechnik - und im Merchandising. Die Filme setzen auf spektakuläre Actionszenen, denen die Entwicklung der Computertechnik neue Möglichkeiten schafft. Bedrohungen der Menschheit durch Klima- und Naturkatastrophen wie in den Filmen The Day After Tomorrow und 2012 sind zentrale Themen. Michael (Bully) Herbig hat in Deutschland großen Erfolg: Er parodiert mit (T)Raumschiff Surprise erfolgreiche amerikanische Science-Fiction-Produktionen.