Nachkriegsjahre

Doppelte Staatsgründung

Die Meinungsverschiedenheiten zwischen den vier Siegermächten über die Zukunft Deutschlands nehmen nach 1945 zu. Deutschland ist ein wichtiger Schauplatz des beginnenden Kalten Krieges. Mit der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik entstehen 1949 schließlich zwei deutsche Staaten.

Wirtschaft

Auf dem Gebiet der Wirtschaft verringern die USA und Großbritannien in den westlichen Zonen rasch die Demontagen und streben ein "Vereinigtes Wirtschaftsgebiet" an, um den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu erleichtern. Die Sowjetunion hingegen demontiert in ihrer Besatzungszone umfangreich Betriebe als Reparationsleistung. Zudem leitet sie durch Verstaatlichungen und eine Bodenreform erste Schritte zur Sozialistischen Zentralplanwirtschaft ein. Das von den USA angestoßene Europäische Wiederaufbauprogramm ("Marshall-Plan") lehnt die Sowjetunion ab.

Bundesrepublik und DDR

Im Frühjahr 1948 scheitert die alliierte Viermächte-Regierung endgültig. Nach der Währungsreform, die die Westmächte in ihren Zonen durchführen, belegt die Sowjetunion West-Berlin im Sommer 1948 mit einer Blockade. Die Westmächte versorgen die Stadt fast ein Jahr über eine Luftbrücke. Beide Seiten beginnen damit, einen deutschen Staat ins Leben zu rufen. Es kommt zur "doppelten Staatsgründung": Im Westen entsteht die Bundesrepublik Deutschland als parlamentarische Demokratie; im Osten mit der Deutschen Demokratischen Republik eine Diktatur der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands.

(mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 26.02.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Würz, Markus: Doppelte Staatsgründung, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/nachkriegsjahre/doppelte-staatsgruendung.html
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