Sammlungen

1986 beginnt die Stiftung Haus der Geschichte mit dem Aufbau zeithistorischer Sammlungen. Aufgenommen werden Objekte, die sich eignen, Zeitgeschichte materiell zu dokumentieren und auszustellen: Gebrauchsgegenstände, Dokumente, Filme und andere Medien, Zeitschriften, Maschinen, Möbel, Textilien und vieles mehr. Heute umfassen unsere Sammlungen 1 Million Objekte. Neben materiellen Objekten sammelt die Stiftung zunehmend auch digitale Objekte.

Mindestens drei Kriterien sind ausschlaggebend dafür, ob ein Gegenstand, Dokument oder Medium Teil unserer Sammlung wird: Ist das Objekt typisch für seine Zeit (z. B. eine FDJ-Bluse) oder absolut einmalig (wie etwa der „Schabowski-Zettel“)? Ist es drittens mit einer besonderen Aussagekraft verbunden? Immer gilt, dass vor allem diejenigen Objekte spannend sind, die für sich selbst oder im Zusammenhang mit anderen eine Geschichte erzählen. Der Seesack etwa, den Elvis Presley 1958 zu Beginn seines Wehrdienstes in die Bundesrepublik mitbringt, steht für die Bedeutung der amerikanischen Popkultur in Deutschland und für einen Aspekt des Kalten Krieges. Und für Elvis-Fans hat er darüber hinaus eine besondere emotionale Bedeutung!

2005 übernimmt die Stiftung Haus der Geschichte die Sammlung Industrielle Gestaltung des Amtes für industrielle Formgestaltung der DDR. Sie umfasst ca. 160.000 Alltagsgegenstände und Designobjekte aus der DDR und der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ).

Die Sammlungstätigkeit ist eine wichtige Grundlage unserer musealen Arbeit in Bonn, Leipzig und Berlin. Wir tragen dazu bei, ein „kulturelles Gedächtnis“ unserer Gesellschaft mit aufzubauen. Unsere Aufgabe ist, das zeitgeschichtliche Geschehen aufmerksam zu verfolgen, dessen Einbeziehung jüngerer geschichtlicher Ereignisse in die Ausstellung zu prüfen, Sammlungsbereiche zu erweitern und infrage kommende Objekte zu sammeln. 

Als Museum für deutsche Zeitgeschichte sammeln wir Objekte von 1945 bis heute entlang der Ausstellungsthemen - auch nach dem Grundsatz „Von der Straße ins Museum“. Für uns heißt das: Ob „Fridays for Future“, Corona-Pandemie oder der Krieg in der Ukraine, wir bewerten, welche aktuellen Entwicklungen zeitgeschichtlich relevant werden können und übernehmen Objekte für unsere Sammlung, die eine damit verbundene Geschichte erzählen.

Im Sammlungskonzept ist ausführlich erläutert, wie die Sammlung der Stiftung erweitert, gepflegt und zugänglich gemacht wird. Die Sammlungssystematik ist Teil des Konzepts und legt fest, wie die Sammlung organisiert ist.

Sammlungskonzept downloaden

Wir gestalten unsere Dauerausstellung komplett neu. Alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirken an diesem großen Projekt mit. Daher können wir vom 1. April 2024 bis zum 31. Dezember 2025 keine Objekte aus dem Bonner Sammlungsbestand als Leihgaben zur Verfügung stellen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Sammlungsbereiche
Sammlungsaufruf

Queere Geschichten sammeln

Zusammenstellung von Fotos von einem Regenbogen-Fähnchen, einem Bierdeckel der Deutschen Aidshilfe mit der Aufschrift "Kondom o.k." und einem Plakat mit einer Ankündigung für die "Aktion Standesamt" 1992
Sammlungsaufruf

Queere Geschichten sammeln

Die Geschichte homosexueller und queerer Menschen war in der öffentlichen Erinnerung lange Zeit kaum sichtbar. Und auch in der Stiftung Haus der Geschichte war das Thema unterrepräsentiert. Das möchten wir nun gemeinsam mit Ihnen ändern!

Wir suchen Objekte, die das vielfältige queere Leben dokumentieren: vom politischen Engagement über Alltagsmomente bis hin zu persönlichen Geschichten und Erinnerungen. Statt queere Lebensentwürfe als Ausnahmeerscheinung zu thematisieren, wollen wir in der Sammlung zeigen, dass sie zum gesellschaftlichen Leben dazugehören. Haben Sie ein Erinnerungsstück, das etwas über queeres Leben erzählt? Ein Foto, ein Kleidungsstück, ein Brief oder ein anderes persönliches Objekt? Dann freuen wir uns, wenn Sie es mit uns teilen. Schicken Sie uns dazu gerne ein Foto mit kurzen Erläuterungen an Christina Hecht: hecht(at)hdg.de.

Datenbanken

Suche in den Sammlungen

In unserer Objektdatenbank im Internet können Sie aktuell tausende Objekte und AV-Medien online recherchieren. Sie erhalten so einen Eindruck von der Vielfalt unserer Sammlung. Jedes Objekt ist mit einer eindeutigen Signatur versehen. Steht ein "H" vor der Signatur, gehört das Objekt zur Sammlung in Leipzig, die Abkürzung "SIG" steht für die Sammlung in Berlin. Objekte aus Bonn haben kein Buchstaben-Kürzel vor der Nummer.

Zur Objektdatenbank

Besucher des Informationszentrum bei ihrer Recherche an den Computern.

Bibliotheksbestand

Die Bibliothek der Sammlung Industrielle Gestaltung umfasst einen umfangreichen Zeitschriftenbestand zur Designgeschichte, sowie Bücher und Broschüren, die in einem Zettelkatalog nachgewiesen sind und nach Anmeldung genutzt werden können.

Zeitschriftenbestand downloaden