Nachkriegsjahre > Doppelte Staatsgründung

Entstehung zweier deutscher Staaten: Internationales Umfeld

Mit der Bundesrepublik Deutschland und der DDR werden 1949 zwei deutsche Staaten gegründet. Dies ist Ausdruck und Folge sicherheits- und geopolitischer Interessen im Kalten Krieg. Bereits seit 1945 zeichnet sich der ideologische Gegensatz zwischen der kommunistischen Sowjetunion und den westlichen Demokratien, vor allem den USA, zunehmend ab.

Eiserner Vorhang

Beide Seiten versuchen, sich Einflusssphären zu sichern. Die UdSSR stellt sicher, dass in Rumänien, Bulgarien, Polen und Ungarn bis 1947/48 kommunistische Regierungen an die Macht kommen. In der Tschechoslowakei kommt es 1948 zu einem Staatsstreich, der das Land zu einem sowjetischen Satellitenstaat macht. Winston Churchill spricht bereits Anfang März 1946 davon, dass sich von der Ostsee bis zur Adria ein Eiserner Vorhang über Mittel- und Osteuropa gesenkt habe.

Ost-West-Konflikt

Um kommunistische Machtübernahmen in anderen Ländern zu verhindern, greifen Großbritannien und die USA in den Bürgerkrieg in Griechenland ein und unterstützen den antikommunistischen Wahlkampf in Italien mit Geld. In Frankreich ist die kommunistische Partei bis 1947 an der Regierung beteiligt und lange Zeit die stärkste Partei im Parlament. Auch hier befürchten die USA eine kommunistische Regierungsübernahme.

Genauso treffen in anderen Regionen der Welt, beispielsweise im Nahen und Mittleren Osten sowie in Ostasien UdSSR und USA als direkte Konkurrenten aufeinander.

(mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 29.02.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Würz, Markus: Entstehung zweier deutscher Staaten: Internationales Umfeld, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/nachkriegsjahre/doppelte-staatsgruendung/entstehung-zweier-deutscher-staaten-internationales-umfeld.html
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