Vergangene Ausstellung

09.12.2011 bis 15.04.2012

Zeichen

Sprache ohne Worte

Grün ist die Farbe der Hoffnung... oder des Islam oder einer Partei? Sind Jeans (noch) eine Einstellung und keine Hosen? Die Ausstellung  geht der Sprache der Zeichen, ihren unterschiedlichen Deutungsmöglichkeiten und ihren Botschaften auf den Grund – sowohl im Alltag als auch in Kultur und Politik. Sie beleuchtet mit rund 600 Fotografien, interaktiven Stationen, Medieninstallationen und Objekten die Bedeutung nonverbaler Kommunikation in der Gesellschaft. Ordnung, Macht, Protest, Männer und Frauen sind einige der "zeichenhaften" Themen.


Orientierung
Ständig werden wir mit Zeichen und Zeichensystemen konfrontiert. Wir unterliegen ihrer suggestiven Kraft und "Bildsprache", die es zu deuten gilt. Zeichen geben uns Orientierung. Nahezu jedes materielle Gebilde oder Produkt kann zum Zeichen werden, soweit es neben der instrumentellen auch eine kommunikative Funktion hat: Schwarze Strümpfe wärmen, können aber auch sexy oder ein Zeichen von Trauer sein.

Ein Kopftuch ist ein Kopftuch ist ein Kopftuch...
Zeichen geben immer auch Auskunft über die soziale Gemeinschaft, in der sie verwendet werden, über deren Normen, Werte, Wünsche, Ideale und Ängste. Dabei können Zeichen unterschiedliche Bedeutungen haben und auch missverstanden werden, besonders in der interkulturellen Kommunikation. Ist ein Kopftuch ein Kleidungsstück, ein Zeichen für Religiosität oder gar Islamismus? Bin ich mit ausgestrecktem kleinen Finger und Zeigefinger ein Heavy-Metal-Fan, ein Satanist oder signalisiere ich das Logo der Investmentbank Merrill Lynch? Eine Einordnung gelingt nur durch weitere Zeichen - zuweilen auch gar nicht.

Die Macht der Zeichen
Mimik und Gestik, Kleidung und Sprache: In bewusst und unbewusst gesetzten Zeichen verdichten sich Weltanschauung und Identität. Sie signalisieren dem Gegenüber ein Bild der eigenen Person, das sorgfältig dechiffriert werden muss: vom Blind Date über das Bewerbungsgespräch bis zum Gerichtsprozess.
In der Politik wird die Sprache der Gebärden (un)bewusst eingesetzt, Gerhard Schröders Faust signalisierte Kampfbereitschaft und Durchhaltewillen, Angela Merkel vertraut bei ihren öffentlichen Auftritten den „offenen Händen“ des Dialogs.